Fesselnder Serien-Auftakt
von Bellis-Perennis, 21. Mai 2018
Während seiner nächtlichen Tour in Rijeka findet der Mitarbeiter der städtischen Reinigung die männliche Leiche in einer Blutlacke liegen. Inspektorin Sandra Horvat wird mit ihrem Team gerufen an den mutmaßlichen Tatort gerufen. Die erste Befragung der Hausbewohner bringt wenig Brauchbares. Das Team um Sandra Horvat untersucht das Umfeld des Toten und findet recht bald ein paar Hinweise auf ein mögliches Mordmotiv. Beinahe gleichzeitig wird ein alte Frau mit einem Schnellkochtopf erschlagen. Dieser Mord ist in Gefahr, als “unaufgeklärt” zu den Akten zu wandern, als sich herausstellt, dass die beiden Morde zusammenhängen …
Meine Meinung:
„Mord mit Meerblick“ ist das Debüt der Autorin Ranka Nikolic, die als Kind mit ihren Eltern von Kroatien nach Deutschland übersiedelte.
Der Krimi ist schön strukturiert und lebt einerseits vom Lokalkolorit der malerischen Hafenstadt Rijeka (vormals Fiume), die nach wie vor das Flair der Donaumonarchie verströmt. Andererseits geben die unterschiedlichen Charaktere des Ermittlungsteams, der Truppe den richtigen Pfiff. Da ist zum Beispiel die Reinigungskraft Ika, die alle mit Gesundheitstipps und Essen versorgt, oder Sandra selbst, die sich in der rauen Männerwelt recht gut behauptet. Jeder ihrer Mitarbeiter hat ein kleines oder größeres Schicksalspäckchen zu tragen, sei ein Alkoholproblem oder ein Problem mit Frauen, weil derjenige nach wie vor bei seiner Mutter wohnt. In diese höchst unterschiedliche, aber gut zusammengeschweißte Truppe, platzt ein neuer Mitarbeiter hinein, der bei der toughen Sandra eine neu, weiche Seite erklingen lässt. Ob sich da etwas anbahnt?
Die Mitglieder der Gruppe führen häufig humorvolle Dialoge, die recht authentisch wirken. Der Chef nervt nur ein klein wenig.
Gut gefällt mir, dass die oft eintönige Ermittlerarbeit beschrieben wird: Das oft mühsame Befragen von Zeugen, das Stochern in Familienleben und die häufig unangenehme Situation, Angehörigen von Opfern wenig Zeit zum Trauern geben zu können, weil der Mörder gefasst werden muss.
Fazit:
„Mord mit Meerblick“ ist ein Kriminalroman mit einem ganz eigenen, durchaus rauen Charme, der sich am wahren Leben und angenehm realistischen Figuren orientiert. Mir hat der Krimi sehr gut gefallen. Der 2. Fall „Mord im Olivenhain“ liegt auch schon bereit.
von Heidi Haspinger , 4. Mai 2017
Die kroatische Hafenstadt Rijeka ist ein mediterraner Schmelztiegel, in der es trotz der multikulturellen Gesellschaft
und des Tourismushochs in den Sommermonaten eigentlich recht friedlich zugeht. Natürlich gibt es auch hier wie in
jeder größeren Stadt Kriminalität, mal mehr und mal weniger.
Sandra Horvat, die Leiterin der Mordkommission und ihr Team ermitteln in zwei unterschiedlichen Mordfällen.
Eine 75jährige Rentnerin ist in ihrer Wohnung mit dem Schnellkochtopf erschlagen worden und einem Kleinkriminellen
wurde die Kehle aufgeschlitzt. Nicht genug damit, dass die Ermittlungen nur sehr langsam vorankommen, muss sich Sandra
auch mit den Turbulenzen ihrer Kollegen herumschlagen. Die da wären, ein Alkoholiker auf Entzug, ein Muttersöhnchen mit
Liebeskummer und ein eigenwilliger Neuzugang, der allzu selbstsicher und attraktiv ist und leider verheiratet.
Dieser Kriminalroman kommt sehr leichtfüßig daher und ohne große Blutströme und rohe Gewalt aus. Dafür verströmt er
einen ganz eigenen Charme und lebt von seinen charakterstarken, temperamentvollen Hauptfiguren und deren
zwischenmenschlichen Beziehungen. Ein kurzweiliger und humorvoller Regionalkrimi, der es eher ruhig angehen lässt und den
Leser trotzdem zu fesseln versteht!
Ein schlichter Krimi mit einem ganz eigenen Charme und tollen Figuren
27. März 2017
Auf seiner nächtlichen Tour durch die Straßen der kroatischen Hafenstadt Rijeka findet der Mitarbeiter eines Reinigungsunternehmens einen toten Mann, der inmitten einer großen Blutlache liegt. Ein Fall für Inspektorin Sandra Horvat und ihr Team, die bereits am frühen Morgen damit beginnen, erste Ermittlungen anzustellen. Allerdings bringen einige sofort angestellte Befragungen der Nachbarn keinen Erfolg und weitere Zeugen sind nicht in Sicht. Grund genug, etwas genauer in das Umfeld des Mordopfers schauen, wo es bald erste Ansätze für ein Tatmotiv gibt. Fast zur gleichen Zeit wird eine 75-jährige Frau mit ihrem Schnellkopftopf erschlagen, und während die Mordkommission auch in diesem Fall zunächst einmal im Trüben fischt, stellt sich plötzlich heraus, dass beide Taten zusammenhängen.
?Mord mit Meerblick? ist das Debüt der Autorin Ranka Nikolic, die als Kind mit ihren Eltern von Kroatien nach Deutschland kam. Kein Wunder also, dass ihr erster Kriminalroman in der Hafenstadt Rijeka spielt, die als drittgrößte Metropole Kroatiens ein gut besuchter Urlaubsort ist. Hier lernt der Leser vor einer atemberaubenden Kulisse nicht nur die pulsierende Stadt und ihre Bewohner kennen, sondern erhält auch einen kleinen Einblick in die bewegende Geschichte des Landes. Doch vor allem stehen im Mittelpunkt des atmosphärischen Romans die Ermittlungen zu zwei brutalen Verbrechen, die dem vierköpfigen Team der Mordkommission von Rijeka ordentlich zu schaffen machen.
Erzählt werden die eher unspektakulär verlaufenden Ereignisse in chronologischer Reihenfolge, ohne die sonst üblichen Verfolgungsjagden oder andere Effekthascherei. Deshalb erscheint der Kriminalroman ungewohnt ruhig, hat es aber trotzdem in sich und liefert durch die in ihm akribisch geführten Ermittlungen ausreichend Material, um eigene Vermutungen anzustellen. Ob diese allerdings richtig sind, offenbart sich erst ganz zum Schluss. Bis dahin wird der Leser durch immer wieder neue Wendungen und humorvoll geführten Dialogen der Ermittler gut unterhalten, die sich trotz unterschiedlicher Charaktereigenschaften und persönlicher Handicaps in ihrem täglichen Miteinander gut verstehen.
Fazit:
?Mord mit Meerblick? ist ein eher schlichter Kriminalroman mit einem ganz eigenen, manchmal etwas rauen Charme, der dem wahren Leben sehr nahe kommt und mit angenehm realistischen Figuren, bei denen es Spaß macht, sie mit allen ihren Eigenarten kennenzulernen.