... und ihr Umfeld
von Gerhard Hopfgartner, 24. April 2018
Alles über Heather, von Matthew Weiner
Der auktoriale Erzähler nimmt den Leser / die Leserin an der Hand und führt ihn / sie über fünf Stufen von einer anfänglichen zeitgenössischen New Yorker Mittelschichtsbeziehung über zwei Erzählstränge hin zu einem überraschenden und mit Thrillercharakter versehenem Schluss.
„Alles über Heather“ erzählt die Entwicklung der Tochter und beleuchtet mindestens so genau die Innenwelten der Eltern, deren Wünsche, Träume und Unmöglichkeit, letztlich miteinander zu kommunizieren. Ein gemeinsames Geheimnis lässt sie am Ende doch zusammenbleiben.
Der einfach, mit dickem Pappkarton und kantig aufgemachte Roman vermittelt stilistisch schnell den Eindruck einer Vorstufe eines Drehbuches. Und dieser Film führt in die Welten der Polaritäten, der Gegensätze von arm und reich, gut und böse, überbehütet und verwahrlost, Mann und Frau, Liebe und Brutalität.
Ein kurzweiliger Roman, übersetzt aus dem Englischen von Bernhard Robben, erschienen im Rowohlt-Verlag 2017
Leserunde Heyn - Isabella und Gerhard Hopfgartner
Fehlende Spannung
von HEYN Leserunde Laszlo Zoltan, 9. März 2018
Ein Kennzeichen der Novelle ist die Kürze. Diese Art der Erzählform hat Matthew Weiner wohl gewählt, denn für einen Roman wäre der Stoff wohl zu dünn gewesen. Auf knapp 130 Seiten schildert er gesellschaftskritisch und ironisch das konfuse Eheleben einer amerikanischen Familie, deren Tochter Heather alles ins Wanken bringt. So lange, bis es zu einem Mord kommt. Der Leser fühlt sich wie ein Besucher in einem Aquarium vor dem Haifischbecken. Er beobachtet die Fische und den Hai und fragt sich, wann er zuschlägt und wer daran glauben muss. In dieser Geschichte ist es vorhersehbar und ohne Reiz.
Nicht erfüllte Erwartung
von HEYN Leserunde Barbara Lichtenegger, 8. März 2018
Am Klappentext steht, das Buch sei „atemberaubend“ - ich begann voll Erwartung zu lesen. Nach dem Lesen der Geschichte über Heather und Bobby kann ich diese Beschreibung subjektiv gesehen leider nicht bestätigen. Für mich trifft der Begriff zeitraubend eher zu.
Auf den Punkt gebracht!
von HEYN Leserunde Irmgard Mandl, 8. März 2018
Ein sarkastischer Blick auf die Gesellschaft des 21.Jahrhunderts. Auf der einen Seite das überbehütete Helikopter-Kind Heather, auf der anderen Seite Bobby, der das Pech hatte in ein Drogenmilieu hineingeboren worden zu sein und kaum Chancen auf ein ‚normale‘ Leben hat. Dass diese Geschichte tragisch enden muss ahnt man von Beginn an. Ein dünnes Buch, das es in sich hat-ein Lesevergnügen für einen Nachmittag!
Sozialdrama
8. März 2018
Der Autor erzählt distanziert ein konstruiertes klischeehaftes Sozialdrama . Ein unterhaltsames Buch,das mich aber nicht "gepackt" hat.
Nicht viel über Heather
von HEYN Leserunde Manuela Meierhofer, 7. März 2018
Das absolute Wunschkind Heather hat ein wunderbares, sorgenfreies Leben. Tatsächlich?
Alles Leben in der Familie ist nach Heather ausgerichtet. Gut so?
Bis Heather den vom Schicksal vernachlässigten Bobby kennenlernt. Obwohl... eigentlich entdeckt Bobby ja Heather... Und das Schicksal nimmt seinen Lauf...
In klaren, pointierten Sätzen erzählt Matthew Weiner eine schwarz-weiße Geschichte, in der keine Grautöne zugelassen werden. Gut lesbar, nicht uninteressant, aber keineswegs spektakulär. Eine Geschichte für einen kurzweiligen Abend.
Ziemlich vorhersehbar!
von Heyn Leserunde Elisabeth Del Carlo, 7. März 2018
Ein kurzer Roman eines Meisters aus der Filmbranche.
Leicht und rasch zu lesen, der Spannungsbogen ist aber ziemlich vorhersehbar.
Nicht schlecht, geeignet für einen Sonntagnachmittag.
Aber große Gesellschaftskritik oder Spannung? Nun, auch bei großem Wohlwollem ist davon nicht viel erkennbar.
Der Filmhintergrund des Autors läßt den Schluss zu, dass er eigentlich ein Drehbuch oder ein Skript schreiben wollte. Sollte er vielleicht auch, denn dies könnte er ziemlich gut. Romancier ist er aber keiner.
Etwas Vorübergehendes
6. März 2018
Heather ist etwas ganz und gar Besonderes, mehr noch, als man zuvor ahnt. Eine spritzig, spannende Geschichte, die, bevor man in ihr eingetaucht ist, endet - etwas Vorübergehendes.
Lesen-Vergessen-Entsorgen
von HeynLeserunde Marianne Schaffer-Schellander , 6. März 2018
Ich fand weder den Inhalt noch den Stil des Buches ansprechend. Seine emotionale Kälte wirkte auf mich abstoßend. Obwohl der Autor Matthew Weiner es wenigstens schaffte, auf den letzten dreißig Seiten spannend zu werden, ist das wirklich Positive des Buches seine Kürze.
Starke Hülle, dünne Fülle
von HEYN Leserunde H. Schellander, 6. März 2018
Das Buch liegt dank dickem Kartoneinband gut in der Hand. Doch das erweist sich als Verpackungstrick: Die Qualität der Fülle hält jener der Hülle nicht stand. Für mich ist „Alles über Heather“ eine aufgemotzte, typisch US-amerikanische Familiengeschichte, die erst gegen Ende etwas an Spannung gewinnt. Der Drehbuchautor und Regisseur Matthew Weiner verzichtet in seinem ersten Roman auf Dialoge und sprachliche Finessen. Da sind seine Vorlagen für TV-Serien wie Mad Men und The Sopranos jedenfalls besser gelungen.