von Midi Gamper , 9. November 2018
Vor 4 Jahren hat ein Virus alle Erwachsenen ausgelöscht. Die Landschaft ist verwüstet und verbrannt, es gibt kaum noch Lebensmittel, keinen Strom, Medikamente und Wasser. Auch die 13 jährige Anna und ihr kleiner Bruder Astor, bleiben nach dem Tod ihrer Eltern alleine zurück. Ihre Mutter hat Anna bevor sie starb, ein Heft mit Ratschlägen für alle Lebenslagen hinterlassen, das soll ihnen das Leben ohne Erwachsene erleichtern. Anna hat Ihrer Mutter versprochen, immer auf den kleinen Bruder aufzupassen. Doch eines Tages verschwindet Astor. Wird sie ihren Bruder je wiederfinden, und kann er alleine ohne sie, in der rohen Welt, in der es nur noch Gewalt und wenig Freundschaft gibt, überleben? Auf der verzweifelten Suche nach Astor begegnet sie streunenden hungrigen Hunden und vielen Gefahren die ihr Leben bedrohen. Doch Anna gibt nicht auf, hofft ihren Bruder wiederzufinden und vielleicht auch irgendwo noch Erwachsene, die das Virus überlebt haben.
Ein Endzeitroman der einen fesselt und nicht mehr loslässt , spannend bis zur letzten Seite.
von Gaby Seiwald , 21. August 2018
Wie auch in den anderen Romanen von Ammaniti „Geh nicht fort“ und „Hab keine Angst“ geht es auch in diesem Roman um Kinder in Süditalien.
Es ist ein Zukunftsroman, ausgelöst durch einen Virus überleben nur die Kinder.
Anna und ihr Bruder sind zwei der Überlebenden die sich in dieser Welt behaupten müssen. Wird es ihnen gelingen?
Ein spannender Roman in einer zerstörten Welt.
Ammaniti
von Barbara Kumpitsch , 13. August 2018
Dieser Roman hat mich sehr stark an Deon Meyers Roman "Fever" erinnert, nur dass bei diesem Virus alle Erwachsenen gestorben sind. Die Kinder müssen sich alleine durchkämpfen. Anna ist mit ihrem kleinen Bruder alleine. Die Anweisungen ihrer Mutter, die ihre viele Briefe hinterlassen hat, helfen ihr. Sizilien ist zerstört, es gibt auch nicht mehr viel Essbares. Lustig fand ich, dass Nutella ein Schatz ist für die Kinder ist. Die Schokolade hat die vier Jahre nach dem Virus überstanden. Auch der Alkohol wird eifrig konsumiert. Das Menschsein wird in diesem Roman auf das Wesentliche reduziert, die Liebe bleibt trotzdem für die Kleinen ein Abenteuer, dem sie sich nicht entziehen können. Ein Buch, das doch noch hoffen lässt!
Endzeit
von yellowdog, 10. August 2018
In regelmäßigen Abständen von meist einigen Jahren erscheinen Endzeitromane oder -Filme, die meist viel Action und damit Unterhaltung bieten. Anna, im Original 2015 erschienen, geht in diese Richtung. Die Seuche hat alle Erwachsenen getötet, nur einige Kinder leben noch, die aber ebenfalls den Ausbruch des Virus zu erwarten haben, sobald sie erste Anzeichen zeigen, erwachsen zu werden. Und das führt unvermeidbar zum Tod. Im Mittelpunkt des Romans steht Anna, die um ihr Überleben kämpft, da gibt es z.B. Passagen mit viel Action beim Kampf gegen wildgewordene Hunde.
Ansonsten kümmert sich Anna in erster Linie um ihren kleinen Bruder. Zeitweiliger Begleiter ist dann noch Pietro, ein schon älterer Junge.
Die Beschreibungen der zusammengebrochenen Gesellschaft und Umgebung wird effektvoll beschrieben. Plünderungen, Verwüstungen und Brände. Niccolo Ammaniti kann schreiben, eine Melancholie begleitet seine Sprache.
Der zweite Teil des Buches konzentriert sich auf die Suche Annas nach ihrem verschwundenen Bruders Astor, den sie dann tatsächlich bei einer Gruppe Kindern findet. Interessant ist die Frage, ob sich in dieser kleinen Gruppe Kinder eine neue Gesellschaftsform bildet, die wenigstens ein paar Jahre Bestand haben kann.
Aber Anna misstraut dem, besteht auf ihre Unabhängigkeit. Das bedeutet aber auch, kämpfen zu müssen.
Der dritte Teil “Die Meeresenge” zeugt dann einen kurzen Moment der Ruhe. Es entsteht zwischen Anna, Astor und Pietro eine kleine Gemeinschaft, fast wie eine Familie.
Ich bewundere den Roman für seine bildreiche Sprache und Ausdruck, aber seine thematische Wichtigkeit bezweifle ich. Dennoch halte ich das Buch für lesenswert!