Der Trick
von Lena , 23. Juni 2017
Emanuel Bergmanns Debut nimmt uns mit in das Leben von Mosche und Max. In Europa Anfang des 20 Jahrhunderts, reist Mosche aus Prag seiner Zukunft im Zauber-Zirkus entgegen. Fast ein ganzes Jahrhundert später sucht Max in Los Angeles nach dem großen Zauberer Zabbatini, er braucht einen Liebeszauber, der die Scheidung seiner Eltern verhindert. Vom Leben, der Tragik und Leichtigkeit so gekonnt zu erzählen, lässt den Leser nur schwer das Buch beiseite legen.
Der Trick
von Barbara Kumpitsch , 13. Oktober 2016
Bergmann wird sich noch als ein berühmter Diogenes Autor etablieren. „Der Trick“ ist ein flüssig geschriebener Roman mit Tiefgang. Und das gibt es selten. Als „hochliterarisch“ kann man ihn nicht bezeichnen, aber die Geschichte des Magiers Zabbatini hat Tiefgang. Die Geschichte entwickelt sich langsam, doch Überraschungen bleiben nicht aus. David Grossmans Roman „Kommt ein Pferd in die Bar“ weist Ähnlichkeiten mit Bergmanns Geschichte auf, und ich bin überzeugt, dass Emanuel Bergmann die Leserschaft bewegen wird. Er ist witzig und wer Thomas Meyer kennt, sollte wissen, dass der jüdische Humor herrlich ist!
Der Trick
von , 5. Mai 2016
„Der große Zabbatini“ –Einst, im Berlin der Dreißigerjahre ein gefeierter Zauberer und Illusionist, fast ein Leben später, in Los Angeles, ein mürrischer, bösartiger, alter Mann. Er trifft mit einem kleinen Jungen zusammen und gemeinsam zaubern sie gegen die drohende Scheidung seiner Eltern an. Mit Erfolg?
Eines der schönsten Bücher dieses sehr reichhaltigen Bücherfrühjahrs und ein große Empfehlung. Originell, witzig, raffiniert - voll Magie :-)
Zauberhafter Roman über Familie und andere Werte
von yesterday, 18. April 2016
Dieser Roman ist ein Schmuckstück an Erzählkunst und der Kunst, Biografien und Personen zu erfinden und die dann so in reale Ereignisse einzubetten, dass jedes Wort darin wahr sein könnte. Hier stimmt dies alles zusammen und je länger man liest, desto mehr bekommt man das Gefühl, schon mal etwas vom Zauberer Zabbatini gehört oder gelesen zu haben. So genau lässt der Autor immer wieder Details zur Entwicklung der Zauberei und ihrer Illusionen einfließen.
Doch seine Geschichte existiert (leider) nur in diesem wundervollen Buch. Lange Zeit wird das Leben von Mosche und Max abwechselnd in kurzen Abschnitten erzählt und später, allmählich, behutsam miteinander verflochten und der Leser hat auch die Möglichkeit, das eine oder andere vorauszuahnen und sich zu freuen, wenn er richtig lag. Zwei Generationen sind die beiden Protagonisten auseinander und nicht nur deshalb verläuft ihre Kindheit ziemlich unterschiedlich. Mosche wird in Prag geboren, Max lebt in Los Angeles, doch es gibt einiges, was die beiden Juden verbindet, ohne dass sie es wissen. Und ohne den einen gäbe es den anderen wohl nicht?
Mit einer ganz eigenen Erzählsprache führt der Autor den Leser am Beispiel Mosches durch die Wirren Mitteleuropas in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Vergleichbar finde ich hier nur den Stil von Patrick Süßkind in ?Das Parfum?. Wem das also gefallen hat, der wird auch mit diesem Roman seine Freude haben und viele berührende Momente erleben. Auf den knapp 400 Seiten lässt Bergmann nichts aus: Seine Figuren leiden, kämpfen mit sich, dem Leben und den Umständen und werden nicht von einschneidenden Veränderungen verschont. Aber sie finden zwischendrin auch ihr Glück und auch amüsante Augenblicke finden ihren Platz.
Auf der Buchrückseite steht ein Satz, der haargenau passt: ?Eine bewegende und aberwitzige Geschichte, die Zeiten und Kontinente umspannt, ein Roman über die Zerbrechlichkeit des Lebens und den Willen, sich verzaubern zu lassen.?
Ich kann nur jedem raten, diesem Satz zu folgen, sich auf die Geschichte einzulassen ? dann wird man ganz von selbst verzaubert. Und das ist dann keine Illusion.
Sehr interessante facettenreiche Geschichte
von HEYN Leserunde Volker Moser, 5. April 2016
Die Erzählweise ist faszinierend und die bilderreiche Geschichte ist packend von der ersten Seite an. Der Spannungsbogen ist gelungen gespannt! Dieses Buch ist wieder absolut lesenswert
Beim Lesen zählte nur der eigene Hunger nach Verzauberung....
von HEYN Leserunde Ewa Wiercinska, 3. April 2016
Emanuel Bergmann ist es gelungen eine zauberhafte Geschichte zu schreiben. Wahre Zauberkunst. ?Wahrheit und Täuschung lebten Seite an Seite".
Es gibt zwei Handlungsstränge, einen in Deutschland 1934 und einen 2007 in LA, sowie zwei jüdische Buben. Der eine ist in höchster Gefahr, der andere ein verwöhntes Einzelkind.
Wir lesen alles über die Kunst der Illusion und der Täuschungen im wahren Leben. Über Träume, die in unserem Inneren schlummern und dass wir die Geschichte mit einer Handvoll Tricks zurück drehen können.
Er schreibt über das Grauen im Deutschen Reich, ausgelöschten Familien, die nicht mal Gräber haben, sie sind nur Geschichten.
Perfekt, ausgezeichnet, nachdenklich, lesenswert.
Ein Buch auch für Jugendliche.....
Danke Diogenes
31. März 2016
Auf den Diogenes Verlag ist Verlaß !
Mit "Der Trick" und "Letzter Bus nach Coffeeville" hat der Verlag wieder 2 Bücher in gewohnt guter Qualität herausgebracht. Beide Bücher sind unterhaltsam,gut geschrieben und stimmungsvoll. Einfach gute Unterhaltungsliteratur.
P.S.: Mir persönlich hat "Der Trick"ausnehmend gut gefallen.
Die Magie im Erwachsen-Werden
von HEYN Leserunde Petra Hesse, 31. März 2016
Der Roman verschränkt das Erzählen von zwei Heranwachsenden aus dem 20. und dem 21. Jahrhundert. Gemeinsam ist ihren - ansonsten höchst unterschiedlichen - Schicksalen das Zerbrechen ihrer Familien und die eigenständige Suche nach Liebe, Anerkennung und Geborgenheit: Die äußerlich inszenierte Magie des einen, der zum professionellen Zauberer wird, spiegelt sich im Glauben des anderen Jungen, der fest an die Kraft der Magie im Bereich der Liebe (seiner in Scheidung befindlichen Eltern) glaubt.
Die fast lakonische Kürze der Darstellung kommt ohne falsche Empathie für ein kindliches bzw. jugendliches Bewusstsein aus; Einfühlung bleibt den Leser_innen überlassen, und so beleuchten sich die Episoden aus dem Leben verschiedener Generationen in unserer Vorstellung umso überzeugender gegenseitig. Schade nur, dass die Erzählstränge zum Schluss in einer allzu konstruierten Friede-Freude-Eierkuchen-Idylle zusammengeführt werden - auch die bislang geneigte Leserin fühlte sich letztlich an den israelischen Gründungsmythos von der Verwandtschaft aller Juden erinnert.
Grandios
von Manfred Angerer, 29. März 2016
Die grandiose Verknüpfung vom Schicksal des 1914 in Prag geborenen Mosche Goldenhirsch, Sohn aus einer jüdischen Dreiecksbeziehung, durch die Wirren seiner strengen und kaltherzigen Jugend, die Flucht in das Reich der Magie und Illusion, die (schmerzhaften und entwürdigenden) Wirren des Nationalsozialismus mit dem Wunsch des 10 jährigen Max Cohn im Los Angeles des Jahres 2007, mit Hilfe der Zauberkraft dieses großen ?Zabbathini? bei seinen in Scheidung lebenden Eltern wieder eine Liebe entfachen zu können.
Meisterhaft wechselt Emanuel Bergmann ständig vom Damals in das Hier und hin und zurück, beschreibt auch sehr bedrückende Situationen mit einer berührenden Leichtigkeit, die eine kräftige Portion Nachdenklichkeit hinterlässt und führt am Ende die Lebensgeschichten der Protagonisten auf einen überraschenden und dennoch so plausiblen Punkt zusammen.
Absolute Leseempfehlung.
Sehr zum Empfehlen!
von HEYN Leserunde Erika Liebminger, 29. März 2016
Emanuel Bergmann erzählt die Geschichte eines unglücklichen jüdischen Jungen aus Prag, der durch Tricks und Zauberei zum großen Sabbatini wird und als alter Mann feststellt, daß sein Liebeszauber, an den ein zehnjähriger Junge felsenfest glaubt, immer noch wirkt. Ein wundersames Buch, das ich gerne weiter empfehle.