Muldental
von Maxie Bantleon , 14. Oktober 2020
Spätestens nach Daniela Kriens Erzählband "Muldental" muss ich für mich feststellen: Wie konnte ich nur jemals Erzählungen nicht mögen? Und Daniela Krien schreibt wirklich meisterhaft, denn jede dieser zehn Kurzgeschichten liest sich wie ein Mini-Roman. Inspiriert wurde sie von Zeitungs-Überschriften wie z.B. "Ehemann entpuppt sich als Stasi-Spitzel" oder "Überschuldeter Handwerker begeht Selbstmord".
Wir treffen auf Menschen, die im Muldental, im Herzen Sachsens, leben. Nicht für alle hat sich das Leben nach der Wende, so wie versprochen, verbessert; manche sind am Leben gescheitert, manche haben einen "Plan B" (großartige Geschichte!), auf manche wartet vielleicht doch noch irgendwo das Glück. Eine wunderbare Klammer bilden die erste und die letzte Erzählung, "Muldental" und "Muldental II". Ich hoffe ganz stark, dass Daniela Krien schon am nächsten Buch schreibt -- ich brauche Nachschub!
Muldental
von Inge Krenn , 30. Juni 2020
Zehn Geschichten erzählen von Menschen, allesamt ostdeutsche Bürger, deren Hoffnungen und Pläne nach der Wende erfüllt oder betrogen wurden. Mit großer Anteilnahme entfaltet Daniela Krien hier Geschichten von Menschen, die in Alkoholismus und Arbeitslosigkeit abgleiten, ihre Identität verlieren oder im Westen Demütigungen ausgesetzt sind. Muldental ist übrigens eine real existierende Region in Sachsen. Jedes einzelne Schicksal berührt und wühlt auf, zieht in den Bann oder macht beklommen.