Bedingungslose Schwesternliebe
7. März 2015
April leidet unter Magersucht und liegt deswegen in der Klinik. Phoebe vermisst ihre große Schwester sehr. Sie versteht nicht, was um sie herum geschieht. So viele Fragen schwirren in ihrem Kopf herum und warten darauf, beantwortet zu werden. Ihre Eltern sind ihr leider gar keine Hilfe. Im Gegenteil! Die Situation überfordert sie völlig. Und so beginnt Phoebe, ihrer Schwester Briefe zu schreiben. Briefe die zeigen, welches Loch April hinterlassen hat, die Einblicke in den nunmehr grauen Alltag der Familie geben und die Antworten suchen. Antworten, die Phobe - wenn auch später - erhält.
"Was fehlt, wenn ich verschwunden bin" greift ein sehr aktuelles Thema auf: Magersucht. Es richtet sich primär an Jugendliche und beleuchtet die Krankheit sowie deren Hintergründe und Folgen. Die Autorin hat eine sehr bewegende Geschichte geschrieben, die nachhallt. Wo Hilflosigkeit herrscht und Worte fehlen, gelingt es Phoebe mit ihren teils kindlich naiven, aber dennoch sehr realitätsnahen und vor allen wortgewaltigen Briefen, das Loch, welches ihre kranke Schwester hinterlassen hat, zu füllen. Sie sind ein eindrucksvolles Zeugnis einer tiefen, unzertrennlichen Schwesternliebe. Phoebe lässt sich vom Ausbleiben erhoffter Antwortbriefe nicht vom Schreiben abbringen, denn sie hat Aprils Situation intuitiv besser verstanden als es bei deren Eltern der Fall zu sein scheint. Das Echo lässt auf sich warten, ist aber ebenso gewaltig. Ich konnte sehr gut mit den Schwestern fühlen, während ich mitunter eine richtige Wut auf die Eltern im Bauch hatte. Beides erfüllt seine Funktion, Licht in eine Krankheit zu bringen, über die viel zu wenig bekannt ist. In einer Zeit des vorherrschenden Schönheitsideals schlanker Models ein wichtiges Buch, das vor der Gefahr der Magersucht warnt und für Jugendliche Pflichtlektüre sein sollte. Eine absolute Leseempfehlung!
Wortgewaltiges Buchjuwel
28. Februar 2015
Die kleine Phoebe vermisst ihre Schwester April, die in einer Klinik wegen ihrer Magersucht behandelt wird. Sie weiß, dass April krank ist, versteht gleichzeitig aber nicht, was Magersucht eigentlich bedeutet. Da Phoebe sie nicht besuchen darf, schreibt sie April Briefe, um ihr wenigstens so ein bisschen von Zuhause erzählen und ihr beistehen zu können.
Über dieses sensible Thema in Briefform zu schreiben finde ich klasse. Zunächst erwarten den Leser Phoebes Briefe. Sie vermittelt dem Leser auf ihre kluge aber gleichzeitig auch noch kindliche Art die Probleme, die während Aprils Klinikaufenthalt entstanden sind. Der zweite Teil gehört den Antwortbriefen von April, in denen geschildert wird, wie es überhaupt zu Aprils Magersucht kommen konnte und wie es ihr in der Klinik geht. Schonungslos erzählt Lilly Lindner dabei von den absolut unfähigen Eltern. Durch ihren präzisen, kraftvollen aber dennoch einfühlsamen Schreibstil vermittelt sie dieses Unvermögen perfekt. Ich war bei einigen Szenen total entsetzt, wie sie sich gegenüber ihren beiden absolut liebenswürdigen Kindern verhalten. Dieses Buch ist so bewegend geschrieben, dass ich an einigen Stellen die Tränen gerade so verdrücken konnte. Insgesamt hat Lilly Lindner aus meiner Sicht ein absolutes Juwel geschrieben. Es gibt in diesem Buch so viele kluge Argumente und Zitate, die zum Nachdenken anregen. Und das gilt auch für Erwachsene. Ich kann nur sagen spitze, spitze, spitze! Fazit: Ein literarisches Juwel zum Thema Magersucht!
Schöner kann man ein Buch nicht schreiben
15. Februar 2015
Ich denke, wenn Gefühle mit den richtigen Worten auf Papier gemalt werden, berühren sie auch Menschen, die gar nichts mit der Geschichte zu tun haben.? (Zitat aus ?Was fehlt, wenn ich verschwunden bin? von Lilly Lindner, S. 179).
In dem Roman ?Was fehlt, wenn ich verschwunden bin? von Lilly Lindner, geht es um zwei Schwestern, die sich in ihrer kleinen großen Welt gegenseitig Halt geben um eine Situation zu überstehen, für die sie beide eigentlich noch viel zu jung sind. Denn Phoebes große Schwester April hat Magersucht und muss in eine Klinik. Um ihre Schwester bei der Bewältigung ihrer Krankheit zu unterstützen und ihr nah sein zu können, schreibt Phoebe Briefe. Briefe, auf die sie nie eine Antwort erhält. Und da ist niemand, der die vielen Fragen beantwortet, denn selbst die Eltern sind völlig überfordert. Wird April wieder gesund? Und was ist das überhaupt für eine Krankheit? Ist sie ansteckend? Wie ist es dort, wo April jetzt ist? Und wann werden sich die beiden Schwestern wiedersehen?
Lilly Lindner beschreibt in ihrem Roman eindrucksvoll und authentisch, was die Krankheit Magersucht mit dem Erkrankten und seinem Umfeld macht. Die Geschichte wird in Form von Briefen erzählt. Das ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, man hätte es jedoch nicht besser umsetzen können. Der Schreibstil ist außergewöhnlich. Die Autorin sagt von sich selbst, sie setze Kommas an Stellen an denen sie atmet und sie setzt Punkte, obwohl der Satz noch nicht beendet ist. Schöne Lebensweisheiten werden in geschickten Wortspielen verpackt. (S. 17: ?Schwestern müssen schließlich zusammenhalten, weil man zusammen viel mehr halten kann als alleine. Gerade, wenn man so viel zu tragen hat wie du, ist das wichtig.?) Ganz oft begegnet man auch zusammengesetzten Nomen, die liebevoll erklärt werden. (S. 167: ?Wenn ich ein Wort wäre, dann wäre ich ein Bindungswort. Und dann würde ich so viele andere Wörter an mich binden, dass ich am Ende ein ganzer Satz wäre. Und dieser Satz würde alles über meine Bindungsfähigkeit aussagen.?). Die Art und Weise von Lilly Lindner mit Worten umzugehen, ist faszinierend und hat ihren ganz besonderen Charme. Jede Zeile hat mich sofort in ihren Bann gezogen und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Ich habe selten so gefühlvolle Texte gelesen, die so erbarmungslos ehrlich sind. Das öffnet die Augen und sensibilisiert für das Thema Magersucht. Vielleicht kommt es auch gerade deshalb so an, weil Lilly Lindner als Betroffene schreibt, mit Herz und Verstand und mit allem was sie hat. Die Charaktere ? besonders Phoebe und April ? wachsen einem so dermaßen ans Herz, dass es fast weh tut, sie am Ende der Geschichte loszulassen.
Für mich war das Buch eine echte Bereicherung, obwohl ich anfangs etwas verunsichert war, ob das Thema Magersucht wirklich an mich geht. Dabei geht es in dem Buch um so viel mehr, ich bereue keine einzige Seite. Stille hat für mich persönlich seither eine ganz neue Bedeutung bekommen. Das Buch hat mich zum Schmunzeln gebracht, nachdenklich gestimmt und zu Tränen gerührt, es hat mich schlicht und ergreifend einfach mitgerissen. Man überdenkt seine Sichtweisen auf bestimmte Dinge im Leben und allgemein bekommt man viele schöne Lebensweisheiten auf eine verspielte Art und Weise mitgegeben. Alleine der Sprachstil ist wirklich wahnsinnig toll. Unbedingt empfehlenswert!
Wunderschön!
14. Februar 2015
"Was fehlt, wenn ich verschwunden bin" ist ein Roman von Lilly Lindner und ist 2015 im Fischer Verlag erschienen.
Es geht um die 10-jährige Phoebe, deren ältere Schwester April wegen Magersucht in der Klinik liegt. Phoebe schreibt ihr regelmäßig Briefe, in denen sie über ihre Liebe zu ihrer Schwester schreibt. Sie weiß nicht recht, was mit ihrer Schwester geschieht, aber sie versucht ihr überall so gut wie möglich zu helfen. Doch die kranke April antwortet auf keinen ihrer Briefe, egal wie oft Phoebe ihr schreibt.
Zudem darf die Kleine ihre Schwester nicht besuchen, was Phoebe innerlich verletzt und verwirrt.
Zentral ist hierbei die große Liebe zu April, Phoebes Sehnsucht und die Krankheit.
Phoebes Gefühle kommen durch die Briefform sehr gut rüber, und man entwickelt eine große Sympathie zu dem Mädchen.
Allerdings hat mich der kindliche Schreibstil von Phoebe manchmal ein wenig genervt, aber es war schön, wie sie die Wörter verdreht hat und mit den Sätzen gespielt hat. Sie hat zum Beispiel einmal aus "Rücksicht nehmen" "zurück sichten" gemacht. Das war immer sehr witzig und hat ein bisschen überspielt, um was es in dem Buch eigentlich geht.
Fast alle Personen aus dem Roman sind mir ans Herz gewachsen, abgesehen von den Eltern der beiden Mädchen. Ihnen ist es recht egal, dass ihre 10-jährige Tochter allein durch halb Berlin mit ihrem Hund Gassi geht, und sie schreien April immer an. April war sehr lange magersüchtig, ohne dass sich ihre Eltern wirklich groß darum gekümmert haben, was ich extrem schlimm finde. Genau genommen ist April nur wegen ihren Eltern so geworden, aber ich möchte keine weiteren Details über die Geschichte verraten.
Der Roman "Was fehlt, wenn ich verschwunden bin" zeigt die Liebe, die sich zwischen zwei Schwestern entwickeln kann und rührt einen zu Tränen.
Wer leidenschaftlicher Fan von Büchern ist, in denen alles Friedefreudeeierkuchen ist, für den ist dieses Buch nichts. Es berührt den Leser und ist sehr emotional.
Für mich jedoch ist dieses Buch einen Kauf wert, da es trotz seiner Traurigkeit witzig und an einigen Stellen sogar fröhlich wirkt. Ich konnte mich sehr gut in Phoebe hineinversetzten, da ihre Gefühlswelt gut nachvollziehbar ist und sie mir wirklich ans Herz gewachsen ist.
Von daher kann ich Ihnen diesen Roman nur empfehlen!
Sehr emotionales Buch
14. Februar 2015
Als ich den Klappentext gelesen habe, bin ich davon ausgegangen, dass es sich um ein Buch handelt, in dem Magersucht thematisiert wird. Das ist hier jedoch nur am Rande der Fall. In erster Linie geht es um die Schwestern April und Phoebe, die stark miteinander verbunden sind.
Das Buch berührt und wenn man selbst Geschwister hat versteht man, wie eng verbunden man mit diesen sein kann.
Phoebe ist die kleine Schwester, die ihre große Schwester April wahnsinnig vermisst. April wurde aufgrund ihrer Magersucht in eine Klinik eingewiesen. Phoebe schreibt täglich Briefe an April, obwohl sie keine Antwort bekommt.
Es sind Briefe, die eine kluge 9jährige verfasst, poetisch, ängstlich, manchmal auch einfach nur aus dem Leben gegriffen. Dinge, die sich in ihrem täglichen Leben ereignen.
Ich möchte nicht zu viel verraten, aber das Buch enthält Überraschungen und ist immer wieder sehr emotional.
Gerne würde ich noch ausführlich über einige Textpassagen berichten, aber ich glaube, dass man dieses Buch selbst entdecken muss.
Mein Lieblingszitat aus dem Buch möchte ich Euch aber nicht vorenthalten:
"Du bist der Grundstein in meinem Wortschatz, für einen glücklichen Satz." Buchseite 191
Ich hoffe, ihr habt einen Eindruck davon bekommen, wie poetisch das Buch an manchen Stellen ist. Und es gibt noch so viele Weisheiten und andere Zitate in dem Buch zu finden.
Mir war es für ein Jugendbuch manchmal schon zu emotional belastend. Auf jeden Fall sollte man Taschentücher bereithalten, denn ich bin mir sicher, dass dieses Buch fast jeden mindestens einmal zum Weinen bringt.
FAZIT:
Ein Buch, über das man auch nach dem Lesen noch nachdenkt. Es ist stellenweise sehr emotional und poetisch, an anderen Stellen zieht sich das Buch jedoch in die Länge.
Rhetorisch und inhaltlich super
12. Februar 2015
Dies ist ein Buch das nachwirkt, nicht nur durch die ausdrucksstarke Rhetorik. Die Geschichte lässt lächeln und auf ein hoffnungsvolles Ende spekulieren, doch sie macht ebenso traurig und ist bisweilen sogar schockierend. Besonders im hinteren Teil der Geschichte konnte ich manchmal nicht fassen was ich da lese und musste Pausen einlegen, um die Zeilen erstmal zu verdauen und über sie nachzudenken.
Wunderbar klare und ausdrucksstarke Worte über bedrückende Tabuthemen.
Wortgewaltig und gefühlvoll
von Biest, 12. Februar 2015
Zum Inhalt:
Die neunjährige Phoebe hat eine wahrlich schwere Last zu tragen. Ihre Eltern ignorieren sie, wo immer es nur geht und ihre über allesgeliebte Schwester April kämpft in einer Klinik gegen ihre Magersucht.
Sie fehlt Phoebe. Um den Verlust erträglich zu machen und die Lücke in ihrem Leben zu füllen, fängt sie an und schreibt ihrer Schwester liebevolle Briefe. Obwohl sie nie eine Antwort erhält, schreibt sie unermüdlich weiter, teilt ihre Sorgen, Ängste und Glücksmomente mit.
Der einzige Halt sind Jerry, Hazels Vater, und ihre beiden Freundinnen Paula und Hazel.
Meine Meinung:
Dieses Buch war für mich ganz schön harte Kost. Zu sehen wie Eltern so ihre Kinder behandeln, tut einem in der Seele weh. Dabei wollte Phoebe eigentlich nur glücklich sein, gemeinsam mit ihrer Schwester. Die junge Autorin Lilly Lindner versteht es ihre Leser zu fesseln und lässt uns Phoebe und April auf einem Stück ihres Lebens- und Leidensweg begleiten.
Ich hab selten ein Buch gelesen, was mir so an die Nieren gegangen ist. Das komplette Buch besteht ausschließlich aus Briefen, die sich Phoebe und April gegenseitig geschrieben haben. In der ersten Hälfte des Buches findet man Phoebes Briefe an April, die sie ihr bis zu ihrem Tod und noch darüber hinaus geschrieben hat. In der zweiten Hälfte sind dann Aprils Briefe an Phoebe, die sie heimlich, trotz Verbot der Eltern geschrieben hat. Diese gibt sie kurz vor ihrem Tod Jerry, damit er sie für Phoebe aufbewahrt.
Die Charaktere sind toll dargestellt, emotional und realistisch. Man hat ein klares Bild von April und Phoebe vor Augen und leider auch von ihren Eltern.
Die beiden Schwestern sind hochbegabt, was auch sehr deutlich herauskommt. Sie wirken teilweise sehr erwachsen, zu erwachsen für ihr Alter. Dem entsprechend fallen auch ihre Antworten gegenüber den Eltern aus, was diese an den Rand des Wahnsinns treibt und völlig überfordert.
Der Schreibstil und die Wortspiele fand ich unglaublich toll. Es ist voller wunderbarer Zitate, die zum Nachdenken anregen. Hatte das Buch in zwei Tagen durch. Einmal angefangen zu lesen, kann man einfach nicht mehr aufhören.
Das Cover gefällt mir ebenfalls sehr gut. Es ist schlicht gehalten, mit einem großen ?ICH? im Mittelpunkt, welches sich beginnt in Form von wegfliegenden Tauben aufzulösen.
Das Buch ist als Jugendbuch deklariert, weiß nicht ob ich das auch gemacht hätte, denn der Lesestoff ist doch schon ziemlich heftig.
Fazit:
Dieses Buch kann ich jedem uneingeschränkt empfehlen. Einfach toll geschrieben, sehr emotional und auch sehr realistisch.
Ein wunderschönes und gefühlvolles Buch!!!
11. Februar 2015
Die neunjährige Phoebe ist ein wunderbares Mädchen, das eine schwere Last zu tragen hat. Ihre sechzehnjährige Schwester April ist in einer Klinik und kämpft gegen ihre Magersucht.
Phoebe vermisst April sehr, um diese Leere und Stille auszugleichen, schreibt sie lustige aber auch gefühlvolle Briefe an April. Obwohl sie nie eine Antwort bekommt, schreibt sie unermüdlich weiter. Sie berichtet über die Familie, dem Hund Fork, ihren Freundinnen Paula und Hazel, alles was ihr gerade den Kopf geht, kommt aufs Papier. Ihre Worte sind lustig und traurig zugleich, immer wieder wird deutlich, wie wichtig und wie nah April Phoebe ist.
Traurig ist nur, dass sie keine Antwort bekommt.
Im zweiten Teil erfahren wir auch warum, hier lesen wir die traurigen Briefe von April an Phoebe.
Diese sind lange nicht so bunt, sie sind eher düster und machen mich auch wütend?.
Mehr will ich an dieser Stelle nicht verraten.
Mit "Was fehlt, wenn ich verschwunden bin" hat die Autorin Lilly Lindner ein wunderbares und gefühlvolles Buch geschrieben. Ihre Worte haben mich zum Lachen aber auch zum Weinen gebracht, das Paket Taschentücher lag immer neben mir. Auch hat sie mich zum Nachdenken gebracht, in den vielen Sätzen von Phoebe steckt soviel Wahrheit. Wie z.B. Zitat Seite 76: "Ich muss jetzt weinen und furchtbar toben, da ist nichts zu machen, weil etwas in mir ganz schrecklich wütet! Das geht erst weg, wenn es vorbei ist. Lass mich einfach in Ruhe enttäuscht und traurig sein." So ergeht es mir auch manchmal. Und wenn ich fertig bin mit dem Toben, geht es mir wieder besser.
Phoebe hat mich mit ihrer Lebensfreude aber auch mit ihrer Traurigkeit sofort in den Bann gezogen. Dieses Kind muss man einfach liebhaben. In einige Aussagen merkt man schnell, dass sie erst 9 oder 10 Jahre alt ist und dann kommen wieder Sätze, wo man denkt... huch... ziemlich erwachsen. Das ist kein Wunder, bei solch einem Schicksal wird ein Kind schnell erwachsen.
Ich liebe es, wenn Phoebe Worte so nimmt, wie sie auf den ersten Blick sein müssten...
Zitat Seite 82: "Der einzige Haken an der Sache ist, dass Herr Kohl leider ein Erwachsener ist, und bei denen muss man ja bekanntlich vorsichtig sein, wenn es um Versprechen geht; einige Erwachsene glauben nämlich, dass sich Versprechen von "ich habe mich versprochen" ableitet." Diese Wortgewalt ist echt enorm.
Die Eltern sind ziemlich hilflos und können Phoebe mit ihrer Traurigkeit nicht helfen.
Auch April ist ein wunderbares Mädchen, das sich nicht anders zu helfen wusste, als nicht mehr zu essen. Ihr Schicksal hat mich sehr berührt und ich werde noch öfter an sie denken.
Zitat Seite 296
"Und dann bist du gekommen.
Von da an durfte ich zugucken, wie eine richtige Familie funktioniert.
Nur mitmachen - das durfte ich nicht."
Hier wird klar, wie einsam und allein April sich innerhalb der Familie gefühlt. Allein Phoebe war ein Lichtblick.
Auch bei April haben die Eltern Fehler gemacht, mit ihr zu schimpfen und zu meckern, dass sie nichts mehr isst, ist aus meiner Sicht völlig kontraproduktiv. Ich hätte versucht, die Ursachen zu ergründen. Aber vielleicht habe ich auch leicht reden, denn ich bin nicht in dieser Situation.
Gerne hätte ich etwas aus der Sicht der Eltern erfahren.
Dieser Roman ist kein typisches Buch über Magersucht, sondern ein Buch über Geschwisterliebe, Hoffnung und großen Gefühlen. Ich kann es jedem weiterempfehlen, der sich mit diesem Thema auseinandersetzen möchte.
einfach bewegend...
von SweetSmile, 11. Februar 2015
"Was fehlt, wenn ich verschwunden bin" von Lilly Lindner hat mir besonders gut gefallen, da es für mich einzigartig und wirklich besonders ist!
Phoebe ist ein außergewöhnliches Kind, sie hat ein beeindruckendes Talent mit Worten umzugehen. Gleich auf den ersten Seiten habe ich die Kleine in mein Herz geschlossen und bin über ihre Briefe immer mehr in ihre Gefühlswelt eingetaucht! Ich finde es sehr bemerkenswert, wie Lilly Lindner es hinbekommt, dass die Briefe in vielen Momenten wirklich so wirken, als hätte sie ein Kind geschrieben! Faszinierend!
Auch April habe ich in mein Herz geschlossen. Ich war erschüttert über ihre Geschichte. Von Seite zu Seite habe ich mir mehr gewünscht, für sie da sein zu können!
Die Geschichte der kleinen Phoebe und ihrer Schwester April hat mich sehr berührt. Kaum ein Buch, NEIN gar kein Buch hat in mir bis jetzt so viele Gefühle und Emotionen ausgelöst wie dieses! Es ging mir richtig ans Herz!!!
Ich finde es wirklich gut, in welcher Weise dieses Buch schlimme Themen wie Magersucht und Vernachlässigung behandelt! Es regt zum nachdenken an und ist ungeheuer bewegend.
Die Geschichte ist in Briefform erzählt, trotz dessen erfährt man wirklich viel über das Umfeld und gerade wegen der Briefform erfährt man natürlich wahnsinnig viel über die Gefühlswelt der beiden Mädchen. Anfangs war ich wegen der Erzählform ein wenig skeptisch, bin aber im Endeffekt wirklich begeistert.
Sehr gut haben mir auch die Wortspiele gefallen, die in den Briefen immer wieder auftauchen! Über vieles habe ich so noch gar nicht nachgedacht und finde es bemerkenswert, wie kreativ man sich manche Worte erklären kann.
Fazit:
Ein Buch über dessen Handlung man noch das ein oder andere mal nachdenkt, auch wenn es schon längst wieder im Bücherregal steht! Herzergreifend, erschreckend und leider doch immer wieder Realität. Jeder sollte es gelesen haben und sich mit Themen wie diesem auseinandersetzten!
zwei Schwestern
8. Februar 2015
ie Geschichte handelt von 2 Schwestern, die einander sehr ähnlich sind. Sie sind beide hochbegabt und sehr wortgewandt. Die Geschichte beginnt mit Phoebe, die ihrer großen Schwestern Briefe schreibt, da ihre große Schwester in einer Klinik ist. Sie leidet an Magersucht. Phoebe schreibt ihr wundervolle Briefe, doch leider bekommt sie keine Antworten von ihrer großen Schwester.
Ich hab gemischt Gefühle über dieses Buch. die ersten paar hundert Seiten fand ich toll und war begeistert und die letzten 50 Seiten fand ich auch sehr atemberaubend. Viele schreiben auch hier, dass die Geschichte sehr emotionale bewegend fanden, mich jedoch hat die Geschichte nicht so mitgenommen. Vielleicht sollte man dieses Buch nicht nur an 2 Tagen lesen, sonder verteilt auf eine Woche, damit meine ich, dass man soviel emotionales gefühlvolles kitschiges Gerede besser verträgt würde ich das Buch verteilt lesen.
Dieses Buch ist eher für Frauen gedacht, ich kann mir keinen Mann vorstellen, der so etwas lesen würde um ehrlich zu sein. Dann war für mich noch ein Kritikpunkt, dass sich die Schwestern für mich gar nicht unterscheidet haben in ihrem Sprachgebrauch. Die Autorin wollte zwar, dass die zwei sich sehr ähnlich sind, aber ich hätte wenn man mir einen Brief von einer Schwester vorlegt nicht wirklich unterscheiden können, welche diesen Brief geschrieben hat vom Scheibstill her. Klar erzählt April über schwierigeren Themen jedoch erzählen diese zwei Mädchen in gleicher Art und Weise.
Der mittlere Teil des Buch war für mich zuviel blablabla und es waren zu viele Wortspiel/Wortgeschichten. Ich glaub man muss das Buch gelesen haben damit man weiß was ich meine. Mir gingen diese Wortspiele auf die nerven. Mich hat es nicht mehr interessiert was ein "Phaphant" ist oder was das Wort "sinnlos" bedeutet und was jenes und dieses Wort bedeutet. Mir war das schon zuviel.
Ich hab kein einziges Mal geweint bei diesen Buch, obwohl es ja ein sehr trauriges Buch ist. Ich hab zwar ein wenig mit Phoebe mit geleidet, aber ich konnte mich mit ihr nicht wirklich identifizieren. In dem Buch soll sie 9 Jahre alt sein, genau so alt wie meine kleine Schwester, aber für ein 9-jähriges Kind hat die Sprach nicht gepasst. Überhaupt nicht. Mich hat das schon ein wenig gestört. Auch wenn es heißt sie ist "hochbegabt" hätte ich mir gewünscht, dass die Autorin besser die Sprache einer 9-Jährigen dargestellt hätte oder Phoebe älter gemacht hätte. Es hat für mich nicht gepasst, da ich auch den Vergleich habe mit meiner kleinen Schwester.
Zusammengefasst: Dieses Buch ist kein Buch über Magersucht. Es ist eine Geschichte über zwei wundervolle Schwester, die eine einzigartige Beziehung zueinander haben. Lilly Linder schreibt wunderschön gefühlvoll mit ihren einzigartigen Schreibstill. Ich glaube egal, was sie schreibt man erkennt sofort daran, ob sie das geschrieben hat. Für mich jedoch war es ein wenig zu gefühlvoll, emotional und kitschig. Vielleicht hätte ich auch in einer anderen Stimmungslage sein müssen um das Buch zu lesen, ich weiß es nicht. Mich hat es nicht sehr bewegt und es war für mich auch kein trauriges Buch.