von Heidi Haspinger , 24. Februar 2017
CRUELTY bedeutet Grausamkeit, Unmenschlichkeit, Quälerei. Die 17-jährige Gwen hat die Grausamkeit des Lebens bereits kennengelernt
und doch ist es nichts im Vergleich zu dem, was jetzt auf sie zukommt. Ihr Vater hat vor kurzem zu ihr gesagt, warte solange wie möglich damit,
zu erkennen, wie schrecklich die Welt ist. Genieß dein Teenagerleben! Doch all ihre kleinen Schulprobleme und das Aufkeimen der ersten zarten
Liebe sind nicht mehr wichtig jetzt, wo ihr Vater vermisst wird und vielleicht entführt wurde. Und vielleicht nie mehr zu ihr zurückkehren wird.
Jetzt, wo sie erfährt, dass er ein Spion der CIA ist und nicht nur ein Schreibtischtäter im diplomatischen Dienst. Nichts in ihrem Leben ist mehr so,
wie es einmal war. Und als sie die Entscheidung trifft, auf eigene Faust nach ihrem Vater zu suchen, wird sie in eine ihr fremde Welt katapultiert.
Eine Welt voller Geheimnisse, Misstrauen und roher Gewalt.
Dieser düstere und harte Thriller steht und fällt mit der Wandlung der weiblichen Hauptfigur vom rebellischen Teenager in eine knallharte Kämpferin.
Und das in einem äußerst kurzen Zeitraum, was auf viele unglaubwürdig wirken könnte. Und doch funktioniert es in meinen Augen, unterstützt durch
Gwens Zweifel und ihrem anfänglichen Zaudern bei Gewaltanwendung. Ihr innerer Zwiespalt in Ergänzung mit ihren wachsenden Fähigkeiten machen
einen Großteil der Spannung aus. Dabei herausgekommen ist ein rasanter Spionageroman mit einer toughen Heldin, die ein bisschen an eine Mischung
aus Nikita und Jason Bourne erinnert. Definitiv explosiv und fortsetzungsgefährdet, zumindest legt dies das Ende nahe und als Leser will man stark hoffen,
dass es mit Gwen noch weitergeht und dies noch nicht alles gewesen ist!