Das Leben lässt sich nicht planen
8. November 2015
?Lichtblaue Sommernächte? von Emily Bold ist eine sehr bewegende Geschichte um eine junge Familie, bei der das Schicksal zuschlägt, und ist gleichzeitig eine Liebeserklärung an das Leben.
Die Diagnose Hirntumor trifft Lauren und ihre junge, glückliche Familie hart. Vom Kennenlernen bis zur Gründung der Familie, von den ersten Symptomen bis zum selbst gestalteten Abschied und der Zeit danach, spannt die Autorin einen gefühlvollen Bogen.
Der Geburtstag der Tochter Alyssa, 8 Monate nach dem Tod von Lauren, umrahmt im Epilog und Prolog diesen Roman. Dadurch wird schon am Anfang klar, dass Lauren den Krebs nicht besiegen konnte. Die rührende Geschichte bis zu Laurens Tod wird durch Rückblicke und die gefühlvollen Erzählungen in der letzten gemeinsamen Nacht, der lichtblauen Sommernacht, erzählt.
Der Schreibstil ist flüssig und sehr emotional. Die einzelnen Abschnitte haben kurze, aber sehr prägnante Überschriften. Es gibt viele bewegende Erinnerungen und kleine Anekdoten. Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet. Lauren wird als aufgeweckte und lebenslustige junge Frau mit starker Persönlichkeit beschrieben. Sie trifft ihre Entscheidungen selbst. Das Leid, die Hilflosigkeit und die spätere Hoffnungslosigkeit in der ganzen Familie werden sehr deutlich. Die Themen Verbundenheit mit der Familie, Freundschaft und Liebe wurden sehr gut und gefühlvoll eingearbeitet. Die Freundschaft zu ihrer Freundin Rachel und ihrem Freund Chris sind ihr sehr wichtig. Tim ist ihr Traummann. Mit dem Seehaus verbinden sie viele Erinnerungen. Es ist für sie ein magischer Ort, an dem sie im Kreis ihrer Lieben die letzte Nacht gemeinsam verbringen.
Das gut gestaltete Cover stellt eine junge Frau in einer positiven Stimmung dar. Sie geht barfuß über eine Wiese. Die erhaben aufgedruckten pinken Hyazinthenblüten ergeben eine besondere Haptik. Im Buch begrenzen solche Blüten die einzelnen Kapitel.
Dieses Buch hat viele emotionale Facetten und zeigt, dass man jeden Augenblick genießen soll und das Leben sich nicht planen lässt.
Berührend und authentisch
von KimVi, 22. Oktober 2015
Lauren ist mit ihrem Mann Tim glücklich verheiratet. Die beiden haben zwei Töchter, mit denen sie relativ sorgenfrei in einem kleinen Häuschen leben. Das Schicksal meint es allerdings nicht gut mit der kleinen Familie. Es schlägt gnadenlos und völlig unverhofft zu, als Lauren wegen ihrer häufig auftretenden Kopfschmerzattacken einen Arzt aufsucht. Bei den Untersuchungen wird ein aggressiver Hirntumor entdeckt. Laurens Lebenserwartung sinkt rapide. Obwohl sie für ihren Mann und die Kinder stark sein und kämpfen will, machen ihr die Ärzte keine Hoffnung. Die Krankheit ist zu stark und Laurens Zustand verschlechtert sich unaufhaltsam. In ihr keimt der Wunsch auf, sich in Würde von ihren Lieben zu verabschieden....
Lauren, ihre Familie und ihre engsten Freunde versammeln sich in einer lichtblauen Sommernacht, um gemeinsam Abschied zu nehmen und noch einmal miteinander glücklich zu sein. Tränen soll es an diesem Abend nicht geben. Das ist Laurens ausdrücklicher Wunsch und so lassen alle die gemeinsame Zeit miteinander Revue passieren. Im Mittelpunkt der Erzählung stehen Lauren und Tim. Man erfährt, wie sie sich kennenlernten und zu dem Paar wurden, das gemeinsam den Weg durchs Leben geht, auch wenn dieser Weg nun viel zu schnell enden wird.
Vom ersten Moment an, ist man von der berührenden Geschichte fasziniert. Es ist beinahe so, als ob man mit am Feuer sitzen und den Rückblick dort erleben würde. Obwohl Lauren ausdrücklich darum bittet, auf Tränen zu verzichten, kann man ihren Wunsch nur schwer erfüllen. Denn Emily Bold beschreibt ihre Protagonisten so lebensecht, sympathisch und liebenswert, dass sie einem von Seite zu Seite mehr ans Herz wachsen. Gemeinsam erlebt man Fassungslosigkeit, Wut, Hoffnung, aber auch Vertrauen, Mut und grenzenlose Liebe. Diese Gefühle wirken jedoch nicht gekünstelt oder gar aufgesetzt, sondern authentisch und nachvollziehbar.
Zwischen den Zeilen schwebt eine gewisse Traurigkeit. Allerdings blitzt manchmal, ganz unverhofft, ein wenig Humor durch, der einem ein spontanes Lächeln ins Gesicht zaubert. Eine allzu düstere und schwermütige Erzählung braucht man hier nicht zu befürchten. Emily Bold gelingt es, das traurige Thema angemessen, aber auch mit einer gewissen Leichtigkeit, zu vermitteln. Es fällt schwer, sich von Laurens Geschichte zu lösen, denn sie übt einen regelrechten Sog aus, dem man sich kaum entziehen kann. Einmal angefangen, möchte man das Buch am liebsten in einem Rutsch durchlesen.
Obwohl mir Liebesgeschichten normalerweise ein Graus sind, hat mich Laurens Geschichte, die eine Liebeserklärung an das Leben ist, tief berührt und zum Nachdenken angeregt. Ich muss gestehen, dass ich mich stellenweise nicht an ihre Bitte, doch auf Tränen zu verzichten, halten konnte. Ich vergebe deshalb begeisterte fünf Bewertungssterne und eine klare Leseempfehlung.
Lebe jeden Tag als wäre es dein letzter
von Caroline Gliber, 10. Oktober 2015
Lauren findet ihren Traumprinzen und nach einigen Anfangsschwierigkeiten gründen sie eine Familie. Zwei gemeinsame Kinder komplettieren das Glück.
Bis zu dem Moment als bei Lauren ein aggressiver Gehirntumor festgestellt wird. Ihr wird nicht mehr sehr viel Zeit mit ihrem Mann Tim und den zwei Töchtern bleiben.
Sie muss sich mit dem Gedanken abfinden, dass sie sterben wird und ihre Liebsten traurig zurück lassen muss.
Meine Meinung:
Was machst du, wenn du erfährst, dass du bald sterben musst? Wie gestaltest du deine restlichen Monate?
Die Autorin gibt mit dieser Geschichte eine mögliche Antwort.
Die Hauptfigur Lauren führt ein normales Leben, mit den alltäglichen Höhen und Tiefen. Sie kümmert sich um ihre zwei Töchter und um ihren Mann. Hat Träume wie jeder andere Mensch auch, steckt für das gemeinsame Glück gerne zurück. Als ihr die Diagnose Gehirntumor gestellt wird, kann sie erst gar nicht richtig fassen. Dann jedoch muss sie sich der Tatsache stellen und mir ihr auch ihre Familie und Freunde.
Das Buch wechselt zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Erzählt Laurens und Tims Geschichte vom Kennenlernen bis zum bitteren Ende.
Natürlich ist die Story traurig, mein Taschentuchverbrauch war recht hoch und obwohl ich vermutetet, wie das Ende aussehen würde, konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen. Trotz der Ernsthaftigkeit des Themas gab es witzige Momente. Ich fand es auch toll, dass die Reaktionen der Tochter, des Ehemannes, der Familie und Freunde sehr realistisch beschrieben wurden, denn jeder geht anders mit dem Tod um.
Wer "Die letzten Tage der Rabbit Hayes" mochte, wird dieses Buch genau gerne lesen.
Eine sehr berührende und bewegende Geschichte
von , 19. August 2015
Lauren und Tim sind sehr glücklich mit ihren beiden Töchtern Mia und Alyssa. Es könnte so perfekt sein... Ein letztes Mal im Sommerhaus, das ist Laurens großer Wunsch und so trifft die ganze Familie um Abschied zu nehmen. Lauren ist todkrank und will selbstbestimmt sterben. Am Lagerfeuer erinnern sich Lauren und ihre Familie an ihr bisheriges Leben, an das Glück und die Liebe zu Tim und ihren Töchtern. Die Charaktere in diesem Buch sind alle zum greifen nah und toll beschrieben. Der Aufbau der Geschichte als Feier mit Rückblicken auf das Leben von Lauren ist genial. Das Buch hat mich so gefesselt, dass ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte. Die Geschichte ist so bewegend und emotional, es ist schwer in Worte zu fassen... man muss es gelesen haben. Emily Bold gelingt es, das traurige Thema angemessen, aber auch mit einer gewissen Leichtigkeit, zu vermitteln. Eine absulute Leseempfehlung!