Zwei magisch verschmolzene Familiengeschichten
16. April 2024
Zwei Welten, die fiktionale der Autorin und die maßgeblich historisch belegte Welt der Familie van Gogh, vermischen sich in eindrucksvoller Weise. Die beiden Erzählstränge korrespondieren wunderbar. Eine geniale Idee wurde von Simone Meier geradezu meisterhaft umgesetzt.
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Ein Buch auch für Sammler, nicht nur Jäger
18. März 2024
Die Jagd – kein Thema für jedermann. Aber dieser Roman nimmt den Leser als Beute fest in den Griff und lässt ihn nicht mehr los! Der sehr wohlhabende Protagonist Hunter erlebt eine unglaubliche Jagd, die sehr gekonnt mit plastischen Schilderungen erzählt wird. Er erkennt, dass die Frage, wer der Jäger und wer die Beute ist, erforderlich ist, und dass sein bisheriges Bild von seinem Erholungsland Afrika korrigiert werden muss. Ein fesselndes Buch auch für Sammler, nicht nur für Jäger!
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Eine diffuse Familiengeschichte
29. Januar 2024
„Jeder hat sein Packerl zu tragen.“ So sagt man oft im Volksmund. In diesem lyrischen Familienroman sind die Packerl recht groß, gefüllt mit Schuld, Liebe, Hoffnung und Versagen. Allerdings wird dem Leser durch inkorrekte Fakten und der phantasievollen Umsetzung der Orthographie und der Grammatik ermöglicht, den Text mühevoll zu lesen, sodass diffuse Bilder und Unklarheiten entstehen. Ebenso ist erst im letzten Drittel des Romans eine klare Handlung zu erkennen, zuvor waren es eher aneinandergereihte Ereignisse. Wer sich gerne durchkämpfen möchte, dem sei dieses Buch vergönnt.
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Ausdauer und Disziplin
20. November 2023
Dieser Roman lehrt einen, dass man für eine historisch bedeutende Entdeckung in der Welt der Medizin besonders viel Ehrgeiz, Ausdauer und Disziplin benötigt. Man muss von der Idee, ein Mittel gegen Polio zu finden, besessen sein. So erging es auch Dr. D. Horstmann. Wo blieb da noch Zeit für Kunst, Kultur, Sport und Liebe? Also für die gewisse Würze des Lebens… Wenn dann auch noch der absolute Durchbruch durch einen erfolgreichen Impfstoff recht flach erzählt wird, benötigt der Leser viel Ausdauer und Disziplin.
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Eine Familiengeschichte zum Staunen, Schmunzeln und Nicken
4. September 2023
Das Lesen dieses äußerst aktuellen deutschen Familienromans ähnelt dem Gefühl, das entsteht, wenn man eine Probefahrt mit einem deutschen Sportwagen macht. Anfänglich kurvt man vorsichtig in den unteren Gängen herum, doch dann will man nur mehr schalten, schalten, schalten… blättern, blättern, blättern. Lesegenuss in hohem Maße!
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Die Gier ist eine Todsünde
19. Juli 2023
Ein erschütternder Roman, der beim Lesen aufgrund der guten Recherche teilweise schmerzt und wieder zeigt, dass der Mensch eine Bestie sein kann. Schlimmer als jedes Tier. Die Notwendigkeit der aktuellen Erzählspanne erschloss sich mir nicht zur Genüge.
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Gegenwärtige Zukunft?
15. Mai 2023
Wir werden ständig beobachtet. Sei es bei der Tankstelle, beim Surfen im Netz oder durch unsere geliebte Kundenkarte. Dieser spannende Pageturner lässt einen überlegen, ob man bei der nächsten Bankomatbehebung nicht doch noch vorher prüft, ob die Frisur wohl sitzt. Ein gekonnt geschriebener Thriller, der beim Lesen immer wieder den alten Werbespruch "Wenn i nur aufhören könnt..." in Erinnerung ruft.
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Wo keine Männer sterben, wird nicht gegendert
23. März 2023
Luise wächst mit der dominanten Grußmutter und anderen Frauen der Familie in einem Matriarchat auf einem feudalen Seeanwesen auf. Männer sind nicht präsent, sie werden nur historisch erwähnt. In dieser männerlosen Welt, in der es anscheinend nur Beifahrerinnensitze und Heldinnengedichte gibt, suhlen sich die Damen auf unterschiedlichste Weise in ihrem Unglück, ohne einen Ausweg zu suchen. Die Protagonistinnen und der Inhalt der Geschichte waren für mich nicht greifbar. Am Ende fand ich es trotz der ungemeinen Ausdrucksform langweilig.
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Vom Leben gebeutelt
9. Januar 2023
Man lebt für die Liebe, den Beruf, die Familie. Doch manchmal stellt das Schicksal die Weichen so krass, dass man die Schienen des Lebens verlassen will oder muss. So ergeht es auch Julia und ihrer Familie. Dies erzählt Birgit Birnbacher angemessen drastisch. Allerdings ließ sie mich am Ende der Geschichte mit Fragezeichen zurück. Gab es eine wunderliche Heilung oder war die ärztliche Diagnose stümperhaft? Was treibt jemanden auf den alten Weg zurück, die Liebe oder das quälende Pflichtgefühl?
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Tage, nicht Jahre mit Martha
7. November 2022
Der Roman beginnt mit einer irritierenden Liebesgeschichte um danach verstörende amouröse Situationen zu streifen. Vielmehr treten die Probleme der Migration und des Rausches, die im Kriminellen enden, in den Vordergrund. Etwas zu viele Themen für dieses handliche Buch…
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