Späte Rache einer Exilchilenin auf den Kanaren
von PFIFF, 26. April 2020
Adrian und seine Frau Karin reisen nach dem Tod seines Vaters nach La Palma auf den Kanarischen Inseln, um das größte Telescop der Welt zu besichtigen.
Sie lernen eine geheimnisvolle Frau namens Sara kennen, die sich als Exilchilenin entpuppt. Sie hat ein schreckliches Geheimnis seit ihrer Jugend und will Rache nehmen an einem Verbrecher der chilenischen Militärdiktaur, der sich einen angenehmen Job hier auf der Insel verschafft hat.
Der Hobbyastronom wird in die Angelegenheit hineingezogen, versteht Sara und will ihr bei ihrem Vorhaben helfen.
Spannend und packend mit viel Interessantem puncto Astronomie und Dem Pinochet-Regime.
von , 28. November 2017
Und auch etwas „Heimisches“ soll dem Leser ans Herz gelegt werden. Heimisch deshalb, da es sich beim Autor um jene Person handelt, die die Geschicke des Linzer Posthofs lenkt. Dessen diesbezügliches Werk zu beurteilen, sei nicht unsere Aufgabe, sehr wohl setzen wir uns aber gern mit dem literarischen Werk von Wilfried Steiner auseinander …. und das mit großer Freude! Es ist die Geschichte von Adrian Rausch, einem reisefaulen Hobbyastronomen, früher der Subkultur zugetan, nunmehr mit seinem Beamtenleben arrangiert. Die kanarische Insel La Palma bietet den Schauplatz für einen Aufenthalt, der einen sehr speziellen Verlauf nimmt und einen weiten Bogen nach Chile spannt, zu den Folterungen unter Pinochet. Aus diesem Setting entwickelt sich eine atemberaubende Geschichte zwischen den vier Protagonisten, die uns auch immer wieder zurück in die Vergangenheit der südamerikanischen Militärdiktatur mitnimmt.
Findet man durch Rache nun Trost?
Ein atmosphärisch dichter, atemberaubender Roman und ein großes Lesevergnügen!
Eine dramatische Lebensgeschichte
von rewa, 14. September 2017
Adrian ist Hobbyastronom und lebt mit seiner Frau Karin, die als Psychologin arbeitet, ein ruhiges und beschauliches Leben in Wien. Als plötzlich Adrian´s Vater stirbt beginnt er über sein bisheriges Leben nach zu denken und sein lang gehegter Wunsch auf der Kanarischen Insel La Palma das Gran Telescopio Canarias zu besichtigen, nimmt immer konkretere Formen an. Als sie dort ankommen, machen sie die Bekanntschaft mit der Chilenin Sara, die als Ornithologin die endemischen Vogelarten der Insel erforscht, ohne zu ahnen , was diese Begegnung für sie noch bedeuten wird. Während Karin bei dem attraktiven Ricardo surfen lernt, wird Adrian immer mehr von der geheimnisvollen Sara in ihren Bann gezogen und schon bald stecken alle vier in einen Strudel aus Vergangenheitsbewältigung, Hass und dem Wunsch der Rache fest.
Der Autor Wilfried Steiner hat mit seinem Roman ,, Der Trost der Rache´´ eine spannende und aufwühlende Geschichte erzählt, die vor allem von dem geschichtlichen Hintergrund der Militärdiktatur in Chile unter Pinochet erzählt. Er entführt den Leser in eine dramatische und sehr emotionale Zeit unter der die Protagonistin Sara auch noch 40 Jahre nach den dramatischen Geschehnissen zu leiden hat. Sie wird als Frau dargestellt, deren einziger Wunsch es ist Rache an ihrem damaligen Peiniger zu üben. Sie leidet, sie ist verzweifelt und sie ist zu allem bereit. Mein Problem war bei der Geschichte, dass sich Karin und Adrian relativ schnell in die Rachegedanken von Sara mit einbeziehen ließen und auch mit unangenehmen Konsequenzen bereit waren zu leben.
Der Autor hat sehr viel und intensiv recherchiert über den damaligen Militärputsch 1973 in Chile. Er liefert Daten, Fakten und auch reelle Namen wie Franz Josef Srauß, Henry Kissinger, General Augusto Pinochet…. Obwohl es geschichtlich sehr interessant ist, habe ich in dem Roman nicht damit gerechnet, dass es doch einen beträchtlichen Teil der Geschichte einnimmt. Ebenso die Ausflüge in die Astronomie, den Urknall oder den von Wilhelm Reich entwickelten Orgonakkumulator haben mir ein wenig die Lesefreude genommen, da dabei auch immer wieder Fremdwörter eingeflossen sind, die ich nicht gekannt habe.
Wilfried Steiner hat auch die Schönheiten der Insel La Palma mit seinen anschaulichen Beschreibungen nicht zu kurz kommen lassen. ,, Der Trost der Rache´´ ist ein Roman der zum Nachdenken anregt und die Abgründe der menschlichen Seele auf tragische Art und Weise darstellt.
Der Trost der Rache
von Barbara Kumpitsch , 7. August 2017
Hier ein bekanntes Zitat von Pablo Neruda, den ich früher gerne gelesen habe: "Ich glaube an die Rache, denn mit ihr beginnt vielleicht der Sieg. " Was wirft uns meistens aus der Bahn und bringt uns zum Nachdenken: der Tod eines Elternteils. Es ist Adrians Vater, der stirbt, und so beschließt Adrian sich zusammen mit seiner Frau einen Traum zu erfüllen. Er möchte vor dem berühmten Teleskop auf La Palma, am Roque de los Muchachos, stehen. Und es hat seine Berechtigung, dass ausgerechnet Sarah, die eine erschütterndes Geheimnis hat, im Nachbarhaus wohnt. Tief berührt hat mich die Diktatur in Chile unter Pinochet, die noch heute von vielen Staatsmachten verleugnet wird. Wielfried Steiners Buch ist ein Trost für alle, die noch Hoffnung haben, dass Gewalt, Folter und Mord eines Tages gesühnt werden.