Kühles Lesevergnügen
von Barbara , 19. März 2024
Hildur, Leiterin der Abteilung für vermisste Kinder in einem kleinen Küstenort Islands, bekämpft ihre inneren Dämonen, indem sie bei jedem Wetter im Atlantik surfen geht. Vor vielen Jahren verschwanden ihre beiden jüngeren Schwestern auf dem Heimweg von der Schule spurlos in einem neugebauten, noch nicht für den Verkehr freigegebenen Straßentunnel. Ihr neuer Kollege, der finnische Austausch-Polizist Jakob, früher Biologielehrer, versucht drüber hinwegzukommen, dass er seinen Sohn nach einer Trennung nicht mehr regelmäßig sehen kann – Stricken hilft ihm dabei.
Die beiden bekommen es mit einem seltsamen Fall zu tun: nach einem Lawinenabgang wird ein Ermordeter ausgegraben, der im Ort als Außenseiter galt. Es ist der Auftakt zu einer Serie von Morden, die zunächst in keinem Zusammenhang zu stehen scheinen...
Spannender, flott geschriebener und atmosphärischer Island-Krimi mit einem sympathischen Ermittler-Duo, von der finnischen Autorin Satu Rämö, die seit 20 Jahren dort lebt und den Lesenden interessante Einblicke in das isländische Alltagsleben gibt. Und was die Insel an Naturgewalten und Naturlebensräumen zu bieten hat, kommt auch nicht zu kurz. Ein 2. und 3. Band erscheinen dieses Jahr. Empfehlenswert!
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Venedig im Februar
von Barbara , 19. März 2024
Eine venezianische Ermittlerin und ein pensionierter englischer Archivar recherchieren im Fall eines ermordeten TV-Historikers: dieser plante eine sensationelle Enthüllung zu zwei Mordfällen aus der Zeit der Medici-Herrschaft im 16. Jahrhundert. Noch bevor das Geheimnis gelüftet werden kann, wird der Historiker ermordet im Canale treibend aufgefunden.
Ein stimmiger, klassischer Whodunnit-Krimi: eine umfangreiche Riege an Verdächtigen (die Ehefrau, der Sohn, frühere Weggefährt*innen aus alten Studienzeiten in Cambridge) und der riesige Nachlass eines rätselhaften Antiquars, der angeblich den Schlüssel zur Klärung der historischen Kriminalfälle enthält...
Leseempfehlung für (kunst-) historisch interessierte Venedig- und Italien-Fans mit einer Prise englischem Humor
Rezension zu:
Spannender kann Geschichte kaum sein
von Barbara , 19. März 2024
Ab 1940 ist Frankreich ein geteiltes Land, die Vichy-Regierung erlässt immer schärfere Gesetze gegen Juden. Zahlreiche Menschen retten sich in die unbesetzte Zone, viele versuchen, von dort aus sichere Länder wie die USA, England oder zumindest zuerst einmal Lissabon zu erreichen. Viele der abenteuerlichen Fluchtgeschichten sind untrennbar mit dem Namen Varian Fry verbunden: der junge amerikanische Journalist, der Anfang der 30er Jahre Berlin besuchte und schon damals von den Ausgrenzungsmethoden angewidert war, sammelt in den USA Spenden und eröffnet in Marseille ein „Fluchtbüro“.
Teilweise aus französischen Internierungslagern für Ausländer kommend, nach monatelangen Wartezeiten auf Visa und Einreisegenehmigungen, oft mit Unterstützung der lokalen Bevölkerung gelingt es so Hannah Arendt, André Breton, Marc Chagall, Marcel Duchamp, Max Ernst, Lion Feuchtwanger, Siegfried Kracauer, Konrad Heiden, Heinrich und Golo Mann, Hertha Pauli, Alfred Polgar, Franz Werfel und seiner Frau Alma und vielen anderen, legal oder illegal, mit zum Teil gefälschten oder ganz ohne Papiere die Pyrenäen zu überqueren oder Marseille mit dem Schiff zu verlassen.
Wittstock hat dieses Jahr 1940 aus Briefen, Tagebüchern, Autobiografien und Interviews szenisch rekonstruiert und widmet es allen Menschen, die damals in Frankreich um das Überleben kämpften.
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Scheinwelt Social Media
von La Calavera Catrina, 19. März 2024
Lifestyle-Influencerin Sarah Rode beendet ihre Online-Karriere und löscht ihren Instagram-Account, als Folge einer Tragödie, für die sie verantwortlich gemacht wird. Doch damit ist es nicht ausgestanden, denn Sarah fühlt sich zunehmend bedroht und verfolgt. Eine Fake-Account in ihrem Namen gibt persönliche Geheimnisse preis und Sarah fühlt sich zunehmend im Stich gelassen.
Erzählt wird aus der Ich-Perspektive von Sarah und dieser einfachen Erzählweise kann man gut folgen. Spannend, taucht man in die Abgründe der Social Media-Welt und die Scheinwelt der Influencer ab. Jedoch geht es auch um persönliche Details von Sarahs Leben, die sie verfolgen und schließlich spitzt sich die Lage zu. Das Ende hat mir gut gefallen und insgesamt war es eine solide, spannende Unterhaltung, die hält, was der Klappentext verspricht.
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Ein Krimi der etwas anderen Art
von Kwinsu, 19. März 2024
Nachdem die Journalistin Laura ihren Job bei einem Magazin für medizinische Ästhetik verloren hat, begibt sie sich an den Neusiedler See, um dort einen Reiseführer über die Sehenswürdigkeiten rund um diesen Steppensee zu schreiben. Während der Erkundung der Landschaft trifft sie - just an der Österreichisch-Ungarischen Grenze - auf eine Leiche im Wasser. Während die Ermittler den Fall zu lösen versuchen, kann es Laura nicht lassen, sich ihre eigenen Gedanken zu dem Geschehen zu machen. Es beginnt eine umfangreiche Suche nach Motiven, nicht nur zur Tat, sondern auch für Lauras Reiseführer und nach der Richtung, die sie in ihrem Leben einschlagen will.
Bernadette Németh ist mit "Neusiedler Tod" ein kurzweiliges und anspruchsvolles Buch gelungen, das nur auf den ersten Blick ein bloßer Kriminalroman ist. Vielmehr erfahren die Lesenden viel über die Menschen und Kulturen auf österreichischer sowie ungarischer Seite des Neusiedler Sees. Die Charaktere werden vielschichtig und eindrücklich beschrieben, sodass es ein Leichtes ist, sich in deren Situation hineinzuversetzen. Den Schreibstil habe ich als einnehmend und literarisch empfunden. Durch Zeitsprünge bekommen wir Einblicke in die Vorgeschichte der Protagonist:innen - sowohl das künftige Opfer, als auch Laura selbst erhalten Platz, um ihre Charaktere im Laufe der Geschichte weiter zu entwickeln. Auch gesellschaftspolitische Themen werden aufs Tapet gebracht; so spielt der Klimawandel ebenso eine Rolle wie die prekären Arbeitsbedingungen, welchen viele Ungar:innen ausgesetzt sind. Die Autorin hat m.E. ein großes Beobachtungstalent, nicht nur für ihre Figuren, sondern auch für die (Kultur-)Landschaft, in der sie sich bewegen.
Der Kriminalfall selbst wird vorwiegend durch die Wahrnehmungen von Laura beschrieben, es kommen zwar auch Ermittler vor, in die polizeiliche Arbeit werden die Leser:innen jedoch nur sehr am Rande mitgenommen. Dies verleiht dem Fall eine unübliche Perspektive, auch, weil er nicht immer vordergründig thematisiert wird. Zwischendurch erhalten wir Einblicke in die Gedankenwelt des Täters, die einen aber bis am Schluss um dessen Identität im Dunklen lassen, was den Spannungsbogen zusätzlich strafft. Gekonnt werden verschiedene Spuren zu den möglichen Tätern gelegt, die einen immer wieder in die Irre führen. Die Auflösung kommt schlussendlich überraschend.
Mein Fazit: Neusieder Tod ist ein anspruchsvoller Roman mit einem ungewöhnlichen Krimisetting, bei dem der Fall nicht unbedingt im Vordergrund steht. Es ist ein kurzweiliges Buch, das viel erzählt über die Österreich-Ungarische Kulturlandschaft um den großen See, über menschliche Beziehungen, den Wert der Natur und schließlich auch darüber, wie man sich gut täuschen kann. Große Leseempfehlung!
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Der Sparks-Zirkus verändert die Welt
von La Calavera Catrina, 19. März 2024
«Sparks - Die Magie der Funken» ist ein komplex anspruchsvoller Fantasy-Debütroman von J.R Dawson, der aus zwei Zeitebenen und Perspektiven erzählt wird. Die Sichtweise um die Zeitspringerin Ringmaster führt uns ins Jahr 1926, indem sie mit ihrem Zirkus immer „zur richtigen Zeit in der richtigen Stadt“ auftritt, um mit ihren Aufführungen Leben zu verändern. Hier ist der Funke Magie ganz entscheidend. Neben Ringmaster, auch Rin genannt, und ihrer Frau und Heilerin Odette komplettiert die Seherin Mauve das Trio. Diese drei Frauen haben große Ambitionen, wollen sie doch mit ihren außergewöhnlichen Fähigkeiten den Zweiten Weltkrieg verhindern. „Zwischen dem Albtraum der Vergangenheit und der Traum von der Zukunft lag die Gegenwart wie eine Durchgangsstation, in der alle die Orientierung verloren zu haben schienen.“ Es gibt noch andere, die über die Sparks, also besonderes Fähigkeiten verfügen.
In der zweiten Erzählperspektive führt uns der siebenzehnjährige Edward King in das Jahr 1917 und wir verfolgen seinen Lebensweg. Dieser Handlungsstrang konnte mich überraschenderweise deutlich mehr mitreißen, als die Bemühungen der Sparks, den Krieg zu verhindern. Wobei die interessanteste Figur sicherlich Rin ist. Generell lag der Fokus stark auf der Charakterentwicklung. In der erste Hälfte viel es mir schwerer, reinzukommen, denn die Geschichte ist sprunghaft, überladen, düster und trägt „die Last von Krieg und Krankheit auf den Schultern.“ Ingesamt tat ich mich mit dem sprunghaften Schreibstil zunehmend schwer, fand aber das Setting und die Charaktere faszinierend. Völlig überzeugen konnte es mich demnach nicht, weshalb ich 3 Sterne vergebe. Es wird aber ganz sicher seine Fans finden und ist ein lesenswertes Debüt.
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Holy Moly!
von La Calavera Catrina, 19. März 2024
«Nic Blake - Die Prophezeiung der leuchtenden Welt» erzählt die Geschichte der 12-jährige Nic Blake, die mit ihrem Vater als begabt Ungewöhnliche in der Welt der Gewöhnlichen lebt. Zu ihrem Geburtstag treffen Nic und ihr allerbester Freund JP ihr großes Idol und dann passiert etwas Unerwartetes, das einige unglaubliche Steine ins Rollen bringt, was Nic´s gewohntes Weltbild völlig auf den Kopf stellt. Schließlich muss sie die verschollene Waffe Msaisdizi finden, um ihren Vater zu retten. Mehr möchte ich gar nicht verraten, denn in diesem temporeichen Buch werden schnell einige Geheimnisse aufgedeckt, die Nic in ein großes Abenteuer und mehr zu sich selbst führt. Es gibt aufregende Herausforderungen und magische Wesen, wie Höllenhunde oder Vampire, auf ihrer Reise quer durch den Süden der USA, doch mit ihren Verbündeten, könnte Nic es vielleicht schaffen, zu überleben, um die Msaidizi zu finden.
Angie Thomas konzentriert sich auf eine wendungsreiche Handlungen mit viel Einfallsreichtum, die Abwechslung bietet und durch die kurzen Sätzen ein schnelles Lesen gewährleistet. Lediglich die Fantasy-Begrifflichkeiten bringen einen ins Stolpern. Es ist ziemlich amerikanisch, was erfrischend wirkt und ich finde, dass sie kunstvoll die Geschichte der afroamerikanischen Bevölkerung mit der Handlung verwebt. Dabei gibt es eine authentische Szene, in der die drei Freunde in einen Supermarkt gehen, die auf eine für Kinder verständlicherweise darstellt, dass hier etwas ziemlich falsch läuft. Insgesamt ein filmreifes Abenteuer, voller Magie und toller Charaktere, das von Zusammenhalt und Freundschaft erzählt. Rasant, wendungsreich und spannend.
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Keine Empfehlung
von La Calavera Catrina, 19. März 2024
Die Influencerin Viktoria Kaplan will mit ihren engsten Vertrauten in einem abgeschiedenen Retreat in den Alpen entspannen. Im Gegenzug möchte der Besitzer Pierre Karthee, dass sie auf ihrem Kanal Werbung für sein Retreat macht und will ihnen eine gute Zeit bescheren, denn sein großer Traum hängt davon ab. Doch dann geschieht ein Mord. Die denkbar schlechteste Werbung…
Erzählt wird aus mehreren Perspektiven, auf unterschiedlichen Zeitebenen. Von der Ankunft der Gruppe in den Alpen bis zum Mord, wobei der Countdown die Spannung anheizen soll. Dann erfährt man abwechselnd, was nach dem Verbrechen passierte. Der Retreat in den Alpen steht für Entspannung und Urlaubsfeeling, wobei der Kontrast zu der Gruppe nicht größer sein könnte, deren Angespanntheit sich auch auf das Personal überträgt. Schnell ist klar, das ist alles nur Show. Es geht um Eifersucht, Intrigen und Hass, gespickt mit Liebe und Sex. Der Schreibstil passte für mich nicht so richtig zum Genre. Das vergrößerte das Ungleichgewicht zunehmend. Die Atmosphäre ist tatsächlich soghaft, aber faszinierend, fand ich die Figuren gar nicht. Das führte leider dazu, dass ich nicht richtig mitfiebern konnte. Sie sind das „beste Beispiel für das, was in unserer Welt schiefläuft.“ Ich hätte mir mehr Raffinesse und Originalität gewünscht, denn für mich waren die Twists nicht so überraschend, wie erhofft. Dadurch konnte mich der Thriller nicht packen, obwohl ich bis zum Ende gelesen habe und ich würde ihn nicht weiterempfehlen. Wahrscheinlich gehörte ich einfach nicht zur Zielgruppe. Thriller-Einsteiger könnten vielleicht besser unterhalten werden.
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Natur erleben für die ganze Familie
von La Calavera Catrina, 19. März 2024
Der «Familien-Naturführer» von Kosmos ist in zwei Teile eingeteilt. Zuerst findet man 50 Activitys zum Mitmachen für Garten, Wald, Feld und Wiesen, das Meer oder Bäche und Seen. Darunter sind auf jeder Doppelseite Rezepte, Bastelideen, Experimente, Bauanleitungen, Spiele oder Achtsamkeitsübungen. Die Übersicht ist gelungen, weil man Infos darüber erhält, was man braucht und wieviel Zeit man einplanen sollte. Lediglich eine übersichtlichere Einteilung der Jahreszeiten würde bei der Vorbereitung helfen. Insgesamt eine Menge toller Ideen für ein Erleben und Entdecken der Natur. Der zweite und größere Teil stellt 300 verschiedene Arten vor, um die Tier- und Pflanzenwelt zu entdecken und benennen zu können. Eingeteilt in Säugetiere, Vögel, Reptilien und Amphibien, Insekten und Spinnen, Würmer und Schnecken, Wildblumen und Gräser sowie Bäume und Sträucher. Mithilfe der farblichen Markierung lässt sich nach der Einteilung einfach finden, was man sucht. Zur Bestimmung gibt es zu jedem Porträt eine aussagekräftige Aufnahme, die manchmal auch Kennzeichnungen erhält, mithilfe dessen man genau die Merkmale überprüfen kann. Die Arten werden kurz steckbriefartig vorgestellt, wobei manchmal unter „Typisch“ noch interessante Eigenschaften und Lebensweisen zu finden sind, was uns besonders gefallen hat. Dabei nimmt das Foto die Hälfte der Seite ein, weshalb nicht viel Platz übrig bleibt. Besonders wenn zwei Porträts auf einer Seite unterkommen müssen. Daraus resultiert die etwas zu kleine Schrift. Immer wieder finden sich im Buch niedliche Figuren und besonders toll sind die Specials, die beispielsweise ökologisch nützliche Heckenpflanzen für den Garten vorstellen oder das Verhalten der Vögel am Vogelhaus. Es wäre toll gewesen, wenn überall Vogel-Silhouetten abgebildet gewesen wären und vor allem Tierspuren bei den Säugetieren, die man viel öfter zu Gesicht bekommt, als die Tiere selbst. Gerade für Kinder wäre das besonders spannend gewesen. Insgesamt hätte ich mir mehr Kreativität und ungewöhnliche Fakten, die nicht jeder kennt, gewünscht.
Der Aufbau könnte nicht übersichtlicher und einfacher sein. Die Kosmos-Farbcode hilft bei der Einordnung und dient als erste Orientierung. Robust, etwas dick und schwer, aber handlich fügt es sich optisch harmonisch in die KOSMOS-Reihe 'Nature Guide’ ein. Zeitlos, modern und leiht verständlich macht dieser Naturführer für die ganze Familie Lust, die Natur- und Tierwelt zu entdecken. Außerdem gibt es mit der App die Möglichkeit,Tierstimmen zu hören. Ein kleines Highlight, mit spielerischem Lerneffekt. Insgesamt für Groß und Klein sehr zu empfehlen.
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Tragisch, poetisch, überladen
von La Calavera Catrina, 19. März 2024
In diesem Liebesdrama geht es um todkranke Jugendliche, die im Krankenhaus behandelt werden, zu einer verschworenen Gemeinschaft zusammenwachsen und ihren eigenen Weg finden, mit ihrem Schicksal umzugehen.
In sanfter, poetischer Sprache geht es um existentielle Fragen, schmerzhafte Gefühle, Freundschaft, Liebe und Tod. Der Vergleich wird als rhetorisches Stilmittel sehr häufig genutzt, und erschafft blumige und bildhafte Sprachbilder, in denen man sich verlieren kann. Die „Worte falten sich umeinander, tanzen miteinander…“ Oft durchlässig, liest es sich wie ein ewiges Flüstern und Hauchen. Dieser außergewöhnliche Stil aus Poesie und kurzen Sätzen ist angesichts der hohen Seitenzahl eine Herausforderung und war mit irgendwann einfach zu viel. Gut gesetzte Akzente hätten mir besser gefallen und wären authentischer gewesen. Die Handlungsdichte ist verhältnismäßig gering und spielt sich, wie zu erwarten, fast ausschließlich im Krankenhaus ab. Kleine Momente werden bedeutungsschwer ausgedehnt.
«i fell in love with hope» ist insgesamt eine gefühlsschwere und leidvolle Liebesgeschichte, die wie ein großer, kunstvoller Verarbeitungsprozess wirkt, begleitet von melancholischen Gedankenspielen über Hoffnung und Gründen, die es nicht braucht. Sam ist Erzählfigur und beobachtet, ist aber auch ein geheimnisvoller Teil der Geschichte, die auch rückblickend erzählt wird. „Wie ich schon sagte, ich fühle selten etwas. Wenn ich es tue, ist es gedämpft, absichtlich, wie die Dunkelheit.“ Mich hat die Geschichte irgendwann verloren. Rückblickend fand ich den Schluss passend und es einige denkwürdige Textstellen. Deshalb würde ich diese Buch allen empfehlen, die es tragisch, poetisch und überladen mögen. Der Roman braucht auf jeden Fall ausreichend Lesezeit, die richtige Stimmung und man sollte die Triggerwarnungen beachten. Die schöne Buchgestaltung mit Farbschnitt ist sehr passend und letztlich wird das Buch seine Fans finden.
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