Eine Reise in die Vergangenheit, die den Leser nicht loslässt
von Eva, 31. Juli 2014
Das Buch von Haruki Murakami erzählt die Geschichte von Herrn Tsukuru Tazaki und die Bewältigung seiner Vergangenheit. Zu Beginn ist er Teil einer Gruppe von jungen Menschen, alle im Alter zwischen 16 und 17 Jahren. Die zwei Mädchen und 3 Jungen verbringen sehr viel Zeit miteinander und versuchen alles gemeinsam zu machen, um niemanden auszuschließen, keine Pärchen zu bilden und ihre Harmonie aufrecht zu erhalten. Tsukuru fühlt sich jedoch nicht wirklich zugehörig - die Familiennamen der anderen vier können mit Farben assoziiert werden (rot, blau, schwarz und weiß), sein eigener steht jedoch für ein Verb, welches für "etwas machen" verwendet wird.
"Etwas machen" begleitet ihn ein Leben lang - seine Kindheitsfaszination von Bahnhöfen bringt ihn dazu seine Heimat zu verlassen und sich seinem Studium zu widmen um schlussendlich das zu tun, was er möchte - er konstruiert Bahnhöfe, er "macht" Bahnhöfe.
In seinem zweiten Studienjahr wird er von der Gruppe verstoßen und niemand klärt ihn über den Grund darüber auf. Die Tatsache schockierte ihn so sehr, dass er nicht mehr nach den Gründen fragt und es so hinnimmt. Echte Freunde - wie diese vier - blieben ihm während des Studiums verwehrt. Er hatte auch kein wirkliches Interesse daran und war nach dem Ausschluss aus der Gruppe ein halbes Jahr von einer besonders starken Todessehnsucht geprägt.
Nach fast 20 Jahren setzt er sich mit seiner Vergangenheit auseinander, da er begreift, dass er endlich verstehen muss, was damals passiert ist und zu Erkennen, was er damals für die Gruppe bedeutete.
Das Buch "Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki" regt den Leser zum Nachdenken an, im Vordergrund stehen Freundschaft und Liebe. Die Geschichte des Herrn Tazaki unterscheidet sich von anderen Werken des Autors durch die Zurückhaltung des Surrealen, weshalb dieses Buch einen guten Einstieg in die Werke von Haruki Murakami bietet. Der Autor verwendet eine klare und verständliche Sprache sowie einen klaren Satzbau - seine Wortwahl zieht den Leser in seinen Bann und spiegelt eine ganz und gar nicht farblose Geschichte wider. Seine Worte spielen eine Melodie für den Leser, man muss sie nur erkennen.
Ich mochte das Buch sehr gerne und habe lange bei der Bewertung mit mir gehadert - schon die Gestaltung Covers und des Schutzumschlags finde ich sehr gut umgesetzt.
Ich würde dem Buch 4,5 Sterne geben - da dies aber nicht möglich ist, habe ich mich für 5 Sterne entschieden, obwohl mir z.B. "Kafka am Strand" von ihm besser gefallen hat.
das legt man nicht mehr aus der hand
von ingel138, 23. Juli 2014
Dieses Buch hat mich mit seiner Poesie, mit seinem spannenden Handlungsaufbau und mit der starken Bildersprache total gefesselt - ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen, bis ich nicht wusste, wie es ausgeht. Am Ende des Buches war noch so viel Urlaub über....
Ein weiteres grandioses Meisterwerk von Haruki Murakami - wer ihn mag, liebt auch dieses Buch!
Gar nicht farblos!!
von Tanja Zwiener Buchhandlung HEYN Klagenfurt, 31. Januar 2014
In einfacher, kristallklarer Sprache erzählt Haruki Murakami aus dem Leben des nur scheinbar farblosen Bahnhof-Ingenieurs Tazaki:
Während seiner Studienzeit in Tokio verweigern ihm seine ehemaligen Schulfreunde plötzlich jeglichen Kontakt, ohne Angabe von Gründen. Tazaki vermutet sie dennoch im Recht, irgend etwas wird er schon verbrochen haben, hat er doch nie verstanden, was seine Freunde ausgerechnet an ihm finden, fad wie er ist... Doch eine neue Liebe zwingt ihn 16 Jahre später, sich seiner Vergangenheit und seinen Beziehungen zu stellen.
Ein anrührendes, fesselndes Buch, das auch tief in die menschliche Gefühlswelt führt.