EIn Lesevergnügen
3. März 2019
Fiktion und Realität, Leichtigkeit nicht ohne Tiefgang,
Erotik und Liebe, Ost und West verbindet der Roman von Amtava Kumar, dessen Protagonist, ein junger Inder, voll Neugier zum Studium in die USA reist.
Dort nimmt er all das Neue, das ihm im Studium und bei den Frauen begegnet voll Neugier aber auch mit Verunsicherungen in sich auf.
Er studiert bei Ehsaan Ali, der ihn stark beeindruckt und prägt, sein Studium der Literatur bringt ihm eine Fülle von Wissen, aber auch Geschichten, die zu seinem erweiterten Weltbild beitragen.
Das alles erfährt man auf kurzweilige Weise, indem der Roman der studentischen Arbeit angepasst ist, mit Anmerkungen, Literaturverweisen, Abbildungen.
Rundum ein Lesevergnügen, in dem immer wieder einmal kurz die Schwierigkeiten des Lebens in einer anderen Kultur und die Entfremdung von der eigenen auftauchen.
Wie Ehnaan sagt, gelingt das Leben vielleicht in der Integration der Vergangenheit mit dem Jetzt, was zu einer Verschmelzung der Kulturen führen kann.
Am Beispiel des Affen
von Barbara Kumpitsch , 20. Februar 2019
Amitava Kumar erinnert mich an den Autor Gary Shteyngard. Das Leben des jungen, indischen Studenten Kailash ist reich an neuen Erfahrungen. Vor allem die Frauen interessieren ihn, und er glaubt, er könnte durch die Liebe zu ihnen die amerikanische Kultur besser verstehen. Sein Wissensdurst wird aber auch auf der Universität gefördert, denn seine Professoren forschen schon seit Jahrzehnten auf dem Gebiet des Multikulturalismus. Kumars Aufsätze und Notizen, seine Randbemerkungen, etc. sind klug und lebenslustig. Immer wieder kehrt er gedanklich auch nach Indien zurück, denn seiner Heimat bleibt er immer verbunden.
Hier findet wenig zueinander
von HEYN Leserunde H. Schellander, 19. Februar 2019
Es sind verschlungene Pfade, auf denen Amitava Kumar seine Leserschaft durch diesen Roman schickt. Der rote Faden ist bald ausgemacht – ein Student aus Indien wandert nach New York aus und begibt sich auf die Suche nach sich selbst, seiner Identität (als Immigrant und Schriftsteller) und den Umgang mit dem weiblichen Geschlecht. Dass der Autor etwas zu selbstverliebt sein Wissen um indische und amerikanische Geschichte und Literatur in den Vordergrund stellt, hat viele plötzliche Abzweigungen in der ohnehin schwer lesbaren Mischung aus Autobiographie, Reportage und Recherchenotizen zur Folge. Hier finden unterschiedliche Kontinente und Kulturen (Asien – Nordamerika, Mann – Frau, Autor - Leser) kaum zu einander. So bleiben letztlich alle Immigranten auf unbekanntem Terrain, fern der Heimat ihrer Sehnsüchte und Wünsche.
Gestörtes Beziehungsverhalten
von HeynLeserunde Marianne Schaffer-Schellander , 19. Februar 2019
Am Beispiel des Affen ist ein anspruchsvoller, nicht immer kurzweiliger Roman, der im Stil zwischen Biografie und Reportage wechselt. Der Protagonist versucht in unterschiedlichen Beziehungen seine Sehnsucht nach Liebe zu erfüllen. Nur langsam dämmert es ihm, dass sein Verhalten die Ursache für viele Trennungen sein könnte.
Lesenswert, speziell für jene, die einen langen Atem haben.
Mit weit aufgerissenen Augen
von HEYN Leserunde Lieselotte Fieber, 19. Februar 2019
kommt der indische Student Kailash 1990 nach New York…..
Mit weit aufgerissen Augen, habe ich redlich versucht, den Roman zu lesen, einen Handlungsstrang zu finden, die vielen für mich verwirrenden Fußnoten zu ignorieren, es ist mir nicht gelungen!
Leider, kein Roman für mich!
Buntes Kaleidoskop
von HEYN Leserunde Barbara Maria Angerer, 19. Februar 2019
Wie der bunte Inhalt eines sich in Zeitlupe drehenden Kaleidoskops, habe ich die unterschiedlichen Splitter der Erzählungen, Anmerkungen, Einschübe, Erklärungen, Bilder, Kulturen und politischen Ereignisse gelesen. Viele kleine Kostbarkeiten, die mich durchaus in den Bann ziehen konnten. Das Buch war mir eine willkommene Lektüre zur Grippezeit.
Langweilig
von Manfred Angerer, 19. Februar 2019
Leider hat mich das Buch nicht erreicht. Für mich eine Aneinanderreihung von Geschichten aus dem Studentenleben mit, einem Hauch von Anpassungsschwierigkeiten des indischen Protagonisten an der amerikanischen Universität. Einen Handlungsstrang, der mich durch das Buch führen könnte, habe ich nicht entdeckt; von einer ernsten oder sarkastischen Auseinandersetzung zwischen den beiden Kulturen, wie beispielsweise die "Briefe in die chinesische Vergangenheit" keine Spur. Die wenigen Szenen aus dem indischen Alltag, auch wenn sie teilweise schockierend sind, sind nur kleine Spots in einem für mich ziemlich langweiligen Text Großteils über historische Schriftstücke und literarische Texte, deren Bedeutungszusammenhang ich nicht erkenne und die bei mir keine Neugier geweckt haben, unbedingt die nächsten Seiten des Buches zu lesen. Schade.
Autobiographisches Schreiben als Bildungsroman
von HEYN Leserunde Ewa Wiercinska, 19. Februar 2019
Eine literarische Geschichte des Einwanderers Kailash. Er stellt dem Leser sein Leben vor, aus zwei oft wechselnden Blickwinkeln: als junger, intellektueller Mann aus Indien, der neu in New York ankam um zu studieren und dann mit einem 20 jährigen Rückblick. Wir erfahren über sein Leben in einer US-Grad-Schule in NYC, in einem akademischen Umfeld, mit intelligenten belesenen Frauen, geprägt durch Einsamkeit, Liebe, Verliebtheit und Sex, die Sehnsucht nach Heimat, die Suche nach der eigenen Identität und die ständige Anstrengung sich einzufügen, während man zwei Kulturen überspannt.
Vieles liest sich gar nicht wie ein Roman. Seine intelektuelle Reise mit dem Anflug von Humor, Bildern, Fotos, Zeichnungen, Fußnoten, die akademisch oder persönlich sind, verleiht dem Buch eine neue Erzählform.
Sehr empfehlenswert.
Aufgegeben ...
von HEYN Leserunde Barbara Lichtenegger, 19. Februar 2019
Als unterhaltsam, wie am Buchcover versprochen, kann ich den Roman nicht bezeichnen. Immer wieder wäre es gut, zusätzlich Informationen einzuholen, um das Gelesen zu verstehen, denn die ständigen Ergänzungen zur eigentlichen Geschichte verzögern den Lesefluss.
Sätze wie „Ehsaan wollte von uns wissen, ob uns die Vorstellung eines >> ortsgebundenen Heimatlandes<<, also der Dinge, die Migranten mit sich führen, zusage.“ regen zu interessanten Gedanken an … unabhängig davon habe ich dann mitten im Roman aufgegeben …
Immigrant, Montana
von HEYN Leserunde Andrée, 18. Februar 2019
Der indische Autor nimmt die indische wie westliche Kultur durch Beschreibung insbesondere erotischer Situationen auf die Schaufel. Sehr gut beobachtet beschreibt der Autor die Kulturkonflikte, ohne diese zu bewerten - dies überlässt er dem Leser. Besonders gut gefällt mir das Spannungsverhältnis zwischen der Sehnsucht nach dem Westen und der Heimatlosigkeit. Ein fröhlicher Roman.