Das verlassene Haus
von Maxie Bantleon , 6. Februar 2020
Da der Kampa Verlag die Krimis von Louise Penny ja bisher in einer etwas verwirrenden Reihenfolge veröffentlicht hat -- Band 1 und 2 kamen erst nach Band 13 und 14, und Band 3 und 4 folgen jetzt -- habe ich doch nochmal zu meiner alten Ausgabe des dritten Falls gegriffen, deren Übersetzung von Kampa weiterverwendet wurde. Das ist zunächst etwas ärgerlich, da die Kurzbeschreibung auf dem Buchrücken vor Fehlern nur so wimmelt. Beispiel gefällig? Madeleine Favreau war eine allseits beliebte Bewohnerin im beschaulichen Dörfchen Three Pines, aber nun ist sie tot, ermordet sogar, aber wer "wollte der alten Dame etwas Böses"? Ähm, Madeleine war 44 Jahre alt und nicht etwa 74 oder 84, die man vermuten möchte, wenn man das liest. Die anderen Fehler mögen die Leser selber entdecken.
Der dritte Fall für Chief Inspector Armand Gamache und sein Team ist gewohnt raffiniert und spannend aufgebaut, und zum Glück haben auch alle schrulligen Bewohner von Three Pines wieder genügend Auftritte. Der Leser erfährt immer mehr Details zum mysteriösen "Fall Arnot", der Gamache einst beinahe zu Fall gebracht hätte und dessen Nachwirkungen sich wie ein roter Faden durch Pennys Werk ziehen. Da sie aber meiner Meinung nach das Motiv des "Maulwurfs", der Gamache zur Strecke bringen will, etwas zu häufig verwendet, weiß der versierte Leser beinahe von Anfang an, wer vom Team der Schurke ist.
Nichtsdestotrotz schreibt Louise Penny äußerst unterhaltsam, und Three Pines ist ein so putziges Dorf, dass man sich in diesen Krimis einfach gut aufgehoben fühlt.