Spannender, lesenswerter Thriller um das Thema Malaria
von bromer65, 4. Oktober 2015
Der Autor:
Nick Louth ist Wirtschaftsjournalist und ehemaliger Auslandskorrespondent der Nachrichtenagentur Reuters. Während seiner Zeit bei Reuters lebte er unter anderem in Amsterdam. Dort wurde er bei einem Mediziner-Kongress auf das Thema Malaria und das mangelnde Interesse der Pharmakonzerne aufmerksam. Nick Louth ist verheiratet und lebt in Lincolnshire, England.
Klappentext:
Eine entführte Wissenschaftlerin. Ein Mann, der sie fieberhaft sucht. Eine Bedrohung von internationalem Ausmaß.
In Amsterdam sterben Menschen. Jeden Tag werden es mehr. Malaria breitet sich in der Stadt aus, übertragen von gezielt ausgesetzten Mücken. Eine könnte helfen: Die Wissenschaftlerin Erica Stroud-Jones steht kurz vor dem Durchbruch in der Malaria-Forschung. Doch sie ist spurlos verschwunden - alles deutet auf eine Entführung hin. Ihr Freund Max Carver sucht in der Amsterdamer Unterwelt nach ihr. Max muss wissen, woran Erica zuletzt gearbeitet hat, nur so lässt sich die Katastrophe aufhalten. Seine Suche führt ihn immer tiefer in Ericas Vergangenheit. Was hat sie in den 90er Jahren in Afrika gemacht? Und was hat das mit der Malaria-Epidemie zu tun? Max muss feststellen, dass er Erica kaum gekannt hat, denn was er über sie herausfindet, ist lebensgefährlich ...
Meine Meinung:
In diesem Thriller dreht sich alles ums das Thema Malaria. Wie erschreckend einfach es ist, solch eine tödliche Krankheit überall auf der Erde einzuschleusen, zeigt uns der Autor mit seinem Buch.
Zu Anfang des Buches verschwindet Erica, eine Wissenschaftlerin und die Freundin von Max Carver, spurlos, und das vor einem für sie sehr wichtigen Kongress, wo sie eine neue bahnbrechende Entwicklung im Kampf gegen die Malaria präsentieren will. Ihr Freund Max glaubt nicht, dass Erica einfach abgereist ist, aber die Polizei schenkt ihm keinen Glauben. Max sucht auf eigene Faust und gerät in einen Strudel aus ziemlich viel brutaler Gewalt und Blutvergießen.
Das Buch erzählt in 2 Zeitebenen, die eine erzählt in Form von Tagebuch-Einträgen von Ereignissen aus dem Jahr 1992, als Erica in Africa tätig war. Die zweite Zeitebene spielt im Jahr 2002, als der Kongress in Amsterdam stattfindet.
Die Spannung bleibt durch das ganze Buch erhalten, der Autor versteht es sehr gut, immer wieder neue Hinweise einzustreuen. Bis zum Schluss kommt man nicht drauf, wer denn eigentlich der "Bösewicht" ist, das klärt sich tatsächlich erst auf den letzten Seiten. Die Lösung ist aber sehr gut gemacht und schlüssig.
Mir persönlich hat das Buch gut gefallen, ich finde es lesenswert. Sowohl das Thema Malaria als auch die Kämpfe in Afrika sind auch im Jahr 2015 immer noch aktuell. Ich vergebe 4,5 Sterne für "Die Suche".
Wer mit der Darstellung von brutaler Gewalt ein Problem hat, der sollte allerdings die Finger von diesem Buch lassen.
Spannend, brisant und top-aktuell ? ein waschechter Page-Turner
von BookHook, 8. Mai 2015
Zum Inhalt:
Eigentlich wollte Max Carver, Künstler und Ex-Mitglied der US-Küstenwache, seine Kunstwerke in Amsterdam ausstellen und seiner Freundin, der Malaria-Forscherin Erica Stroud-Jones einen Hochzeitsantrag machen. Doch dann verschwindet Erica mitten in der Nacht spurlos, ihr Laptop wird von einer Frau am helllichten Tage geklaut und eine mysteriöse Malaria-Infektion breitet sich in Amsterdam aus. Auf seiner Suche nach Erica gerät Max zwischen alle Fronten...
Meine Meinung:
Dieser Thriller hat mich bereits nach den ersten paar Seiten vollständig in seinen Bann gezogen und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Dabei ist es mir jedes Mal schwer gefallen, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Ich bin mir sicher, dass ich dieses Buch in einem Rutsch durchgelesen hätte, wenn ich genügend Lesezeit dafür zur Verfügung gehabt hätte!
Die Story, die Nick Louth entwickelt hat, besticht durch einen anhaltend hohen Spannungs-Level, einige unvorhergesehene Wendungen sowie durch eine große Portion Action und Tempo. Eine perfekte Thriller-Mischung also. Hinzu kommt eine sehr interessante wie gleichfalls beängstigend realistische Grundidee: Krankheiten gezielt einzusetzen. Für seine Erzählung setzt der Autor sehr geschickt auf zwei Haupt-Handlungsstränge, einen im Amsterdam der Gegenwart und einen im zentralafrikanischen Busch, Anfang der 1990´er Jahre (sehr gelungen als Auszüge aus Ericas Tagebuch dargestelllt). Beide Handlungsstränge haben dabei ihre eigene Dramatik, ihre eigene Spannung. Geschickt wechselt die Story zwischen diesen Strängen kontinuierlich hin- und her, sodass Abwechslung und Tempo stets auf hohem Niveau gehalten werden.
Wer jetzt denkt, dass ?Die Suche? einfach ?nur? sehr gute Unterhaltung wäre, der irrt! Auch wenn diese natürlich primär im Fokus steht, so finden sich bei Nick Louth durchaus sehr kritische Untertöne, die die schockierenden und unmenschlichen Zustände, die leider noch heute in einigen Regionen Zentralafrikas herrschen, anprangern. Aber auch der westlichen, in weiten Teilen rein profitgesteuerten Pharmaindustrie wird der Spiegel vorgehalten. Dieses Buch hat mich beim Lesen mehr als einmal zum Nachdenken angeregt.
Mit Max Carver hat der Autor einen Protagonisten entworfen, der dem Leser nicht unbedingt sympathisch sein muss, der aber sehr gut zur Story passt uns insgesamt glaubhaft und authentisch ?rüber kommt?. Auch die Figur der schillernden Lisbeth ist für meinen Geschmack sehr faszinierend gelungen. Arrondiert werden die Protagonisten von mehreren Nebencharakteren, die oftmals sehr speziell gezeichnet sind, manchmal schon an der Grenze zum Klischeehaften (oder ein Stückchen darüber hinaus), was mich persönlich aber nicht weiter gestört hat. Sehr gelungen fand ich hingegen die ?Charakterentwicklung?, die der Autor rund einem halben Dutzend seiner Charaktere beschert hat. Hier darf man sich auf die ein oder andere handfeste Überraschung gefasst machen!
FAZIT:
Wahnsinnig spannend bis zum Schluss: Ein echter Page-Turner mit einer beängstigenden Grundidee und gesellschaftskritischen Untertönen.
Erschreckende Seuche
von Aglaya, 6. Mai 2015
In Amsterdam breitet sich eine neue, sehr gefährliche Form von Malaria aus und eine Wissenschaftlerin, deren Forschung sich um diese Krankheit dreht, verschwindet.
Die Geschichte wird grösstenteils aus der Sicht des Künstlers Max Carver erzählt, dem Freund der verschwundenen Wissenschaftlerin Erica. Unterbrochen wird die Handlung immer wieder durch Tagebucheinträge von Erica, die diese während ihres Afrikaaufenthaltes 1992 geschrieben hat. Diese Abschnitte bauen mit der Zeit eine ausführliche Nebenhandlung auf und haben mich eigentlich mehr beeindruckt, als die Haupthandlung an sich. Wie die beiden Handlungsstränge zusammenhängen wird erst am Schluss klar. Der Schreibstil des Autors Nick Louth liest sich flüssig, der Handlungsort Amsterdam wird aber nur schemenhaft beschrieben, sodass der Leser sich etwas anstrengen muss, um die Stadt bildhaft vor sich zu sehen.
Während der Lektüre konnte ich mich nicht entscheiden, ob mir der Protagonist Max wirklich sympathisch ist. Obschon er zu ?den Guten? gehört und seine Motive nachvollziehbar sind, ist er mir zu ungestüm und auch zu gewalttätig. Er scheint lieber einmal zu viel dreinzuschlagen, als sich einmal unnötig früh zurückzuziehen. Auch von den anderen Charakteren sind mir eigentlich nur Saskia und Erica wirklich sympathisch, alle anderen scheinen mehr oder weniger Dreck am Stecken zu haben.
?Die Suche? hat mich dazu motiviert, mich etwas mit dem Thema Malaria zu befassen. Ich dachte bisher, gegen diese Krankheit gebe es einen Impfstoff und sie lasse sich recht einfach behandeln. In meiner Vorstellung war der einzige Grund für die Millionen von Malariatoten vor allem in Afrika schlicht das fehlende Geld. Nun musste ich feststellen, dass dies nicht der Fall ist. Es gibt bisher keinen Impfstoff (lediglich eine Prophylaxe, um den Verlauf abzuschwächen), zudem werden die Erreger zunehmend Resistent gegen die bestehenden Medikamente. Aber immerhin wird trotz den bescheidenen Aussichten auf finanziellen Erfolg (arme Menschen können sich schlicht keine teuren Medikamente leisten) weiterhin an der Bekämpfung dieser Krankheit geforscht (Wikipedia-Artikel zum Thema).
Obschon mir einige Kritikpunkte aufgefallen sind, hat mich die Lektüre von ?Die Suche? gut unterhalten. Das Buch war spannend geschrieben und die Auflösung in sich logisch und dennoch nicht allzu voraussehbar mit einigen Überraschungen. Ich empfehle dieses Buch gerne an Fans von Medizin-Thrillern weiter, mit der Anmerkung, dass es stellenweise doch sehr brutal ist, sensiblere Gemüter sollten sich daher von ?Die Suche? eher fernhalten.