Ausdrückliche Verkündigung der christlichen Botschaft
von Helu, 6. Oktober 2014
Die "ausdrückliche Verkündigung der christlichen Botschaft" (S.9) ist es, die dem Theologen A. Schmied am Herzen liegt. Einen kleinen Beitrag dazu versucht er mit dem vorgelegten Büchlein zu leisten.
Er wählt acht Schlüsselworte, welche die Grundbotschaft des Glaubens erfassen sollen. Diese unterscheiden sich dadurch von vielen anderen Einführungen, dass sie nicht am Glaubensbekenntnis entlang gehen, aber dennoch erscheint die Auswahl gut nachvollziehbar. Die Schlüsselwörter sind: Evangelium; Vater; Jesus Christus, der Lebende; Heilszeichen Kreuz; Heiliger Geist; zu seinem Gedächtnis; Getauft; Ewiges Leben.
Der Ordensmann setzt ein mit Überlegungen zum "Evangelium" als dem Kern der Botschaft. Er betont besonders, dass die Frohe Botschaft auch eine soziale Komponente miteinschließen muss. In den Überlegungen zu Gott dem Vater zeigt sich bereits der starke Schwerpunkt des Verfassers auf die Christologie. Angebracht erscheint in diesem Kapitel auch die Thematisierung der Theodizee-Frage. Es folgt das Kapitel zu Jesus Christus, in dem sehr behutsam eine Annäherung an Ostern und den Osterglauben versucht wird. Auch hier stehen Vorschläge, wie der Glaube an Ostern praktische Gestalt gewinnen und für die Gegenwart fruchtbar gemacht werden kann. Unter dem Schlüsselwort "Heilszeichen Kreuz" spricht der Autor von der Notwendigkeit einer neuen, zuverlässigen Kreuzestheologie. Diese müsse davon geprägt sein, das Kreuz im Zusammenhang mit dem ganzen Leben und Wirken Jesu zu sehen. Alle verengten Sichtweisen würden zu sehr problematischen und perfiden Deutungen des Kreuzes führen. Sehr knapp fallen die Bemerkungen zum Heiligen Geist aus, der als vorwärts-gewandte Kraft vorgestellt wird, die die Bewältigung der Aufgaben jeder Zeit ermöglicht. Eher meditativ ist der Zugang zur Eucharistie, der von den biblischen und liturgischen Texten ausgeht. Hier ist wohl das einzige Kapitel, in dem die katholische Perspektive eingenommen und deutlich wird. Im Kapitel "Getauft" wiederum dominieren praktische Überlegungen. Interessant scheint der Vorschlag eines nachgeholten Katechumenats, dessen Notwendigkeit Schmied aufgrund der weitläufigen Praxis der Kindertaufe sieht und plausibel macht. Das Buch schließt mit Ausführungen zum ewigen Leben. Die Überzeugung davon, so Schmied, muss die Gegenwart positiv prägen und darf sie keinesfalls abwerten.
Schmied legt insgesamt ein interessantes Büchlein vor. Sein Zugang ist sehr stark biblisch geprägt. Er geht immer von den Texten des Alten und Neuen Testaments aus, die für das jeweilige Schlüsselwort zentral sind. Er zeigt die wichtigsten Akzente der Texte und deutet die Schwierigkeiten an. Es folgen meist Ausführungen zur Praxis - dies scheint ihm ein großes Anliegen zu sein! Schließlich bringt er häufig markante Sätze und Zitate aus spiritueller und theologischer Literatur und Tradition.
So fügt sich der Beitrag sehr gut in die Buch-Reihe der Redemptoristen, "Spiritualität und Seelsorge", und leistet gut lesbare Einführungen in Grundthemen des Glaubens.