nicht nur für Boxfans-lesenswert!
von HEYN Leserunde Irmgard Mandl, 27. Januar 2015
Man muss kein Freund des Boxens zu sein um dieses Buch als lesenswert zu empfinden. Die Mechanismen des NS Regimes, das faschistische Grauen, und Fanatismus ziehen an uns vorüber. Dazwischen Trollmann, der einen fast aussichtslosen Kampf gegen das infiltrierte System des Verbandes kämpft. Dieses Buch ist ein spätes Denkmal für Trollmann, stellvertretend für viele Menschen, denen es ähnlich ergangen ist. Empfehlenswert als Pflichtlektüre an den Schulen!
sensationelles Buch auch für Nicht-Boxfans
von HEYN Leserunde Sabine Moser, 21. Januar 2015
Sprachlich ein Genuss ! Eine spannende wunderbare Geschichte - im Mittelpunkt steht der Boxer Trollmann, der eine schillernde zugleich fesselnde Rolle inne hat, zur Zeit das schrecklichen NS-Regimes, dem mit ironischem Feinsinn zu Leibe gerückt. Ein kurzweiliger Roman mit überraschenden Ausgang - Unbedingt Lesen!
Ein fesselndes Buch für Liebhaber von Biographien . . .
20. Januar 2015
...und für Sportmediziner.... Sprachlich hervorragende Schilderung von Boxkämpfen, von Traininsprogrammen und psychologischer Vorbereitungsarbeit, von anatomischen Details und zwischenmenschlichem Geplänkel sowie von der Dramatik der politisch-gesellschaftlichen Situation im Deutschland der Zeit knapp vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. Ich war gefesselt, begeistert und voll ebenso uneingeschränkter Sympathie gegenüber dem Meisterboxer Trollmann wie entsprechender Abscheu gegenüber dem namen- und gewissenlosen "ersten Vorsitzenden" als symbolischen Vertreter aller selbstgerechten und machtgierigen Regimegetreuen. Ein ausgezeichnetes Buch, interessanterweise verfasst von einer Frau: ich habe mich während des Lesens immer wieder gefragt, was eine Frau veranlasst haben könnte, sich literarisch so intensiv dem Boxsport zu widmen. Dieses Buch wird hoffentlich nicht das letzte Werk der Autorin sein. Man kriegt Lust auf weitere.
Absolute Leseempfehlung!
von Manfred Angerer, 20. Januar 2015
Interessiert mich ein Boxkampf im Jahr 1933 in Deutschland? Überhaupt nicht.
Dennoch habe ich das Buch in die Hand genommen und zu lesen begonnen und war von der ersten Seite an begeistert. Weniger vom Thema und von der Geschichte; gepackt hat mich das Buch durch die Sprache und durch die Erzählweise.
Fasziniert hat mich an diesem Buch die präzise Sprache und das immer mitschwingende ?auf die Schippe nehmen? des Agierens der Repräsentanten des nationalsozialistischen Systems. Nebeneffekt: Die Schilderung von Boxkämpfen durch Stephanie Bart zeigt, dass diese Sportart neben den körperlichen Voraussetzung doch auch ein gewisses Maß an Intelligenz und Reaktionsschnelligkeit erfordert, um darin erfolgreich zu werden. Jetzt sehe ich den Boxsport zwar mit anderen Augen, aber immer noch ohne große Begeisterung für diese Sportart.
Was dieses Buch absolut empfehlenswert macht, ist der meisterhafte Umgang mit der deutschen Sprache, der ständige latente Sarkasmus über die Gefolgsleute des nationalsozialistischen Systems und die sprachlich äußerst elegante Offenlegung der Wirkungsweise dieses Systems auf alltägliche Abläufe.
Mein Tipp: Absolute Leseempfehlung, nicht nur für Boxfans.
Absolutes Sprachgefuehl!
von HEYN Leserunde Erika Liebminger, 20. Januar 2015
Mit unglaublicher Kompetenz und Besonnenheit schildert Stephanie Bart das Finale um die deutsche Meisterschaft im Boxen im Ju i 1933 und die Tragik um den aussergewöhnlichen Boxer Rukeli Trollmann, einem Sinto. Da natürlich nur einem Arier der Titel zustand sorgte die faschistische Führungselite dafür, dass die Regeln nach ihrem Gutdünken ausgelegt wurden. Für Trollmann war es ein Kampf wie Don Quichotte gegen die Windmühlen. Mit absolutem Sprachgefühl findet Bart den Tonfall dieser Zeit und setzt mit diesem akribisch recherchierten Buch und vor allem der minutiösen Beschreibung des Kampfes , diesem einzigartigen Boxer ein literarisches Denkmal.
Ein aussergewoehnliches, gelungenes Andenken den talentierten Boxer J.R.Trollmann
von HEYN Leserunde Ewa Wiercinska, 19. Januar 2015
Stephanie Bart erzaehlt uns die Karrieregeschichte des Boxers J.R.Trollmann, der Sinto. Mit ihrem klaren, sachlichen, unpersoenlichen Schreibstill gelingt es ihr zu zeigen, wie Hass, Machtgier, Geldgier die Fanatiker und Mitlaeufer der gefaehrlichen Ideologie wie Roboter steuern. Hierbei handelt es sich um Literatur, die den Leser weiterbringt, die nachhaltig wirkt und beeindruckt. Solche Buecher sind wichtig und richtig. Grade jetzt!
Mein Vorschlag: ? der Deutsche Meister? soll Pflichtlektuere in der Schule sein.
MEISTERwerk
von HeynLeserunde Marianne Schaffer-Schellander , 19. Januar 2015
Stephanie Barts Buch über den Boxer Rukelie Trollmann ist ein spannendes Meisterwerk und ein würdiges Andenken an den wahren Trollmann.
Obwohl ich mich in keinster Weise für das Boxen interessiere, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Autorin stellt in kunstvoller Weise dar, dass es dem Nazi Regime gelingt, Trollmann den Titel des Deutschen Meisters vorzuenthalten. Doch im entscheidenden Kampf tritt er als Arier auf, lässt sich zusammenschlagen und macht damit das gesamte Regime zum Verlierer.
Hohe Sprach- und Spannungskunst
von HEYN Leserunde H. Schellander, 18. Januar 2015
So spannend wieder dieser Roman kann kein Boxkampf im TV sein. Stephanie Bart erzählt die wahre Geschichte vom Aufstieg und Fall des Sinto Johann Rukelie Trollmann zum deutschen Boxmeister in Zeiten des erstarkenden Nationalsozialismus. Mithilfe einer Vielzahl von Personen entsteht ein stimmiges Sittenbild der aufgeheizten und ?gehetzten Metropole Berlin. Wie die Autorin das macht, ist hohe Sprach- und Spannungskunst. Der Sinto Trollmann gewinnt die Kämpfe, auch wenn er verliert, denn: ?Die ganze Macht des Verbands, der Behörde, des Führers und der nationalen Revolution endete an den Seilen. Zwischen der Seilen aber war nichts anderes als die Wahrheit des Schmerzes und des Willens, der unterwarf oder unterworfen wurde.? Letzlich konnte auch einer wie Trollmann, den wir als Leser lieb gewinnen, dieser Macht nichts entgegensetzen.
18. Januar 2015
"Deutscher Meister" von Stephanie Bart ist das ideale Buch für geschichtsinteressierte Boxfans.Für mich, an Boxen völlig uninteressiert, war es, trotz detaillierter und pointierter Sprache, sehr mühsam , das Buch zu lesen.
Empfehlung : siehe oben
Leseempfehlung für echte Boxfans
von HEYN Leserunde Lieselotte Fieber, 18. Januar 2015
Ein erfolgreicher und beliebter Boxer ist der Sinto Trollmann. Sein Problem ist das Dritte Reich und nicht seine Gegner. Presse, Boxfunktionäre, alle arbeiten gegen ihn, denn er passt nicht ins Rassedenken des Hitler-Regimes. Als sich ihm die Möglichkeit bot, endlich Deutscher Meister zu werden, versucht die SA ihn auszuschalten und ihm den Titel zu verweigern.
Stephanie Barts Schreibstil ist sehr ausführlich, richtig plastisch, sehr oft unpersönlich, mit wenig direkter Sprache und jeder Menge Andeutungen. Man merkt, dass die Autorin sehr gut recherchiert hat und sich intensiv mit dem Thema Boxsport im Dritten Reich beschäftig hat. Leider habe ich gar keine Ambitionen zu diesem Sport, daher waren für mich die sehr ausführlichen Schilderungen des Boxkampfes nur sehr schwer lesbar. Schade fand ich, dass das eigentliche Schicksal Trollmanns im Epilog mit nur zwei Sätzen abgehandelt wurde. Das Buch und das Thema haben mich gefordert. Daher gebe ich eine eingeschränkte Leseempfehlung für einen kleinen Personenkreis, der sich dem Thema Boxen in der frühen Nazizeit komplett ausliefern möchte.