Ein blumig mystischer Roman
von buchina, 27. April 2015
Dieser Roman ist mir als erstes durch sein wunderschönes farbenfrohes Cover aufgefallen. Die leuchten und versprühen eine absolute Lebensfreude. Leider hat der Roman bei mir nicht so eine Freude hervorgerufen.
Giza ist Waise und wächst bei ihren Tanten in einer kleinen Stadt auf. Die Familie züchtet und verkauft Blumen und so gehören Blumen und ihre Geschichten zu Gizas Leben. Einerseits wächst sie sehr behütet auf, anderseits fühlt sie sich, besonders als sie älter wird, ungeliebt von ihren Schwestern. Ein Geheimnis scheint die Stadt und ihre Familie zu umgeben, von dem jeder weiß, außer Giza. Ihr 18. Geburtstag markiert nicht nur ihre offizielle Volljährigkeit und sondern ändert Gizas Leben dramatisch. Sie verliebt sich und scheint sich auch zum ersten Mal zu fragen, was außerhalb ihrer Stadt und ihrem bisherigen Leben ist. Ihre Neugierde ist erwacht und das gefällt nicht jedem.
Die Sprache der Autorin ist passend zum Cover und Inhalt sehr blumig. Vor allem in der Beschreibung der kleinen Stadt und der Gefühle von Giza. Gizas Gefühlswelt war mir oft zu überbordend und kitschig, das mag auch daran liegen, dass es die Gefühlswelt eines Teenagers ist. Oft konnte ich auch nicht zwischen ihrer Gefühls/Wunschwelt und den realen Geschehnissen unterscheiden, da man als Leser nur die Sicht von Giza beschrieben bekommt. Ich selbst wurde leider nicht so richtig warm mit Giza. Wahrscheinlich ist ihre Welt zu weit weg von meiner.
Die Spannung wurde für mich eigentlich durch die Geheimnistuerei der Stadtbewohner erzeugt. Es stellte sich mir die ganze Zeit die Frage, was passiert war und welche Rolle Giza dabei spielt. Dabei wurden immer wieder mystische Elemente eingewoben, deren Funktion mir bis zum Ende nicht klar wurde. Die Aufklärung des Geheimnisses am Ende ging sehr schnell mit sehr wenigen Erläuterungen.
Insgesamt kein Roman, der mich wirklich mitgenommen hat. Der Schreibstil ist besonders und passt zum Leben in dieser besonderen Kleinstadt. Giza ist eine interessante junge Frau, die ich aber nicht immer verstehen konnte. Am besten haben mir die Beschreibungen der Blumen gefallen, die haben mich zum Träumen angeregt. Ich konnte ihre Schönheit vor mir sehen.
Bunt, opulent, aber nicht ganz einfach zu lesen
von vielleser18, 28. März 2015
Blumentochter
Blumentochter
Vanessa da Mata
Rezension vom 21.03.2015 (3)
Giza wächst bei und mit ihren Tanten Margarida und Florinda heran.
Giza weiß nichts über ihre Vergangenheit, ihre Eltern. Ein Geheimnis, das ihr niemand verraten will, umgibt sie. Gemeinsam betreiben die drei eine Gärtnerei, doch die meiste Arbeit wird von Giza erledigt.
Ein modernes Mädchen, fast mit einem Hauch Aschenputtel, einem Mädchen, das ungeliebt in einer stiefmütterlichen Umgebung aufwächst, die meiste Arbeit hat und dennoch eine Lebensfreude und vor allem eine große Portion Neugierde mitbekommen hat.
"Wenn ich morgends erwachte, war die Zeit ausgefüllt. Der Tag verging weder zu schnell noch zu langsam, alles war neu und aufregend, allen Entdeckungen begegnete ich ungezwungen und mit großer Gelassenheit....Ich glaube mit den Jahrensehen wir nicht mehr so genau hin, riechen und ertasten weniger, die Lebensenergie schwidet, Ablenkungen und Alltagspflichten trüben nach und nach unsere Wahrnehmung." S. 12
Giza erkundet auch verbotene Pfade, heimlich, aber mit großem Ehrgeiz, beobachtet sie nicht nur ihre Mitmenschen in der kleinen Stadt, ihre heimlichen Liebeleien, sondern sie macht sich auch auf die die "verbotene" Nachbarstadt, die so anders ist als ihre Heimatstadt. Dort wird gelebt, geliebt, gefeiert, ausgelassen und beinahe hemmungslos.
Ein brasilianisches Märchen, blumenhaft, opulent und geheimnisvoll, genauso wie das wunderschöne Cover, das einem wirklich ins Auge sticht!
"Jahrelang war dieser Ort für mich der Inbegriff von Glück und Geborgenheit, dabei wurde er in Wirklichkeit auf einer dicken Schicht stinkender Lügen errichtet. Nun quält mich dieser Gestank, er lässt mir keine Ruhe, ich muss wissen, was geschehen ist...." (S. 182)
Doch man braucht eine ganze Weile um hineinzufinden, mit Geza warm zu werden, alles zu verstehen. Die Autorin spielt mit Worten, zeichnet ein blumiges Bild von der Stadt und der Umgebung. Hat man die ersten Anfangsschwierigkeiten überwunden, ist man neugierig geworden. Man macht sich mit Geza auf Entdeckung.
Das Ende deckt viel auf, dennoch ist es mir zu märchenhaft, zu unverständlich geblieben. Dennoch lässt es einen mit vielen Gedanken um diese Geschichte zurück, sie bleibt noch eine Weile haften.
Kein einfaches Buch, ein Buch, auf das man sich einlassen muss.