Ein Jugendbuch, das noch lange nachwirkt.
von Eva, 31. Juli 2014
Das Buch "Seitenwechsel" von Michael Römling erzählt die Geschichte der beiden Brüder Bernhard und Julius sowie deren Freunde. Die beiden sind nicht nur optisch verschieden - auch die Interessengebiete unterscheiden sich. Während sich Bernhard eher für die Natur interessiert, wendet sich Julius lieber der Musik zu. Der Zusammenhalt zwischen den Brüdern ist spürbar - und nach dem Tod des Vaters wachsen sie noch weiter zusammen. Der Tod des Vaters wird als Selbstmord abgestempelt, aber die Brüder sind anderer Meinung - es passte einfach nicht zu ihm.
Die Stasi hängt sich an Bernhard und schließlich auch an Julius - sie werden abgehört und überwacht. Wie sollen sie nun nach Westberlin gelangen? Die Situation spitzt sich immer weiter zu - Julius möchte nur in Begleitung seiner Barbara in den Westen gehen, diese zweifelt aber, da sie sich erst kurz kennen und sie nicht weiß, was sie erwarten wird.
Als schließlich die Mauer aufgezogen wird, ist es anscheinend zu spät - alle Übergänge sind zu, eine Ausreise ist nicht möglich - werden die Brüder es schaffen, doch noch nach Westberlin zu kommen? Was wird mit Barbara? Was wird mit ihrem Leben und werden sie eine Antwort auf die Frage bekommen, warum ihr Vater sterben musste?!
Ich habe mich wirklich sehr gefreut, dass ich das Buch gewonnen habe und bei der Leserunde mitmachen durfte.
Bei meiner Beurteilung schwankte ich zwischen 4 und 5 Sternen - ich habe selten ein Jugendbuch gelesen, das mir stilistisch so gut gefallen hat wie dieses. Der geschichtliche Hintergrund war sehr gut recherchiert, die Charaktere sind alle authentisch und durch das gesamte Buch zog sich ein roter Faden. Die Bedrückung, die Sorge und das Misstrauen war regelrecht spürbar - man fieberte mit und konnte das Buch nicht aus der Hand legen.
Ich habe mich für die Protagonisten sehr gefreut, dass das Ende so "glatt" war und alles gut geworden ist. Mir persönlich war es etwas zu gut - aber für ein Jugendbuch war es die richtige Wahl. Der Schreibstil war leicht lesbar ohne langweilig zu wirken. Schade fand ich, dass zum Teil Wortwiederholungen aufgegriffen worden sind - das hätte man eventuell besser lösen können.
Ich gebe dem Buch 4 Sterne und eine Leseempfehlung, die nicht nur für Jugendliche gültig ist.
Noch einmal vielen lieben Dank, dass ich mitmachen durfte!