Ein Buch, das sicher nicht nur Bergsteiger interessiert
von Regine Egg-mitter, 31. Oktober 2014
Die Lebensgeschichte von Hermann Hoerlin und Käthe Tietz ist eine faszinierende, berührende und auch inspirierende Geschichte.
Hermann Hoerlin war nicht nur einer der ersten großen Höhenbergsteiger, er war auch ein erfolgreicher Physiker und ein liebender Ehemann und Vater. Bettina Hoerlin, seine Tochter, beschreibt anhand der vielen Briefe ihrer Eltern die Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland beeindruckend, oft fast beklemmend. Man nimmt aus diesem Buch mehr Geschichtsunterricht aus dieser Zeit mit, als man in der Schule vermittelt bekam und auch wahrscheinlich heute nicht mehr vermittelt bekommt. Trotzdem aller Widrigkeiten und Schrecken verlief das Leben der beiden positiv, nicht zuletzt wegen ihrer Liebe zueinander und ihrem starken Willen.
Eine gut zu lesende Biographie zweier Menschen, die man gerne weiterempfiehlt - nicht nur Bergsteigern!
Interessante Details des Alpinismus im Nationalsozialismus
2. Juni 2014
Die Geschichte vom Bergsteiger
Hermann Hoerlin und Käthe Schmid - eine Liebesgeschichte, eine Bergerzählung, eine Geschichte des Alpinismus. Er Arier, sie Halbjüdin - gemeinsam schaffen sie ihren Weg und wandern nach Amerika aus. Das ist die Liebesgeschichte.
Die Berichterstattung über die Tragödie am Nanga Parbat bringt die beiden zusammen. Auch hier werden viele Details erzählt.
Interessant ist das Buch aber nicht nur wegen der persönlichen Geschichte und damit erzeugten Betroffenheit, sondern auch, weil auch immer wieder die Rolle des Alpinismus und auch der alpinen Vereine in der Zeit des Nationalsozialismus eingebunden werden. Man hat das Gefühl, dass die "gesamte" Alpingeschichte erzählt wird - auch die des DAV und OeAV in dieser Zeit.