Meisterhafter Bildband als Eintrittskarte ins Karwendelgebirge
von Wanderpfa.de, 7. Oktober 2014
Klapptext
Der Name Heinz Zak ist untrennbar mit dem Karwendel verbunden. Keiner kennt die Felswildnis zwischen Isar und Inn so gut wie der Tiroler Bergsteiger und Extremkletterer, kein anderer Fotograf lässt uns die majestätische Größe und Vielfalt dieses einzigartigen Gebirges so unmittelbar erleben wie er. Seine faszinierenden Bilder öffnen die Augen für das Besondre und halten flüchtige Momente als kostbare, zeitlose Kunstwerke der Natur fest. Zak komponiert mit Farben, Formen und Strukturen, mit Licht und Schatten und vor allem: mit der Gabe des Blicks für den einzigartigen Augenblick. So ist ein meisterhafter Bildband entstanden, der uns die mythische Schönheit dieses Gebirges wie eine vielstimmige, bislang ungehörte Karwendelsinfonie auf faszinierender Weise neu erleben lässt.
Der Autor
Aktuell begegnet man Heinz Zak recht oft, so durfte er im DAV-Panorama 04/2014 ebenfalls die Paradetouren im Karwendel ausführlich beschreiben und es wurden auch Fotos, darunter auch das Titelbild von ihm abgedruckt. Heinz Zak, geb. 1958 lebt seit über 30 Jahren in Scharnitz zu Füssen des Karwendel-Gebirges. Und ebensolange zieht es ihn bei jeder Tages- und Nacht- sowie Jahreszeit hinaus in sein Gebirge. Als Bergsteiger überschritt er alle vier Karwendelketten, als Kletterer eröffnete er zahlreiche extreme Routen, unter anderem am Halleranger und der Lalider Nordwand. Als international renommierter Fotograf, Bergsteiger und Extremkletterer ist er sowohl in den heimischen Bergregionen als auch in den Bergen der Welt unterwegs. Seine Bilder veröffentlicht er in Bildbänden, Magazinen und Kalendern. Seit 1998 hält er Fotokurse, als Bergführer leitet er Outdoor-Seminare und Klettercamps. Seine Vorträge begeistern jährlich Tausende von Besuchern. www.heinzzak.com
Inhalt:
KARWENDEL ? beim vorliegenden Buch handelt es sich um einen Bildband, der sich hauptsächlich mit dem Heimatgebirge des Autors und Fotografen beschäftigt. Es zeigt dabei jedoch nicht einfach nur Bilder sondern stellt dem Betrachter und Leser das Gebiet in verschiedensten Facetten vor, wobei die Schwerpunkte auf dem Bergsport liegen. Dem Buch gelingt ein wunderbarer Spagat zwischen verführerischen Bildband mit Infos zur Gegend und Wanderführer. Ganz besonders muss man hier außerdem noch hervorheben, welch künstlerische Qualität die Fotografien im Buch haben.
Das Buch hangelt sich geschickt von Thema zu Thema, es wechseln sich die genannt brillanten Bilder mit lesenswerten Texten ab.
Es beginnt mit einer Beschreibung der Menschen im Karwendel und ihre Historie sowie ihr gefährliche Arbeit, die Holzdrift. Es geht über zum Aufbau und Erklärung des Gebirges bei Nennung der wichtigsten Orte und Begrenzungen. Bei der Beschreibung der Geologie des Karwendel wird auch nicht verpasst, die Bergbau Geschichte zu erwähnen und zu beschreiben. Weiter geht es mit der Flora und Fauna, immer ansehnlich mit tollen Bildern und interessant beschrieben, immer wieder auch gewürzt mit eindringlichen Texten zu Erlebnissen des Autors in seinem Gebirge.
Anschließend widmet sich das Buch umfassenden dem Thema Wasser, vor allem der Isar. Auch hier wird wieder fließend der Übergang von Beschreibung der Umgebung zum Bergsport geschafft, Canyoning und Kanufahren sind die folgenden Themen.
Es folgen das Karwendel als Wanderparadies mit kurzen Ausführungen der schönesten Touren, beginnend bei Durchquerungen und Mehrtagestouren wie den ?Karwendelmarsch? von Scharnitz nach Pertisau, zur Isarquelle, von Seefeld ins Halltal oder Mittenwald-Innsbruck, gefolgt von Gipfeltouren wie Ödkarspitze und viele andere.
Zwischen drin werden auch immer wieder Persönlichkeiten wie Sennen oder Hüttenwirtsleute vorgestellt sowie Rückblicke auf frühere, bedeutende Menschen wie dem ?Pleisentoni? geworfen.
Folgend widmet sich das Buch ganz umfassend dem Thema Klettern, wobei der Autor einen Rückblick auf seine Taten im Karwendel wirft und folgend einige der schönsten Routen (Dschungelbuch, Kaiser-Maximilian-Grotte, Martinswand, Halleranger) vorstellt. Fließend ist dann der Übergang zum Slacklinen, vor allem das Highlinen, das wiederrum mit beeindruckenden Bildern beschrieben wird.
Die nächsten Beschreibungen widmen sich den Klettersteigen und dem Mountainbiken, wieder mit Nennung der interessantesten Ziele. Am Schluss des Buches geht es noch um das Thema Winter, vor allem aber Bilder einer Ballonfahrt, Skitouren und ? Zak ist Kletterer ? Eisklettern. Abgeschlossen wird das Buch mit Fotos des Sternenhimmels über dem Karwendel.
Fazit:
Ich kannte das Karwendel nur vom Vorbeifahren, wenns Richtung Italien ging. Der Bildband KARWENDEL von Heinz Zak ist jedoch bestens dafür geeignet, sich die ersten Erkenntnisse und Eindrücke über dieses Gebirge anzulesen und zu sehen. Durch die mehr als beeindruckenden Bilder ist es Zak gelungen, wirklich ein super Buch über seine Heimat zu schaffen. Man merkt ihm seine Gebietskenntnisse, seine Bergerfahrung, seine Weltoffenheit in diesem Buch an. Und er schafft es, sofort Lust zu wecken, das Karwendel nicht nur im Buch zu sehen, sondern sich sofort auf dem Weg zu machen und es selbst zu entdecken und erleben. Das Buch ist sehr lesenswert, sowohl für Leute, die zum ersten Mal mit dem Karwendel in Berührung kommen als auch Leute, die das Karwendel kennen. Ich für meinen Teil werde nun öfter Touren dort machen.
(Buchbesprechung vom 07.10.14 © Schorsch_FKB vom Alpic.net/forum)
Das Paradies hinter der Porta Claudia
von Peter Burk, 24. April 2014
Kurz hinter dem Sylvensteinsee beginnt für mich Münchner das Paradies, genauer gesagt bei Vorderriss, wo die Straße in das Rißbachtal abzweigt und sich nach und nach, rechts und links die Täler und Berge auftun. Der Innsbrucker hingegen tut sich noch leichter, er braucht nur aus der Haustüre raus und auf seine Nordkette aufsteigen, schon ist er in einer anderen Welt. Das Karwendel bleibt für mich einzigartig - möglicherweise liegt es daran, dass ich kein anderes Gebirge kenne, wo die Gegensätze von Zivilisation und Abgeschiedenheit so stark aufeinanderprallen. Man denke nur an den großen Ahornboden an einem schönen Herbsttag und an die verlassenen Engalmen im tiefsten Winter. Aber vielleicht ist das nur eine sehr persönliche Meinung.
Persönlich geht es auch im Bildband von Heinz Zak zu und ich finde, dass gerade durch diese eigene Note dem Autor, Fotografen, Kletterer und Slackliner aus Scharnitz ein ganz großartiges Werk gelungen ist. Selten habe ich Aufnahmen von diesem Gebirgszug in einer solchen Brillanz gesehen, geschweige denn selbst machen können. Man kann nur erahnen, welche Strapazen er sich ausgesetzt haben muss, solche Eindrücke einzufangen - wobei, wenn ich mir den Heinz Zak in Gedanken so vorstelle, dann war letztendlich keiner seiner Unternehmungen eine Qual für ihn, sondern wahrscheinlich pures Vergnügen. Wer sonst würde mit einem Loch im Kopf gleich den nächsten Tag wieder ins Gelände ziehen.
Aufmachung, Qualität, Grafik, Druck, alles top - auch erwähnenswert sind die kurzen Beschreibungen der wichtigsten Gipfelziele und die Berichte über die Überschreitungen der vier Karwendel-Hauptkämme. Wer wissenswerte Fakten über Fauna und Flora des Gebiets sucht, wird selbstredend fündig. Da muss schon mal das Wasser der jungen Isar als Adler herhalten, einfach fantastisch. Klar, auch Trendsportarten wie Slacklinen, Down-Hill fahren oder Kajaken kommen mit Wort und Bild zum Zuge.
Ich kann jedem Liebhaber des Karwendels dieses Buch nur wärmstens ans Herz legen.