Skurile Busfahrt von Hershey nach Coffeeville
von Mag. Karin Pfeiffer, 24. September 2016
Der ehemalige Arzt Eugene Chaney, Gene, genannt Doc, sein Freund aus Jugendtagen, der Schwarze Bob, der ein paar Male seinen Namen ändern musste, ein verwaister Junge auf der Suche nach seiner ?Cousine? und Nancy, die Jugendliebe von Doc reisen in einem alten Bus von Hershey nach Coffeeville.
Gene hatte seiner Jugendliebe versprochen, sich um sie zu kümmern, wenn sich ihre Erbkrankheit Alzheimer bemerkbar machen würde. Also organisiert er ihrem Wunsch entsprechend die Fahrt nach Coffeeville, dem Ziel ihres Begehrens.
Ganz unterschiedliche Menschen erleben auf der gemeinsamen Fahrt Abenteuer, helfen einander und erzählen ihre Geschichten.
Ein amüsantes, kurzweiliges Buch mit Einblicken in die Gefühlswelt von Menschen unterschiedlichen Alters, Glaubens und Hautfarbe.
Alzheimerträchtig
von HEYN Leserunde Andrée, 4. Juni 2016
Ernstes Thema, locker aufbereitet. Roadtrip durch Teile des Südostens der USA. Alzheimer begleitet die Reise vieler bunt zusammengewürfelter Charaktere. Manchmal lustig, manchmal ernst liest es sich dahin. Der englische Sprachwitz leidet allerdings an einem Mangel an einfühlsamer Übersetzung. Daher letztlich nur durchschnittlich.
Hartes Thema, nett erzählt
von HEYN Leserunde Petra Hesse, 24. Mai 2016
Wer das Leben für ein Road movie hält, wird hier bedient: Ein alter, laengst verwitweter Arzt verhilft seiner an Alzheimer erkrankten Jugendliebe zur Flucht aus einem Heim und zum - in der Jugend erbetenen - Tod. With a little help from their friends gestaltet sich der letzte Trip der alten Herrschaften unterhaltsam und genueßlich: Ende gut, alles gut. Als Strandlektuere zu empfehlen, bei großer Hitze und abgeschaltetem Hirn.
Eine lustige Geschichte über traurige Dinge
von HEYN Leserunde Ewa Wiercinska, 3. April 2016
Der letzte Bus nach Coffeeville? ist ein wunderbarer Debütroman von J. Paul Henderson.
Es ist eine ungewöhnliche Geschichte über Freundschaft, Loyalität, Versprechen, unvermeidliche Endungen und neue Anfänge. Story über Gene, Nancy, Bob (Bobs Abenteuer mit Che Guevara, Fidel Castro?.) und anderen sehr markanten Persönlichkeiten, deren verrückten und auch bewegten Weg, eine Art Roadmovie, nach Coffeeville.
Dieses Buch beschäftigt sich mit zwei für uns unangenehmen Themen, Alzheimer und der Beihilfe zum Sterben. J. Paul H. schreibt darüber mit viel Sympathie und Empathie, sehr subtil, taktvoll.
Lustig? Auf jeden Fall.
Traurig? Absolut Lesenswert? Völlig.
durchwachsen
von HEYN Leserunde Irmgard Mandl, 30. März 2016
Das Cover macht neugierig, das Thema beste Freunde und Alzheimer ebenso. Leider wird das Buch nach einem spannenden ersten Teil, in der die Lebensgeschichten der Protagonisten vorgestellt werden, ziemlich langwierig und langweilig. Zwischendurch wird man sehr stark an das Buch von Jonas Jonasson erinnert, dessen Niveau es allerdings nie erreicht.
Eine nette Geschichte
von HEYN Leserunde Barbara Maria Angerer, 29. März 2016
Mit vielen kleinen Episoden, unterschiedlichen Schicksalen, geschichtlichen, medizinschen und geographischen Schwerpunkten verknüft der Autor unterschiedliche Fäden zu einer doch berührenden Geschichte über Alzheimer und Freundschaft. Es empfiehlt sich, das Buch in einem Zug zu lesen, sonst verlieren sich die Fäden des Erzählteppichs.
Anspruchsvolle Freizeitlektüre
von Manfred Angerer, 29. März 2016
Ein nettes Road-Movie von generationsüberschreitenden zusammengewürfelten Schicksalen; eine Auseinandersetzung mit Alzheimer und einem Stück amerikanischer (Rassen)Geschichte aus der Retrospektive betrachtet. Angenehm tief gehende Lektüre, ein bisschen Zeitgeschichte, ein bisschen Liebesgeschichte, ein bisschen Lebensgeschichte, ein bisschen Krankengeschichte und viel Warmherzigkeit verbunden mit erfrischender Leichtigkeit.
Richtig feine und durchaus anspruchsvolle Freizeitlektüre.
Mühsam!
von Heyn Leserunde Elisabeth Del Carlo, 29. März 2016
Klappentext: über den Autor:...Nach Gelegenheitsjobs als Gießer, Busfahrer und Finanzbuchhalter arbeitete er als Vertriebsleiter für den New Yorker Verlag.....Nachdem seineMutter Alzheimer bekam, wurde er mit .....zum Schriftsteller.
Na das ist ja eine tolle Qualifikation. Was wäre er geworden wenn seine Mutter gesund geblieben wäre?
Qualifiziert das Leid eines Anghörigen schon zum Schriftsteller?
Diesen Autor meiner Meinung nach nicht. Ein langwieriges Buch. Die Plots auf die eine oder andere Weise alle schon irgenwie einmal gelesen oder gesehen. Vielleicht diesen noch nicht: Einer der Protagonisten verliert seine junge Familie dadurch, dass ein herabfallender Werbedonut auf das Cabrio fällt und Frau und Tochter bei dem Unfall ums Leben kommen. Er mag seit damals keine Donuts mehr ( bitte lieber Autor, geht es noch dämlicher?).
Viele Jahre später begibt er sich mit alten Freunden auf einen Roadtrip, die Jugenliebe Nancy leidete an Alzheimer....
Ein mühsames Buch, ich habe mich durchgekämpft und keinen Zugang gefunden. Gerade bei so schwierigen Themen braucht es vielleicht es mehr .. den angekündigten Humor habe ich nicht endeckt.
Sorry!
Voller Emotion!
von HEYN Leserunde Erika Liebminger, 29. März 2016
Es geht um die Geschichte von Nancy und Gene und um ein Versprechen, daß Gene vor mehr als vierzig Jahren gegeben hat. Um dieses einzulösen sind die beiden mit drei Freunden in einem alten Bus unterwegs nach Coffeeville. Die lange Reise war zeitweilig schon ermüdend und als es im letzten Viertel um einiges besser wurde, hatte der Bus sein Ziel auch schon erreicht, doch die Emotionen in diesem Teil haben dem Buch gut getan.
Letzter Bus nach Coffeeville
von HEYN Leserunde Barbara Lichtenegger, 29. März 2016
"Du sollst mich nicht pflegen, du sollst mir helfen, meinem Leben ein Ende zu setzen." Dieses Versprechen um Sterbehilfe ringt die junge Nancy ihrem Geliebten Gene ab, da sie befürchtet, wie ihre weiblichen Vorfahren, an Alzheimer zu erkranken.
"Versprochen. Aber leb dein Leben nicht im Hinblick darauf, dass die Krankheit dich in jedem Fall erwischt", antwortet ihr Gene.
Nancy lebt ihr Leben, ohne Gene, bis die Diagnose Alzheimer auch ihr gestellt wird ...
Mehr als vierzig Jahre Lebenslauf und Lebensfreundschaftsbeziehung von Nancy, Gene und Bob bilden den Kern des Romans, umrahmt von den ausführlichen Lebensgeschichten der vielen Nebenfiguren, die in Rückblicken mit erzählt werden. Selbst wenn man die Gelegenheit hat, das Buch ohne viele Unterbrechungen zu lesen, verwirrt diese Ausführlichkeit ab und zu.
Der angekündigte Humor war zwischen den fünfhundert Seiten eher sparsam eingesetzt, Tränen gelacht habe ich nicht. Unbeabsichtigte Situationskomik entstand aber zum Beispiel an der Stelle als Fidel Castro erzählt "Ich denke, wenn er [Anm. Präsident Kennedy] noch am Leben wäre, sähe das Verhältnis unserer beiden Länder anders aus. Dann hätten wir bestimmt schon gelernt, uns miteinander zu arrangieren" und zeitgleich in der Realität Präsident Obama Kuba besucht und zu einem neuen Kapitel der guten Nachbarschaft aufruft.
Nach der wirklich langen Geschichte ist ein Thema zum Weiternachdenken geblieben: die Frage über meine Einstellung zum Umgang mit Sterbehilfe ...