Ein Buch als Erinnerungskultur
von HEYN Leserunde Ewa Wiercinska, 3. November 2018
Jose Eduardo Agualusa macht sich zur Aufgabe die Erinnerungskultur, während angolanischer Revolution aus Luanda für uns näher zu betrachten. Die dreißigjährige Aufarbeitung der Geschichte setzt sich aus Tagebuchnotizen, Gedichten, flüchtigen Eindrücken, Stimmen, Emotionen zusammen.
Das Buch erweckt die ersten Impulse für das Interesse an der Vergangenheit aus dem afrikanischen Kontinent.
Starke Seiten
von HEYN Leserunde H. Schellander, 28. Oktober 2018
Vergessen kann viele Formen annehmen – auf sich selbst vergessen, nicht vergessen zu werden (obwohl man sich das wünscht), verdrängen, loslassen, verzeihen, der Welt abhanden kommen. Das und vieles mehr verdichtet Jose Eduardo Agualusa in „Eine allgemeine Theorie des Vergessens“. Der auf Tatsachen beruhende Roman hat seine stärksten Seiten in der eindrücklichen Schilderung des unglaublichen Schicksals seiner Heldin Ludovica, die sich aus Angst vor den angolanischen Kriegswirrnissen selbst in einem großen Wohnhaus Luandas einmauert. Ich hätte mir mehr Fokus auf diese Überlebensgeschichte gewünscht. Viele Handlungsfäden wirken stark konstruiert, auch wenn der Autor sie letztlich doch überraschend entwirrt.
Unbedingt lesen!
von HEYN Leserunde Erika Liebminger, 23. Oktober 2018
Agualusa erzählt die etwas bizarre Geschichte von Ludovica, die sich zu Beginn der Revolution in Angola in eine Wohnung einmauert, für dreißig Jahre. Aber nicht nur, er erzählt auch über die manchmal abstrusen Geschehnisse am Rande der Revolution auf eindringliche Weise und in prägnanten, kurzen Sätzen. Trotzdem scheinen die Figuren, Tiere, Gerüche und Stimmungsbilder beim Lesen lebendig zu werden.
Ein außergewöhnliches Buch, das man unbedingt lesen sollte.
Zeitgeschichte poetisch aufbereitet
von Heyn Leserunde Elisabeth Del Carlo, 16. Oktober 2018
Ein Buch mit Handlungssträngen, welche anfangs etwas verwirren, nach einiger
Zeit aber dann doch verständlich sind.
Interessant ist das Eintauchen in die jüngere Geschichte Angolas, es machte mich neugierig mehr über dieses Land zu erfahren.
Sprachlich etwas blumig, aber ein lesenswertes Buch.
zum Vergessen ?
16. Oktober 2018
Es ist mir erst nach mehreren Anläufen gelungen das Buch zu Ende zu lesen. Leider kann ich ,für mich, die offensichtlich vorherrschende Begeisterung nicht teilen. Es ist ein guter Stoff, aber der Autor verzettelt sich mit seinen diversen Handlungssträngen zu sehr,bzw. schafft er es für mich nicht ,die Spannung aufrecht zu erhalten. Dieses Buch wird mir sicherlich nicht im Gedächtnis bleiben !
Lebendig - berührend
von HeynLeserunde Marianne Schaffer-Schellander , 15. Oktober 2018
Dieses Buch brauchte 2 Anläufe von mir. Beim ersten Mal, es war ein Darüberlesen, ein Schnelllesen, kam ich nur bis zur Hälfte und fühlte mich orientierungslos mit so vielen Geschichten und Namen. Beim zweiten Versuch las ich bis zum Ende und war restlos begeistert. Der Autor versteht es lebendige Bilder entstehen zu lassen, die Personen entwickeln sich unvorhersehbar, das heißt es bleibt bis zum Schluss spannend.
Ich empfehle diese Buch!
Nachts ist es, als sänge die Dunkelheit.
von HEYN Leserunde Andrée, 15. Oktober 2018
Wunderschön zu lesen, gefühlvoll. Die Erzählung macht neugierig auf komplexe Zusammenhänge in Verbindung mit gewaltsam herbeigeführten Veränderungen in einer Gesellschaft. Die Idee die Hauptfigur über einen langen Zeitraum einzuschließen, finde ich besonders gelungen. Es hat mich auch motiviert, mich mit Angola auseinanderzusetzen.
Eine interessante Geschichte, die mich aber leider nicht fesseln konnte
von HEYN Leserunde Lieselotte Fieber, 15. Oktober 2018
Der Autor schildert sprachlich sehr anschaulich die Revolution und lässt verschiedene Personen zu Wort kommen und wechselt dabei zwischen den diversen Schauplätzen hin und her.
Leider habe ich irgendwann den Faden verloren und auch den Überblick über die einzelnen Handlungsstränge.
Lebenssplitter treffen sich in einem Haus
von Manfred Angerer, 15. Oktober 2018
Die eher verstörte und (aus verständlichen Gründen) sich sozial absondernde Ludovica lebt mit ihrer Schwester und ihrem Schwager im Wohlstand abgesichert in Luanda. Nach deren Verschwinden knapp vor der Revolution in Angola mauert sie sich in der Wohnung des Hochhauses ein und vegetiert die nächsten 30 Jahre allein mit ihrem Hund.
Daneben werden Lebenssplitter unterschiedlicher Menschen aus dem Angola jener Zeit der Revolution geschildert, die im Laufe der Zeit alle für kürzer oder länger in diesem Hochhaus zusammentreffen und das EIne mit dem Anderen verbinden.
Ein sehr feinfühliges Buch mit einem fulminanten und sehr berührenden Ende, das auch nach dem Zuklappen des Buchdeckels noch einige Zeit nachwirkt.
Einmal etwas anderes......auf alle Fälle lesbar
von HEYN Leserunde Petra Gutsche, 14. Oktober 2018
Der Klappentext des Buches hat mich doch sehr neugierig gemacht.
Und Ludovicas Erzählungen, nachdem sie sich hinter dieser Mauer eingemauert hatte waren auch sehr spannend und berührend zu Lesen. Leider haben mich die vielen anderen Geschichten doch irritiert, zu viele Namen, zu viele verschiedene Episoden. Dennoch hat sich der Kreis am Ende des Buches gefinkelt geschlossen und Ludovica ist nicht eines einsamen, grausamen Todes gestorben, wie ich es anfänglich befürchtet hatte. Durchaus weiterzuempfehlen!