Die Blumen von gestern
von Barbara Kumpitsch , 6. Oktober 2017
Chris Kraus kommt nächste Woche nach Innsbruck. In seinen Büchern arbeitet er die deutsche Nazivergangenheit auf. Wenn die Großeltern oder Eltern eine Nazivergangenheit hatten, ist man dann auch Täter oder wenn die Großmutter im Konzentrationslager ermordet wurde, fühlt man sich auch als Opfer? Dieser schwierigen Frage versuchten schon einige Autoren nachzugehen. Ich denke da an Stefan Slupetzky (Der große Trost), Sacha Batthyany (Und was hat das mit mir zu tun) oder Susanne Scholl (Wachtraum). Chris Kraus hat sein Filmbuch mit sehr guten Schauspielern besetzt: Lars Eidinger und Adèle Haenel. Tollkühner Humor und todernste Dialoge machen „Die Blumen von gestern“ zu einem provokanten Werk, das trotzdem immer die Versöhnung anstrebt!