Die Geschichte einer anständigen Familie
von Barbara Kumpitsch , 27. Dezember 2019
Bari in den 80 ger Jahren, vor allem die Altstadt, war kein Ort für Kinder. Maria beobachtet genau, wie Gewalt und dunkle Machenschaften die Menschen dort beschäftigen, und auch ihr Vater ist sehr unbeherrscht und jähzornig. Die Mutter nimmt seine Launen hin, der älteste Sohn wird zum großen Vorbild und Vincenco saugt das Böse auf wie ein Schwamm. Die Literatur und ihr Schulfreund Michele geben Mari halt. Rosa Ventrella steht Elena ferrante in nichts nach, auch sie schafft es, ein Milieu zu beschreiben, das in sich geschlossen ist und für das eigene Gesetze gelten. Durch Maris Augen lernt man eine Welt kennen, die nicht nur bedrückend und eng ist, sondern auch sanft und zärtlich.