von Barbara Pernter , 1. Oktober 2015
"Ein Albtraum, der kein Ende nimmt." So steht es hinten auf dem Buch, und das trifft es ganz gut. Wer diese Geschichte liest findet sich wirklich in einem Albtraum wieder. Zerstückelte Leichen, konservierte Körper, skrupellose Mörder, unzählige Tote säumen den Weg unserer Heldin, einer Mörderin auf der Flucht. Auch der Schreibstil des Autors trägt dazu bei dieses Albtraumgefühl noch zu verstärken. "Totenhaus" ist wirklich ein sehr makaberes Buch, doch man kann es einfach nicht mehr aus der Hand legen.
von Martina Foidl , 14. September 2015
Nachdem auf einem Innsbrucker Friedhof bei einer Exhumierung in einem Sarg zwei Köpfe und vier Beine gefunden werden, kann es sich nur um ein Verbrechen handeln. Und schon bald stellt sich heraus, dass die Leichenteile zu einem Schauspieler gehören, der vor einiger Zeit spurlos verschwunden ist. Die Bestatterin, Brünhilde Blum, die den Verstorbenen damals versorgt hat, ist die einzige, die als Täterin in Frage kommt. Sie hat den Schauspieler vor einem Jahr ermordet und verschwinden lassen. Doch die ist plötzlich wie vom Erdboden verschluckt. Sie ist auf der Flucht und landet in einem alten Luxushotel in Bayern, wo sie selbst nur knapp dem Tod entrinnt....
Spannung pur von der ersten bis zur letzten Seite, und nichts für schwache Nerven, wie ein Thriller eben sein soll.
Unkonventioneller Thriller mit Sogwirkung
von britta70, 7. September 2015
"Totenhaus? ist der zweite Band der Trilogie rund um die Bestatterin Blum. Es empfiehlt sich, den Vorgänger ?Totenfrau? zuvor zu lesen, da der 2. Band an das Geschehen dort anknüpft. Wesentliches wird zwar zusammengefasst, aber es fällt sicher leichter, sich in Blum hineinzudenken, wenn man die Vorgeschichte kennt. Ohne Kenntnis derselben könnte die Protagonistin etwas blass, der Plot vielleicht etwas dünn erscheinen.
Nachdem ich schon von ?Totenfrau? begeistert war, hat mich auch der zweite Band aus Aichners Feder wieder fasziniert. Der Schreibstil ist etwas ungewöhnlich, doch genau dies gefällt mir ausgesprochen gut. Ich war gleich in der Geschichte drin. Der Prolog beschreibt eine scheinbar aussichtslose Situation Blums und ich hatte gleich richtig vermutet, dass die Geister der Vergangenheit dahinter stecken. Blum hat nämlich 5 Menschen auf dem Gewissen, deren sterbliche Überreste sie Särgen Verstorbener beigelegt hat. Bei einer Exhuminierung auf dem Innsbrucker Friedhof werden in einem Sarg 2 Köpfe und 4 Beine gefunden. Nach Blum wird gefahndet und sie sucht Unterschlupf in einem Hotel, das seine ganz eigene Geschichte hat.
Mehr möchte ich hier gar nicht verraten, da die Gefahr besteht, zu viel preiszugeben ? gerade auch wenn der 1. Band nicht bekannt ist. Ich kann nur sagen, dass mich Aichners Thriller wieder einmal restlos begeistert hat und ich nun dem Erscheinen des dritten Bandes ungeduldig entgegen hibbel. Die Spannung baut sich etwas langsamer auf als gewohnt, dennoch konnte ich das Buch kaum zur Seite legen. Das Geschehen hat mich ganz in seinen Bann gezogen. Mit der Bestatterin Blum hat Aichner einen eigenwilligen und recht schrägen Charakter geschaffen, der gleichzeitig fasziniert und abstößt.
Gerne empfehle ich das Buch weiter, an dem Thrillerfans mit einer gewissen Offenheit für Unkonventionelle sicher ihre wahre Freude haben werden.
Langwierig und ohne richtige Spannung
6. September 2015
Die Bestatterin Blum kann immer noch nicht glauben, was sie sieht. Sich selbst, plastiniert und auf einem Zebra sitzen. Und dann werden plötzlich Leichtenteile gefunden, in Särgen, die sie unter die Erde gebracht hat. Sie muss fliehen aber der Ort, an dem sie Zuflucht sucht, ist keineswegs das Paradies auf Erden, wie sie ursprünglich gedacht hat.
Totenhaus ist der zweite Band, in dem es um die Bestatterin Blum geht. Ich habe das erste Buch nicht gelesen und vielleicht fehlt mir deswegen ein bisschen der Kontext, aber richtig fesseln konnte mich Bernhard Aichner mit seiner Geschichte nicht. Dies lag zum einen am Schreibstil. In den ersten Kapiteln fand ich es noch spannend, dass der Autor viele Wiederholungen, Aufzählungen, Listen benutzt, um die aufgewühlte Gefühlswelt von Blum zu beschreiben. Dann wurde es anstrengend. Nach ungefähr der Hälfte, musste ich das Buch zur Seite legen und eine Woche Pause einlegen, weil ich es nicht mehr ertragen konnte. Ich habe es geschafft, den Roman zu beenden, aber ich musste mich durch die letzten Kapitel quälen.
Durch den merkwürdigen Schreibstil kommt leider keine richtige Spannung auf. Leute werden umgebracht, es werden Fragen aufgeworfen, aber die Antworten haben mich wenig interessiert. Vielleicht lag dies auch daran, dass mir alle Figuren immer blass erschienen. Ich weiß noch viel zu wenig über Blum. Durch den komischen Stil erschien sie mir fremd und das hat sich auch das ganze Buch über nicht geändert. Da ist eine Hauptfigur, die nicht menschlich wirkt. Was mir fehlte waren kleine Details, irgendetwas, das normale Menschen tun. So konnte ich mich nicht mit ihr identifizieren und ihr Schicksal hat mich immer weniger interessiert.
Vielleicht muss man den ersten Band gelesen haben, um Totenhaus gut zu finden. Ich rate jedenfalls allen, sich erst mal die Leseprobe anzugucken und dann zu entscheiden, ob dieses Buch lesenswert erscheint oder nicht.
Gelungene Fortsetzung
4. September 2015
Mit "Totenhaus" hat Bernhard Aichner den zweiten Teil seiner Trilogie um die etwas schräge Bestatterin Blum herausgebracht. Der erste Band "Totenfrau" war eines meiner Lesehighlights, sowohl was den Schreibstil als auch die Intensität der Handlung und Personen betraf. Deswegen war ich auf die Fortsetzung wirklich sehr gespannt. Es geht auch schon im Prolog heftig los, eine spätere Szene wird vorweggenommen und meine Neugier war geweckt. Wie konnte sich Blum in diese ausweglose Situation bringen?
Das Leben von Blum scheint nach den den Ereignissen aus Teil 1 in ruhigen Bahnen zu verlaufen, bis auf den Tag an dem sie ein Foto einer plastinierten Leiche in einer Zeitschrift entdeckt. Ein Kunstwerk, das eine Symbiose aus Frau und Zebra zeigt. Eine Frau, die Blums Gesichtszüge trägt. Blum wird völlig aus der Bahn geworfen, sie muss unbedingt wissen, was es mit dieser Frau auf sich hat, die ihr wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Bei ihren Nachforschungen bringt sie sich Lebensgefahr, da ihre Vergangenheit inzwischen aufgeflogen ist steht sie jetzt auch noch auf der Fahndungsliste der Polizei.
Der Autor ist im zweiten Teil seinem Schreibstil treu geblieben, der etwas gewöhnungsbedürftig ist, aber sehr intensiv wirkt. Schon nach den ersten Seiten war mir die Handlung aus Teil 1 wieder präsent. Wobei es aus meiner Sicht unerlässlich ist, den ersten Teil zu kennen. Ohne das Vorwissen um Blums Charakter und der Ereignisse, die sie zu der Frau gemacht haben die sie jetzt ist, dürfte es schwer sein, sich in die Handlung einzufinden oder Nähe zu Blum aufzubauen. Denn Blum ist eine Ausnahmeprotagonistin, eine etwas verschrobene Frau, die trotz ihrer Morde nicht unsympathisch rüberkommt. Ihr Handeln war teilweise schwer nachzuvollziehen, mehr als einmal dachte ich "Blum, denk doch erst mal nach bevor du handelst".
Die Geschichte ist teilweise hart an der Grenze des Ertragbaren, schockierend. Ein neuer, absolut kranker Charakter spielt eine wichtige Rolle und natürlich gibt es auch wieder einige Tote. Die Handlung spielt teilweise in einer wirklich abgedrehten Location, die mich an "Shining" erinnert hat und Gänsehaut erzeugt. Hier hatte ich Kopfkino vom Feinsten.
Spannungstechnisch hätte es ruhig etwas mehr sein dürfen, auch wurden für mein Empfinden nicht alle Fragen geklärt. Auf den dritten Teil bin ich jedenfalls gespannt.
Fazit: Etwas schwächerer Teil als der erste, trotzdem lesenswert und ein Leseerlebnis. Wer einen Thriller abseits des Mainstream lesen möchte ist hier gut beraten.
Blum Reloaded: Mehr Drama und Psychogramm als Thriller ? enttäuschend!
von BookHook, 1. September 2015
Zum Inhalt:
Brünhilde Blum, genannt Blum, hatte ein schwere Kindheit und eine furchtbare Vergangenheit. Im Urlaub mit ihrer Familie wähnt sie sich weit weg von allen Problemen. Doch ein Foto in der Zeitung bringt ihre Welt plötzlich ins Wanken. Übereilt trifft sie eine Entscheidung, die sie später mehr als einmal bitterlich bereuen wird?
Meine Meinung:
?Totenhaus? ist die Fortsetzung von Barnard Aichners Thriller ?Totenfrau?, den ich auch gelesen habe und der mir damals wirklich gut gefallen hat (hierfür hatte ich 4 Sterne vergeben). Diese beiden Bücher haben durchaus Gemeinsamkeiten, die sie verbinden: Allen voran natürlich die sehr verschrobene und polarisierende Protagonistin Blum. Wer Blum bereits aus ?Totenfrau? kennt, erlebt in ?Totenhaus? eine alte Bekannte, die sich in keiner Weise verändert hat. Warum Blum ist wie sie ist, das versteht man m.E. aber am Besten, wenn man zuvor auch ?Totenfrau? gelesen hat, da man sie in diesem Buch sehr intensiv kennenlernt und auch die Gründe für ihre teilweise sehr merkwürdigen Verhaltensweisen (zumindest in Ansätzen) nachvollziehen kann. Wem dieses ?Kennenlernen? fehlt, der könnte es sehr schwer mit Blum haben.
Auch in Bezug auf den außergewöhnlichen Schreibstil ist sich Autor Bernhard Aichner treu geblieben: Kurze Stakkato-Sätze. Manchmal auch nur ein Wort. Folgerichtig auch kurze Kapitel. Und immer wieder der Name ?Blum?, der schon fast Mantra-gleich immer und immer wieder genannt wird. Blum. Ich glaube, entweder sagt einem dieser Stil zu oder nicht. Wer sich unsicher ist, sollte vor dem Kauf lieber ein bis zwei Kapitel in der Buchhandlung oder auch online durch den ?Blick ins Buch? lesen. Schnell wird man dabei feststellen, ob einem dieser Schreibstil liegt oder nicht. Für mich ist er ein stilistisches Hilfsmittel, das sehr gut zu seiner Protagonistin Blum passt.
Es gibt aber auch deutliche Unterschiede zum ersten Band: Während ?Totenfrau? die Klassifikation ?Thriller? für meinen Geschmack zu Recht hatte (auch wenn es sicherlich kein 0815-Thriller ist), hat ?Totenhaus? recht wenig bis fast gar nichts von einem Thriller. Die Spannung blieb auf den rd. ersten 200 (von 416) Seiten sehr, sehr gering. Eigentlich war von Spannung kaum etwas zu spüren. In der zweiten Hälfte gab es Streckenweise thrillerartige Passagen, mehr aber auch nicht. Für mich ist diese Fortsetzung viel eher eine Mixtur aus Drama und Psychogramm. War die Story in ?Totenfrau? noch solide aufgebaut und folgte einem roten Faden, so wirkte die Storyline von ?Totenhaus? konzept- und richtungslos. Selbst die Auflösung am Schluss habe ich schon weit vor dem Ende erahnt. Schlimmer noch: Ich habe die ganze Zeit gedacht: ?So kann es doch nicht sein, das wäre zu einfach?. Leider war es genau so: zu einfach?
Am Ende war es nett zu lesen, wie es mit Blums Schicksal weitergeht. Aber auch nur, weil ich schon ?Totenfrau? gelesen hatte. Wäre dies nicht der Fall gewesen, hätte ich ?Totenhaus? wohl nach der Hälfte zur Seite gelegt.
Ein dritter Teil steht zu erwarten. Nach der Enttäuschung des zweiten Bandes bin ich mir aber alles andere als sicher, dass ich diesen auch noch lesen werde. Vielleicht ergibt sich ja dann ein rundes Gesamtbild.
FAZIT:
Eine für mich enttäuschende und über weite Strecken spannungsarme Fortsetzung. Kein wirklicher Thriller, eher eine Mixtur aus Drama und Psychogramm.
nicht so begeistert
31. August 2015
Mein erster Eindruck war: Dieses Buch ist irgendwie komisch. Ich kannte den ersten Teil nicht und war deswegen auch nicht auf das vorbereitet, was ich zu lesen bekommen habe. Ein Schreibstil wie ich ihn noch nie gelesen habe und eine sehr verstörende Grundgeschichte. Der Reihe nach:
Story:
Diese kann mich nicht vollends überzeugen. Zum einen gibt es sehr spannende Stellen und dann auch wieder Momente in denen mir die Handlung nicht logisch erscheint und irgendwie zu konstruiert. Insgesamt ist es ein auf und ab zwischen Mögen und sich fragen was das jetzt genau soll.
Charaktere:
Hauptsächlich geht es um Blum und ihre Psyche. Sie ist ein sehr erschreckender Charakter. Der Blick auf ihre Seele/Psyche kann dem Leser manchmal schon den Atem rauben. Sie ist sehr aussagekräftig und tiefgehend ausgearbeitet. Manchmal hat man sogar das Gefühl man dring zu tief in ihren Kopf ein. Ich finde, dass sie ein schwieriger Charakter ist.
Schreibstil:
Ich kannte diesen Schreibstil nicht, da ich den Vorgängerband nicht kenne. Für mich ist er einfach nichts. Ich kann mich mit dieser Art zu schreiben nicht so richtig anfreunden. Die Dialoge sind mit Spiegelstrichen einfach hintereinander gesetzt. Es gibt lediglich die wörtliche Rede. Gestik und Mimik werden nicht beschrieben. Dadurch können auch keine derart lebendigen Dialoge entstehen wie ich sie von anderen Büchern gewöhnt bin. Der eine Situation oder die innere Befindlichkeit der Protagonistin beschreibende Part nimmt wesentlich mehr Raum ein als die Dialoge. Das lässt einige Passagen sehr zäh werden. Es gibt zahlreiche Wiederholungen bezüglich Blums Kindheit, die sogar Leser ohne Vorkenntnis von Totenfrau ermüden. Ich hätte mir an dieser Stelle Wiederholungen gewünscht, die mehr Substanz haben und mich umfassender informieren und nicht andauernd über die selbe Thematik.
Vorkenntnis:
Nach meiner Erfahrung wäre es angebracht den ersten Teil bereits zu kennen. Ich glaube, dass man Blum so besser verstehen kann und sich auch schon ein Bild vom Schreibstil gemacht hat.
Fazit:
Für mich ist es ein Buch, welches man nicht gelesen haben muss. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist übrigens auch ein nicht zu vergessender Punkt. Man zahlt viel und bekommt wenig. Viele Seiten sind leer oder werden nur knapp über 50% beschrieben, was speziell an der Art der Darstellung der wörtlichen Rede liegt.
Durchwachsen - hatte mir mehr erwartet
26. August 2015
Inhalt/Klappentext: Bei einer Exhumierung auf einem Innsbrucker Friedhof werden in einem Sarg zwei Köpfe und vier Beine gefunden. Schnell wird klar, dass es sich um ein Verbrechen handeln muss, dass hier die Leichenteile eines vor einem Jahr spurlos verschwundenen Schauspielers liegen. Nur eine Person kommt als Täterin in Frage: die Bestatterin, die die Verstorbene damals versorgt und eingebettet hat. Es gibt keinen Zweifel daran, dass Brünhilde Blum den Schauspieler getötet hat. Doch die ist wie vom Erdboden verschluckt ?
Das Buch hat meine Erwartungen leider nicht erfüllt. Es war für mich weder richtig spannend noch konnte ich mich in der Geschichte verlieren. Mit der Protagonisten konnte ich leider überhaupt nicht warm werden. Sie war für mich einfach nicht greifbar. Vielleicht liegt es ja daran, das ich "Totenfrau" nicht gelesen habe. Ich konnte nur ungefähr vermuten was im Vorband passiert ist. Der Schreibstil hat mir aber sehr gut gefallen. Die kurzen Kapitel haben das Buch dennoch kurzweilig gestaltet. Der Schluss ist eigentlich das Einzige unvorhersehbare in der gesamten Lektüre.
Fazit: Der Inhalt hat mich nicht überzeugen können. Dafür ist der Schreibstil speziell und leicht zu lesen.
Ein Thriller den man unbedingt gelesen haben muss!
26. August 2015
Band 2 der Totenfrau-Triologie
Inhalt:
Blum ist Bestatterin, Mutter von zwei Mädchen, Witwe und Mörderin. Ihr Mann wurde von 5 Männern getötet und sie rächte den Tod ihres Mannes. ? Diese Geschichte passiert im ersten Teil, aber wird im zweiten Teil so gut beschrieben, dass man keine Defizite hat.
In ?Totenhaus? entdeckt sie ein Foto von einer Frau die auf einem Zebra sitzt. Ein grausames Foto ? eine Leiche auf einem Zebra die genauso aussieht wie sie selbst. Sie stellt Nachforschungen an und erfährt dass es ihre Schwester, Björk, war. Sie lernt die Familie und den ?Künstler? der ihrer Schwester so entstellt hat, kennen und ab diesem Moment passieren nur noch schreckliche Dinge? Tod, Mord, Hass, Eifersucht, Begierde, Liebe zu ihren Kindern, Brutalität, Angst ? sind nur einige Wörter die den Inhalt beschreiben können ohne zu viel zu verraten. (immerhin soll das Buch ja immer noch spannend bleiben!)
Sprache:
Wer kurze Dialoge und eine angenehme Sprache bevorzugt ist bei diesem Buch absolut richtig!
Es liest sich sehr schnell und auch leicht, es ist nicht eines dieser Bücher bei denen man 1000 Mal nachlesen muss um den Sinn zu verstehen. Sehr gut und anschaulich geschrieben, aber vor allem lässt sein Schreibstil viel Platz zum Nachdenken und selbst interpretieren.
Cover:
Das Cover von ?Totenfrau? ist schon große Klasse, aber das von ?Totenhaus? noch besser. Ich liebe es wie es sich anfühlt. Es gibt bei Büchern nichts Besseres als ein gebundenes Buch mit angenehmem Umschlag. Schon allein deswegen will man es nicht mehr aus der Hand geben. ;-)
Das Farbenspiel von weiß-schwarz-rot ist sehr gut gelungen und als Thrillerfan sticht es einem sofort ins Auge.
Die Kapitelaufteilung im Buch mit den roten Zahlen ist schaurig schön und erinnert an Blutspuren.
Fazit:
Ich habe den ersten Teil (noch) nicht gelesen, werde dies aber auf jeden Fall nachholen. Allerdings ist es nicht zwingend den ersten Teil gelesen zu haben, man findet sich sofort in den zweiten hinein. Und genau das macht ein Buch gut. Wenn man alles so gut erklären kann das man keinerlei Defizite beim Lesen hat.
Ich finde die Spannung wurde bis zur letzten Seite perfekt aufgebaut. Man konnte nicht erahnen wie genau es jetzt ausgeht. Oftmals hatte ich schon das Gefühl dass Blum stirbt und es eine ganz andere Wendung nimmt.
Den Prolog finde ich besonders gut geschrieben, weil er so unglaubliche Lust auf MEHR macht. Man will und kann dieses Buch nicht aus der Hand legen.
Bei mehreren Rezensionen habe ich gelesen dass die Leute mit ?Blum? nicht gut umgehen können und ihren Charakter nicht mögen ? so ist es bei mir aber nicht. Sie ist keine typische Hauptfigur und genau das macht sie einzigartig. Ich mag ihre Art, so wie sie zu ihren Kindern ist, ihre Einsamkeit löst bei mir kein Mitleid aus und ich kann sie verstehen warum sie den Tod ihres Mannes gerächt hat ? das macht sie in diesem Buch einfach unglaublich stark und überschattet ihre Alkoholsucht und Flucht vor sich selbst aber macht sie auf keinem Fall böse oder zur Mörderin, obwohl sie es ja ist ? ich persönlich konnte keine Hassgefühle entwickeln sondern nur Sympathie. Weil der Autor sie einfach so gut dargestellt hat.
Ich empfehle das Buch auf jeden Fall allen Thriller-Liebhabern weiter. Ihr werdet es bestimmt genauso verschlingen wie ich. Außerdem freue ich mich schon auf den dritten Teil, ist immerhin eine Triologie ;-)
Viel Spaß und genießt es! :)
Kein 08/15 Thriller, sondern etwas Besonderes
von Lilli33, 24. August 2015
*** ACHTUNG: SPOILER ZUM 1. BAND! ***
Ich empfehle, diesen vorher zu lesen. Zwar ist die Handlung des 2. Bandes auch ohne Vorkenntnisse verständlich, aber den speziellen Charakter von Blum wird man vielleicht nicht so leicht verstehen können.
Inhalt:
Zwei Jahre nach dem Tod ihres Mannes, den Blum gerächt hat, scheint sich ihr Leben langsam wieder zu normalisieren. Doch schnell zerschlägt sich die Hoffnung wieder, denn auf dem Innsbrucker Friedhof findet man Leichenteile, die da nicht hingehören. Blum hatte damals die Mörder ihres Mannes in fremden Gräbern verschwinden lassen, denn Blum ist ja Bestatterin. Kurzerhand flieht sie und muss fast mit dem Leben dafür bezahlen.
Meine Meinung:
Der Vorgängerband ?Totenfrau? hat mich absolut begeistert. An diesem Buch hatte ich inhaltlich überhaupt nichts zu kritisieren, es war einfach perfekte Unterhaltung der ganz besonderen Art. Der Autor hat es mit seiner eindringlichen Schreibweise geschafft, in mir Sympathien für eine fünffache Mörderin zu wecken. Dabei hatte ich keine Ahnung, dass das nur der Auftakt einer Trilogie ist. Als nun ?Totenhaus? erschien, stand für mich sofort fest, dass ich auch dieses Buch lesen muss.
Von der ersten Seite an war ich wieder in Bernhard Aichners eigenwilligen Schreibstil vernarrt. Er benutzt meist kurze Sätze, Halbsätze, Ein-Wort-Sätze. Klar, das wirkt ein bisschen abgehackt, unterstreicht aber das getriebene Wesen der Protagonistin Blum perfekt. Sie, die immer noch um ihren geliebten Mann trauert, ihre Umgebung teilweise wie durch einen Watteschleier wahrnimmt, erlebt die Ereignisse Schlag auf Schlag. Da bleibt nicht viel Zeit, um in Ruhe nachzudenken oder vernünftige Pläne zu machen. Und so kommt es, dass Blum immer wieder Fehler macht, sich auf die falschen Leute einlässt und man nie weiß, wem man eigentlich trauen kann. Dies bringt Spannung in den Roman, von Anfang an unterschwellig zu spüren und am Schluss beim show down auch ganz offen zu sehen. Ich habe das Buch mehr oder weniger mit angehaltenem Atem gelesen, obwohl gar nicht so wahnsinnig viel passiert.
Dabei muss ich allerdings sagen, dass ich diesen zweiten Band etwas schwächer fand als den ersten. Der Plot war ein wenig hanebüchen und bei weitem nicht so rasant wie im ersten Band. Auch kommt Blum hier nicht ganz so cool rüber wie dort. Aber nun ja, so ist das Leben, man kann nicht immer cool sein.
Als Leserin mit Vorkenntnissen hat es mich ein wenig genervt, dass gefühlte hundert Mal erwähnt wurde, welch lieblose Kindheit Blum hatte und dass sie schon in jungen Jahren mehr mit Leichen zu tun hatte als mit lebenden Menschen. Dies soll wohl bei Quereinsteigern Verständnis für die Protagonistin wecken, hat aber sicher nicht denselben Erfolg wie die langsame Charakterentwicklung im ersten Band.
Das Ende des Romans ist recht offen, was ich in diesem Fall absolut passend finde. Und der Epilog macht neugierig auf den dritten Band. Ich freue mich schon darauf.
Fazit:
?Totenhaus? kommt nicht ganz an den Vorgänger heran, ist aber trotzdem absolut lesenswert. Ich empfehle diese Thriller-Reihe allen Lesern, die gerne mal außerhalb der ausgetretenen Pfade nach dem Besonderen suchen und sich gerne offen auf Neues und Ungewöhnliches einlassen wollen.
Die Reihe:
1. Totenfrau
2. Totenhaus