Eine gelungene Anthologie mit Mehrwert
15. April 2024
Es gibt immer wieder etwas Neues in der Welt der Bücher zu entdecken, gerade weil ich mich mittlerweile relativ weit von den Bestsellerautoren entfernt habe. Eines schönen Tages hat mir der Verlag dieses optisch und inhaltlich ansprechende Buch geschickt. Da ich Protagonist:innen mit besonderen Fähigkeiten und/oder Eigenheiten mag, war ich neugierig, was mich erwartet.
Jede Geschichte fängt mit einer Beschreibung des Autors an. Wie diese Person zum Schreiben gekommen ist, was diese bisher durchgemacht hat. Zu welchen Themen wurde die Geschichte verfasst? Triggerwarnungen werden selbstverständlich auch mit angeführt. Vor allem, weil sich das Kernthema um die Psyche und Identifizierung handelt, ist das auf jeden Fall angebracht. Bis hierhin tolle Arbeit.
Besonders gefallen hat mir, dass die Kurzgeschichten aus der persönlichen und/oder einer leicht versetzten Zuschauer-Perspektive geschrieben wurden. So fällt es einem leichter, sich in die Köpfe/Körper der betreffenden Personen hineinzuversetzen. Spannend war mich der relativ hohe Anteil von Menschen im Autismus-Spektrum, was mich gefreut hat. Bin da ja knietief drin. Oder aber die Mischung mit anderen psychischen Zuständen, welche so thematisiert wurden, damit sich auch Nichtbetroffene ein Bild der jeweiligen Sachlage/n machen können. Somit würde ich sagen, dass das Buch nicht nur für Menschen mit Problemen ist, sondern auch für jene, die versuchen wollen erstere zu verstehen. Außerdem findet ihr auch Geschichten zu Trans und queer Menschen, denn ob ihr es glaubt oder nicht, auch diese Menschen haben so ihre Schwierigkeiten im Alltag.
Das Kernthema, welches super umgesetzt wurde: Verständnis und auf Dinge aufmerksam machen. Das ist den Autoren mit ihren Geschichten gelungen. Eventuell hilft es auch anderen Lesern sich weniger alleine und hilflos zu fühlen, wenn sie wissen, dass es andere Menschen gibt, denen es ähnlich geht.
Optisch erinnert mich das Buch irgendwie an eine U-Bahn Karte. Die einzelnen Haltestellen wirken für mich wie die Stationen im Leben eines Menschen. Die Überlappungen könnten auf Gemeinsamkeiten hindeuten. Aber das, ist wie der ganze Rest auch nur meine Meinung. Wie es bei euch aus? Habe ich euer Interesse geweckt?
Rezension zu:
Für das was es sein soll, ist es gut gelungen
30. März 2024
In meiner Blogger Laufbahn habe ich bereits viele verschiedene Thriller gelesen, davon folgten viele der klassischen Formel, welche die großen Autoren ins Rampenlicht gebracht haben. Jedoch stellte sich recht schnell eine Müdigkeit bei mir ein. Immer die gleich gestrickten Thriller hineingedrückt zu bekommen, konnte mein Leserherz irgendwann nicht mehr hinter dem Ofen hervorlocken. Seitdem bin ich regelmäßig auf der Suche nach Kandidaten, die etwas anders machen, oder mindestens die Geschlechterrollen vertauschen, etwas mehr Emotionen in die Handlung verarbeiten. Oder kurz gesagt, einfach frischen Wind in die starre Landschaft bringen. Emily Rudolfs neues Buch schien mir genau das zu sein, was ich gesucht habe. Ein Thriller vollgepackt mit Emotionen und einem gut ausgearbeiteten Was wäre wenn Konzept. Zumindest schien der Klappentext in diese Richtung zu gehen. Aber wie sieht es im Inneren aus? Ist das Buch am Ende nur eine schöne Hülle?
Fangen wir anders als sonst mit meiner Erwartung an, denn vor allem bei diesem Buch ist diese von entscheidender Bedeutung. Wie Eingangs erwähnt handelt dieses Buch um eine Gruppe, welche sich in einem abgelegenen Retreat eine schöne Zeit machen möchte. Zwischendurch wird von Viktoria fleißig die Werbung gemacht. Als Influencerin kann sie fast nicht anders als ihre Eindrücke und Gedanken hochzuladen. Dies wird durch realistisch anmutende Instagram Posts im Buch hervorgehoben. Mit Werbung verdient sie ihr Geld. Die Betreiber der Anlange profitieren von ihren Eindrücken. Soweit so logisch.
Die anderen Gruppenmitglieder nehmen am Leben unseres Sternchens munter teil und sind nebenbei mit ihr befreundet. Spätestens hier wird klar, dass es sich um „Die Auszeit“ um einen recht oberflächlichen und emotionalen Thriller handelt. Das meine ich gar nicht abwertend, im Gegenteil. Denn genau das habe ich von diesem Buch erwartet. Schon von Anfang an nimmt man als Leser eine seltsame Dynamik innerhalb der Gruppe wahr. In „Stunden zuvor“ Kapiteln, lernt man die einzelnen Charaktere besser kennen. Vieles bleibt aber der eigenen Interpretation überlassen. Die Autorin hat sich darauf konzentriert, die negativen Eigenschaften vorwiegend von Viktoria ins Rampenlicht zu stellen und um uns, den Lesern zu zeigen, dass eine schöne Oberfläche nicht ausreicht, um einen Menschen vollends zu kennen. Im Gegenteil hätten sich die Freunde besser miteinander befasst und sich ausgesprochen, hätten viele Dinge nicht passieren müssen. Auf der anderen Seite hat mir das Verhalten, primär von unserer Influencerin, gezeigt, wie sehr man den Bezug zu seiner Realität und den Blick für das Wesentliche verlieren kann. Das Thema Freundschaft und was dazu nötig ist, um diese aufrechtzuerhalten wird ebenso thematisiert wie die Vergangenheit einzelner Personen.
Der Wechsel zwischen den Charakteren hat mir ebenfalls gut gefallen. Es las sich angenehm und flott. Das Herausfinden, was vorgefallen ist und wie es dazu kommen konnte, wurde ebenfalls toll umgesetzt. Erinnerte mich entfernt an eine Ermittlung. Nur mit dem Unterschied, dass zwei der Freunde diesen Teil übernehmen. Ordnungshüter, so wie andere Charaktere außer dem Hotelbesitzer plus seiner Mannschaft bekommen nicht zu sehen. So hat jeder Anwesende ausreichend Zeit, um den eigenen Verdacht auf sich zu lenken. Denn jede Person hat gewissermaßen Dreck am Stecken und profitiert in einer Form von Viktoria und ihrem Umfeld. Wirklich sympathisch war mir keiner der Charaktere. Aber, hier kann man sich die berechtigte Frage stellen, ob das der Fall sein sollte.
Die Art und Weise wie die Autorin die Themen dem Influencer Dasein, die Auswirkungen von Glück und Glamour, Freunde, welche nicht das sind, was sie vorgeben zu sein, in einen Thriller verpackt hat, konnte mich überzeugen. Garniert mit einem flotten und detailverliebten Schreibstil ergibt das ein rundes Gesamtpaket.
Für Leser, die sich gerne an etwas Neues heranwagen wollen, und sich für die Themen in diesem Buch interessieren, kann ich eine klare Empfehlung aussprechen. Für Fans der klassischen Thriller ist es hingegen nichts.
Rezension zu:
Wunderschöner Einstieg in die neue Reihe
19. März 2024
Hurra, wieder ein neuer Liebesroman von Carina Schnell. Nachdem mich die „Sommer-in-Kanada“ Reihe so begeistern konnte, war ich gespannt, wie mir der erste Teil der neuen Reihe gefallen wird. Der Klappentext machte einen guten Eindruck. Die Autorin verspricht uns nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig. Es bleibt viel Spielraum für Interpretationen. Dieser ist so eine Mischung aus Standardkost und einem spannenden Twist. Zumindest habe ich mir das vor dem Lesen eingeredet. Vorweg, meine Vermutung war nicht so weit weg von der Realität.
Wie bereits von vergangenen Büchern gewohnt, steigt Carina direkt in die Geschichte ein. Keine großen Vorstellungsrunden oder Abschweifungen. Wir werden wieder mit einer zauberhaften und akkuraten Beschreibung langsam in die Handlung eingeführt. Alix war mir direkt sympathisch. Bodenständig, freundlich, talentiert und wie es sich für einen Liebesroman gehört, sieht sie toll aus. Jedoch ist sie mit ihren Eigenschaften weit genug von anderen gut aussehenden Protagonistinnen entfernt. Dadurch erhält Alix etwas mehr Eigenständigkeit.
Die französische Umgebung gleicht einem Paradies. Überall gibt es etwas Schönes zu entdecken. Anhand des angenehmen Schreibstils konnte ich mich gut hineinfühlen. Bei der unglücklichen Situation hingegen war ich froh, nicht vor Ort gewesen zu sein. Auch wenn unserer Köchin nicht zum Lachen zumute gewesen war, konnte ich mir einen Lacher nicht verkneifen. (Sorry Alix)
Aber zum Glück war unser Held namens Leo gleich zur Stelle und entschuldige sich aufrichtig für die Unachtsamkeit. Von diesem Moment an war es vorbei mit der Enthaltsamkeit. Die Vereinigung unseres Liebespaares ging relativ schnell vonstatten. Kein langes Vorgeplänkel, oder ewiges Hin und Her. Sie haben sich direkt ineinander verliebt. Das hat mir gut gefallen. Alles andere hätte, meiner Meinung nach, nicht gut hineingepasst. Immerhin scheinen beide im Leben zu stehen und erwachsen genug, um ihre Entscheidungen hinterfragen zu können. Ach ja, natürlich sieht Leo ebenfalls zum Anbeißen aus. ????
Nach einigen schönen und intimen Momenten kommen wir zu seiner Dunkelheit. Hier hat mich die Autorin tatsächlich an der Nase herumgeführt. Die Andeutungen, welche immer mehr Form annahmen, wirkten so eindeutig, sodass mich die Auflösung überrascht hat. Ein Liebesroman zum Mitraten. Das kannte ich bisher nur von Carina. Selbstverständlich könnt ihr euch auch einfach vom Strudel der Leidenschaft mitreisen lassen und euch an den schönen Momenten der beiden erfreuen. Denn davon gibt es reichlich. Egal, ob es sich hierbei um einen einfachen Spaziergang oder einen intimen Moment gehandelt hat. Es war ein schönes Leseerlebnis. Wie man es sich eben von einem bunten Liebesroman erwarten würde.
Die Anzahl der Nebencharaktere wurde übersichtlich gehalten. Dadurch und durch die gute Ausarbeitung deren Eigenschaften kamen diese gut zur Geltung. Bis auf eine Handvoll mochte ich sie alle gerne.
Normalerweise würde ich hier noch ein ABER, oder etwas Kritik verteilen. Jedoch habe ich, ohne Erbsenzählerei, nicht Negatives zu sagen. Das Buch bot mir ein wunderschönes und emotionales Gesamtpaket. Ich kann euch das Buch sehr empfehlen.
Rezension zu:
Solider Auftakt der Erwachten Reihe
12. März 2024
*Achtung Spoiler*
Ich kann euch Entwarnung geben. In diesem Buch gibt es weder „klassische“ (Dracula ähnliche) noch glitzernde Vampire. Genauso wenig wie düstere Bad Boys, die jeder Frau den Kopf verdrehen. Wobei letzteres durchaus vorkommt. Aber nicht, weil eines dieser dunklen Wesen dies aus Liebe getan hat. Eher aus purer Lust und Freude. Ja, in diesem Buch kann es durchaus brutal zugehen. Es bleibt aber in einem eher erträglichen Rahmen. Es passiert nicht mehr, als man in einer blutigen Schlacht vermuten würde. Nur mit mehr düsteren Wesen.
Fangen wir am Anfang des Buches an. Wir können in aller Ruhe Katerinas Alltag verfolgen. Sie singt voller Leidenschaft in der kaiserlichen Oper und kann damit zahlreiche Zuhörer begeistern. Die vergangenen Ereignisse wüten auch Jahre, nachdem ihre Mutter ums Leben gekommen ist. Eine Person, über die wir nicht mehr als nötig erfahren, gibt ihr Halt im Leben. Bis zur schicksalhaften Begegnung mit ihrem Retter könnte es immer so weitergehen. Danach ist nichts mehr wie zuvor. Er scheint sie von Anfang zu begehren.
Hier kam mir spontan Edward, aus der Twilight Reihe in den Sinn, aber nur kurz. Denn dieser Kollege ist um einiges blutrünstiger als sein im Sonnenlicht glitzernder Kollege. Davon weiß Katerina lange Zeit nichts. Nur als ein geliebter Mensch nach dem anderen in ihrem Umfeld stirbt, hegt sie langsam Verdacht. Etwas später findet unsere Protagonistin Zuflucht bei einem anderen, ebenfalls attraktiven Charakter namens Dave, Zuflucht. Bis zu diesem Augenblick zog sich das Buch ziemlich in die Länge. Weit mehr als, was ich euch gerade angerissen habe, passiert bis zur Hälfte des Buches nicht.
Fairerweise muss ich erwähnen, dass sich die Autorin in Hinsicht auf Details sehr viel Zeit gelassen hat. Jede Ecke der Umgebung, viele Charaktereigenschaften, jeder Duft, jede Tätigkeit, nahezu jeder Handgriff und jeder Fussel wurde ausgiebig beschrieben. Das braucht Zeit. In Anbetracht des Umfangs, sehr viel. Deshalb nehme ich es Mila nicht übel. Dennoch wird es nicht jedermanns Sache sein. Sogar ich, der diese Art von Beschreibungen sehr gerne mag, hatte zu kämpfen. Aber danach wird eure Geduld belohnt.
Kaum ist Katerinas Leben aus den Fugen geraten und in ihr neues Leben gerutscht, geht es ordentlich rund. Es gesellen sich viele neue Gesichter hinzu. Jedes ist für sich etwas Besonderes, wenn einige davon nicht lange in der Handlung verweilen, blieben sie mir im Gedächtnis. Auch Jason und Dave gewinnen ordentlich als Substanz. Was mir gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass sie nicht aufeinander kleben, sondern komplett unabhängig agieren. So haben wir als Leser ausreichend Zeit, beide besser kennenzulernen und ihre Beweggründe besser zu verstehen. Nur Katerina wechselt immer mal wieder ihre Position. Die Entwicklung, die sie im Laufe der Handlung durchgemacht hat, hat mir ebenfalls gut gefallen.
Die herbeigesehnte Abwechslung bekommt ihr im zweiten Abschnitt des Buches zuhauf. Ungewöhnlich, aber sehr willkommen, empfand ich die eigenen Abschnitte für Nebencharaktere. So wirkten die rasanten und auch ruhigen Szenen umso immersiver. Die Geschehnisse aus der Sicht der aktuellen Charaktere in der gegenwärtigen Szenerie zu erleben, hatte das gewisse Etwas.
Das Ende klärte die anfänglichen Fragen gekonnt auf und endete in einem rasanten Endkampf, wo Licht und Schatten aufeinandertrafen und ein staunendes Ich hinterließ. So einen gelungenen Showdown dieser Art hatte ich schon länger nicht mehr. Gut gemacht. Trotz zähem Anfang konnte mich das Buch überzeugen. Wenn euch meine Kritik nicht stört, gebt dem Buch gerne eine Chance.
Rezension zu:
Endling
2. März 2024
Kaum hatte ich ein Foto des Buches hochgeladen, reagierten schon einige auf Instagram auf meine Story. Jeder wollte meine Meinung wissen, vor allem, was ich als Mann von dem Buch halte, da sich die Handlung fast ausschließlich um weibliche Individuen dreht. Egal, ob es sich hierbei um Menschen oder Tiere handelt. Es sind nicht nur sehr viele Tier- und Pflanzenarten ausgestorben, sondern irgendwie auch die männliche Spezies. Ob es am veränderten Klima liegt, oder andere Ursachen hat, ist zu Beginn bislang nicht klar. Fakt ist, die Gründe dafür wurden detailliert und annähernd logisch erklärt.
Aber beginnen wir am Anfang. Zoe wird aus ihrem Biologie-Alltag gerissen, als sie von ihrer Mutter erfährt, dass sich diese aus gesundheitlichen Gründen in Behandlung begibt. Da sich Tante Auguste gerade mal um sich selbst kümmern kann, hat diese dementsprechend keine Zeit, um sich großartig mit Hanna zu befassen. Da Zoe viel zu wenig Zeit mir ihr verbracht hat, trifft es sich gut, dass sie diesen Job übernehmen muss. In den ersten Stunden wirkt alles so, wie es unsere Protagonistin erwartet hat. Die Tante sperrt sich Zuhause ein und ihre Schwester ist so wie junge Menschen nun mal so sind.
Soweit alles normal. Als dann die Freundin von Auguste nichts mehr von sich hören lässt, kommt die Handlung so richtig in Fahrt. Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich schon einige positive Eindrücke über das Buch gewonnen. Die bisher vorgestellten Charaktere sind mir allesamt auf ihre eigene Art und Weise sympathisch. Jede einzelne von ihnen konnte mit ihren Eigenschaften bei mir punkten. Was bei Jasmin Schreiber nicht fehlen darf, sind Erklärungen zu biologischen Vorgängen und/oder kurze Beschreibungen zu bestimmten Tierarten. Inklusive wissenschaftlicher Bezeichnung versteht sich. Diese finden wir auch als Überschriften bei jedem neuen Kapitel. So etwas mag ich.
Im Verlauf ihrer Reise lernt unsere kleine Gruppe neue Charaktere, Umgebungen und Eigenheiten in ihrer Zeit kennen. Denn das Klima scheint sich sehr ungleichmäßig verändert zu haben. Vor allem scheinen sich die Klimabedingungen stark verschoben zu haben. Im Tal wirkt alles wie leer gefegt, je höher man kommt, desto lebendiger und vor allem größer wird alles. Ausgestorbene Tier- und Pflanzenarten scheinen sich hier wohler denn je zu fühlen. Selbstverständlich erhalten wir auch hier einen Schnellkurs in Bezug auf Biologie.
Die große Frage, die ich mir ganz zu Beginn gestellt habe, ob diese Kombination funktionieren kann, lässt sich mit einem eindeutigen Ja beantworten. Man wird als Leser von Jasmin Schreiber sachte an der Hand genommen. Da die Handlung die meiste Zeit über recht gemächlich ist und es nur wenige, aber dafür intensive Passagen gibt, wirkt alles wie aus einem Guss. Sogar in hektischen Situationen bekommen wir einen Schnellkurs im Umgang mit unter anderem Wölfen spendiert.
Die Gründe, warum es kaum männliche Exemplare, vor allem in den höheren Gegenden gibt, bleiben lange diffus und wirken zunächst etwas unglaubwürdig. Diese Herangehensweise verleiht dem ganzen eine mystische Aura. Erst am Ende wird das Geheimnis fein säuberlich aufgedröselt. Inklusive Spielraum für die eigenen Gedanken.
Es war spannend, zu lesen, wie die Welt im Jahr 2041 aussehen könnte. In Hinblick auf die Pflanzenwelt wäre ich diesem Szenario nicht abgeneigt. Dummerweise würde ich in diesem Ökosystem eher schlecht überleben. Aber ein Versuch wäre es wert.
Die wichtigste Frage, was ein Endling ist und was eine Schnecke damit zu tun hat, erfahrt ihr nach und nach. Fakt ist: Das gepanzerte Weichtier ist in diesem Buch ein toller Indikator dafür, wie sehr sich diese Umwelt verändert hat.
Rezension zu:
Ashturia - Der Prinz und die Tarenqua
25. Februar 2024
Bevor ich mich wie immer in meine Rezension verliere, möchte ich ein paar Worte über das Cover loswerden. Denn anders als sonst, wo man entweder ein Gesicht oder (zu) wenig vom Geschehen im Buch sieht, bekommt man hier einen deutlicheren Eindruck, worum es geht. Wer sich hier austoben durfte, hat ein großes Lob verdient. Besonders die Farbabstufungen und die Bildkomposition haben es mir angetan. Einfach wunderschön. Deswegen stört es mich überhaupt nicht, dass die nachfolgenden Teile fast gleich aussehen. Die anderen Farben haben auch das gewisse Etwas.
Das Buch beginnt ohne Umschweife mit der Haupthandlung. Keine ausschweifende Einleitung, wer Prinz Liam oder seine Begleitung ist. Sie sind bereits in Ashturia. Punkt. Unser schüchterner Kartograf ist sich bislang nicht bewusst, dass er bald ein großes Abenteuer bestreiten wird. Genauso wenig wie Königin Trina, deren erster Eindruck mich beeindruckt hat. Wobei, auch die Reisenden aus Fascor ganz verdattert sind, wie die Bewohner Ashturias mit bestimmten Bräuchen und Verhaltensweisen umgehen. Diese Abwechslung gegenüber anderen Königreichen aus anderen Büchern hat mich beeindruckt.
Auch die Vorstellung von Fecyre fiel ohne großes Tam Tam aber eindrucksvoll aus.
Generell fiel mir auf, wie simpel und einfach Naomi Huber die Handlung und ihren Schreibstil gehalten hat. Keine unaussprechlichen Namen, keine zu detaillierten Beschreibungen der Umgebungen oder Charaktere. Hier hat die eigene Fantasie ausreichend Platz, um sich zu entfalten. Eine Tatsache, die ich in den letzten Jahren immer mehr zu schätzen gelernt habe.
Die Handlung selbst schreitet in einem annehmen Tempo voran. Prinz Liam und Königin Trina kommen sich nicht direkt näher. Sie spüren natürlich von Anfang an, dass da etwas ist, aber bis sie sich dessen bewusst sind, vergeht viel Zeit. Was irgendwo logisch ist, wenn man bedenkt, was die beiden in der Zwischenzeit durchmachen müssen. Die Autorin hat hier niemanden mit Samthandschuhen angefasst.
Die Rollenverteilung ist hier eine andere, als ihr es vielleicht gewohnt seid. Üblicherweise ist die Rede von einem starken Prinzen, der die schwache Angebetete aus jeder Gefahr retten muss und gegen Ende auf dramatische Art und Weise dem Tod entrinnt. Welch großer Held, der sein Leben für seine große Liebe opfert. (würg)
Naomi Huber hat die Rollen nicht nur vertauscht, sondern beiden einen sinnvollen Nutzen in der Geschichte gegeben. Während Trina ihre Gegner in einem Augenblick kampfunfähig macht und auch sonst durch Willensstärke punkten kann, ist Liam ein ausgezeichneter Stratege. Im Anfertigen von Karten macht ihm kaum einer was vor. Dennoch hat es mich gefreut, dass auch er mit der Zeit das Kämpfen erlernt hat. Neben der Handlung sind die Charaktere eine große Stärke des Buches. Auch die Nebencharaktere dürfen mit vielen unterschiedlichen Charakterzügen glänzen. Unter anderem jene, die nur eine kurze Rolle spielen. Ein weiterer Pluspunkt ist die merkbare Entwicklung aller Individuen im Buch.
Das Ende rundete den ersten Teil der Reihe perfekt ab. Sehr spannend, mit einer ausgezeichneten Wendung und vor allem ohne fiesen Cliffhanger.
Wenn ihr Lust auf ein spannendes Abenteuer ohne zu viele Schnörkel habt, schaut euch Ashturia gerne genauer an.
Rezension zu:
Stummer Schrei
10. Februar 2024
Bestseller-Romane. Entweder man liebt sie, oder man ignoriert sie. Bei jedem, den ich bisher gelesen und nicht besonders gemocht habe, stellte ich mir immer die Frage, was andere Leser am Buch XY so sehr angesprochen hat. Wie sieht es hier aus? Konnte mich der, mir bisher unbekannte Autor, mit seiner neuen Reihe begeistern?
Beginnen wir wie immer am Anfang. Das erste Opfer wird während der Autofahrt von einer Bombe fein säuberlich zerfetzt. Außer seinem ausgestreckten Arm, dessen Hand eine obszöne Geste zeigt, bleibt nicht mehr viel vom Konzernboss einer Stahlindustrie übrig. Dieses und das darauffolgende Kapitel geben uns bereits einen guten Eindruck davon, wohin die Reise geht. Das Ganze wurde mit gut gewählten Worten und einem noch relativ ruhigen Schreibstil gut in Szene gesetzt.
Lukas Frisell wirkt auf den ersten Blick wie ein gewöhnlicher Aussteiger. Er lebt seit seinem Rücktritt seines Postens zurückgezogen in der Natur. Dort hat er alles, was er zum Leben braucht. Dennoch scheint er sich damit nicht zufriedengeben. So wirkt es jedenfalls.
Anders kann man nicht erklären, warum er mit selbst gebauten Bomben Jagd auf hohe Tiere verschiedener Firmen macht. Zumindest führen alle nach und nach auftauchenden Spuren direkt zu ihm. Eva Nyman und ihr Team pflügen sich durch seine Vergangenheit. Vor allem der ständige Wechsel der Perspektiven hat mir gefallen. So schauen wir nicht nur Eva über die Schulter, sondern auch ihren Kollegen. Vor allem eine Ermittlerin scheint Lukas ordentlich auf dem Kieker zu haben. Sie ist nicht davon überzeugt, dass dieser unschuldig ist, immerhin wurden viele Hinweise auf die Bomben in seinem Häuschen gefunden.
Jedoch sprechen viele Hinweise gegen ihre Theorie. Lukas Frisell selbst wirkt immer relativ ruhig und scheint auch recht hilfsbereit zu sein. Für einen Täter ist das in der Tat sehr ungewöhnlich. Bis zur Hälfte des Buches fokussiert sich der Autor hauptsächlich auf ihn. Zwischendurch gab es zwar einige wenige Informationen über das Ermittlerteam, aber diese bleiben eher am Rande der laufenden Ermittlungen.
Danach gewinnt das Buch ordentlich an Fahrt. Vor allem die neu dazu gewonnenen Erkenntnisse bringen ordentlich Wind in den Fall.
Was gibt es zum Meckern? Dafür, dass Eva Nyman die Hauptprotagonistin sein soll, zumindest deutet das Cover darauf hin, erfahren wir sehr wenig über sie als Person. Ihre Auftritte hinterlassen einen eher mäßigen Beigeschmack. Auch die Charakterentwicklung ist eher semi gelungen. Nur ihre Kollegin Sonja wächst mit dem Fall. Aber sonst bleiben alle anderen Charaktere hauptsächlich so, wie sie sind. Der Handlungsverlauf an sich ist bis zur Mitte, trotz rasanten Passagen, eher träge. Natürlich muss erst einmal ein Grundgerüst entstehen, Charaktere eingeführt und Spannung aufgebaut werden. Dennoch kenne ich das von anderen Autoren besser.
Trotz Kritik verstehe ich, warum dieser Autor bzw. dieses Buch in den Bestsellerlisten weit oben ist. Es bietet für die Masse sehr viel Material, welches zum Mitfiebern anregt. Wem das reicht, bekommt einen spannenden Krimi serviert.
Rezension zu:
Eisige Stille
17. November 2023
Wahnsinn. Ich kann mich noch erinnern wie mir die Mara Billinsky Reihe durch Zufall untergekommen ist. Seither sind drei Jahre und ein paar Monate vergangen. Inzwischen sind ganze acht Teile erschienen. Mit jedem weiteren wurde der Alltag unserer Kommissarin, die vor allem zu Beginn, aufgrund ihres Aussehens nur die Krähe genannt wurde immer umfangreicher. Mit ihrer eigenwilligen Art und Weise an einen Fall heranzugehen, machte sie sich nicht beliebt. Dennoch schaffte sie es mit der Zeit Respekt und Sympathie zu gewinnen. Vor allem ihr Kollege Jan Rosen, der genauso wie Mara ein Außenseiter war, hat sich ordentlich entwickelt.
Genauso verhält es sich mit den Büchern selbst. Die ersten beiden Teile haben mir gut gefallen. Keine Meisterwerke, aber sie konnten mich gut unterhalten. Mittlerweile gehört die Reihe zu meiner liebsten im Thriller Genre. Das liegt vor allem daran, dass der Autor es schafft, die lebendige Welt in der sich die Handlungen abspielen, realistisch, nachvollziehbar, mit einer gesunden Portion Humor und ernst zu nehmenden Charakteren zu füllen, die sich mit jedem Buch mindestens einen Schritt vorwärts bewegen.
Dennoch ist hier etwas anders. Nicht nur, weil die Stimmung düsterer und unberechenbarer daher kommt, sondern weil Mara diesmal nicht nur direkt gezeigt bekommt, was es heißt an der Wand zu stehen und dabei zuzusehen, wie geliebte Menschen der Reihe nach aus ihrem Leben verschwinden. Dass sie diesmal einen besonderen Bösewicht vor sich hat, bemerkt sie erst als zwei ihrer engsten Freunde auf tragische Weise das Zeitliche segnen. Es wurde zuvor mehrfach angedeutet, was passiert, wenn man sich in fremde Angelegenheiten einmischt, dennoch hat Mara Billinsky nicht locker gelassen. Aber ist es ausschließlich ihre Schuld dass so viele Menschen ermordet wurden? Das ist eine der vielen Fragen, die man sich während des Lesens stellt. Eines ist klar, einfach mit Vollgas drauf lospreschen funktioniert hier nicht mehr.
Das Tempo, welches ich in den vergangenen Büchern gelobt habe wurde hier verringert. Stattdessen bekommen wir eine bedrohliche zähe Stimmung die sich dadurch auszeichnet, sich still und heimlich anzuschleichen, um im richtigen Moment einem einen Schrecken einzujagen. Durch diesen Eindruck nimmt man die bekannte Umgebung komplett anders wahr und lernt ihre kalte unberechenbare Seite kennen.
Nicht dass es in den anderen Teilen nie eine hoffnungslose Situation gab, jedoch fand sich recht schnell ein Ende des Tunnels. Hier ist der Tod zum Greifen nah. Gefühlt jeden kann es treffen. Es gab nicht wenige Momente in denen ich mir Sorgen um Mara machte. Ihr Charakter machte hier abermals eine Wandlung durch. Diesmal stehen ihre Gefühle klar im Vordergrund die ganz klar zeigen, dass hinter ihrer Fassade kein Stein, sondern ein Teich an Gefühlen wartet der jederzeit übergehen kann. Klingt erst einmal etwas dramatisch, passt aber perfekt zum Rest.
Die restlichen Charaktere, unter anderem ihr Helferlein Jan Rosen müssen sich auf keinen Fall verstecken. Auch sie haben einen Portion Weiterentwicklung und teilweise eigene Passagen spendiert bekommen. Kaum einer hegt mehr einen Groll gegen unsere Kommissarin mit dem finsteren Blick. Diesmal ziehen fast alle an einem Strang, auch wenn dieser Fall zunächst kaum voranschreitet.
Was soll ich sagen? Leo Born konnte mich auch diesmal für mehrere Stunden an eines seiner Bücher fesseln. Diese Reihe bleibt mein klarer Favorit.
Rezension zu:
Schatten der Magie
12. November 2023
Und wieder fällt es mir schwer irgendwo anzufangen, deshalb werde ich diesmal ganz klassisch am Anfang beginnen und mich langsam mit zum bitteren Ende durchhangeln.
Wir lernen als Erstes Conrad Locksmith kennen. Ein Erfinder, der mittels seiner Gerätschaften Magische fängt, um sie anschließend zu foltern. Was danach folgt, entscheidet er nach Lust und Laune. Diesem Gesellen begegnet man lieber nicht im Dunkeln. Anhand der ersten Szenen konnte ich mir ein gutes Bild über diesen Charakter machen. Glücklicherweise kann er nicht nur mit seiner Grausamkeit punkten. Weitere Charakterzüge und kommende Ereignisse runden das Gesamtbild gut ab.
Nach dem eindrucksvollen Einstieg lernen wir die Mitglieder der Gruppe kennen, die im Auftrag der Regentin auf der Suche nach einer friedlichen Lösung zwischen den Menschen und den Magischen sind. Bane, Cassandra, Sosanna, Leo und Dakota begeben sich auf eine spannende Reise voller Abenteuer, grausamer Menschen, mit einem Hauch Liebe und Verrat. Die Handlung wird zwar meistens aus der Sicht von Dakota erzählt, immerhin ist er aufgrund seines Gedächtnisverlustes ein guter Kandidat für einen Protagonisten, dennoch bekommen seine Mitstreiter immer wieder eine Absätze und Kapitel spendiert, in denen diese glänzen dürfen. Das Schöne ist, dass nicht nur unser quasi Hauptcharakter eine spannende Vergangenheit zu haben scheint. Auch die anderen können mit einigen spannenden Details punkten.
Das ist auch unser nächstes Stichwort. Cat hat es auch diesmal geschafft eine Handlung zu schreiben, die nur so vor Details und Einfallsreichtum strotzt. Hier möchte ich positiv anmerken, dass sich ihr Schreibstil seit Akademie im Niemals merkbar verbessert hat. Es wirkt alles etwas runder und durchdachter. Außerdem hat sie darauf verzichtet zu sehr dem Zeitgeist zu entsprechen. Soll heißen es wurde nicht auf Zwang ein queerer Charakter, eine tragische Vergangenheit oder ähnliches eingebaut, um mit der Masse mitschwimmen zu können. Dadurch liest sich das Gesamtwerk schön rund und man wird nie aus dem Lesefluss gerissen.
Anders als sonst hat die Autorin hier darauf verzichtet, sich zu sehr mit Erklärungen zu den von ihr erschaffenen Wesen aufzuhalten. Hier hat sie ihren Fokus ganz klar auf eine spannende Handlung gelegt. Somit werden die Leser nicht mit Wissen erschlagen, welches sie nur wenige Male brauchen. Es wurde auch nicht viel Neues erfunden. Viel mehr hat sich Catherine an bereits bestehenden Dingen orientiert und nach ihrem Geschmack verändert. Das meine ich durchaus positiv. Vor allem ist es ihr gelungen, mein liebstes Wesen perfekt in Szene zu setzen: Gestaltwandler. Dakota ist ab sofort mein Lieblingscharakter.
Zudem wurde, nach meinem Empfinden, viel Wert darauf gelegt, nicht zu viel über das arkane Portal zu verraten. Gleiches gilt für die Auftraggeberin der Gruppe. Wer ist die Regentin? Kann die Tante auch etwas anderes als seltsam zu grinsen? Ihre Leibwächter sind ebenso geheimnisvoll wie sie. Erst gegen Ende wird klar welche Rolle erstere spielt.
Ein weiteres Stichwort. Letzteres ist nicht vorhersehbar. Auch wenn man glaubt zu wissen, was am Ende passiert, wird man komplett daneben liegen. Die Wendung kann man fast nicht kommen sehen.
Wie sieht es mit Kritik aus? Das Buch wird ja wohl nicht schon wieder ein Volltreffer gewesen sein. Oder?
Auch wenn ich mir vorgenommen habe etwas kritischer zu sein und mehr auf Details zu achten, fällt es mir schwer hier irgendetwas zu finden, was mich gestört hat. Ich versuche es trotzdem.
Als Erstes würde mir da Cassandra einfallen. Ein Kind auf gefährliche Missionen mitzunehmen, welche nicht einmal kämpfen kann, ist es etwas komisch. Warum folgt der Schneeleopard ihr überallhin, anstatt sie in einem Happs zu verschlingen? Warum hat das „Einhorn“ eine menschliche Gestalt? Ist die tierische Form nicht praktischer? Sie sieht ohnehin nicht wie ein Mensch aus. An der Tarnung kann es nicht liegen. Warum wurde ausgerechnet Dakota Teil der Gruppe? Ist er nicht ein Sicherheitsrisiko, wenn er sich an nichts aus seiner Vergangenheit erinnern kann? Er könnte auch ein Feind sein.
Ich könnte ewig so weiter machen. Es würde nichts an einem Fazit ändern. Erstens, weil das reine Erbsenzählerei ist und weil die positiven Seiten dafür zu sehr überwiegen.
Auf der besagten Seite haben wir spannende Charaktere, eine mitreißende Handlung, eine detaillierte Umgebung, eine kleine Liebesgeschichte, einen flüssigen und schönen Schreibstil und ein Ende, welches es in sich hat.
Cat ist auch hier wieder ein gutes Buch gelungen. ????
Rezension zu:
Sehr empfehlenswert
23. Oktober 2023
Lange ist es her, dass ich bei einem Buch so viel gelacht habe. Witze übers Sterben gibt es genug und viele davon sind zum Totlachen und teilweise auch zum Fremdschämen. Anstatt diese stumpf zu wiederholen, hat sich die Autorin dazu entschieden, diese sinnvoll in die Handlung zu integrieren. Garniert mit ihrer ganz eigenen Vorstellung von einem Leben nach dem Tod bezogen auf dieses Genre.
Ohne großen Vorspann oder Vorstellungsrunde starten wir direkt ins Buch. Börnie ist bereits tot und wundert sich „nur“ darüber, dass sich ihr Körper etwas komisch und etwas zu leicht anfühlt. Bis zu dem Moment, als sie realisiert, welches Schicksal ihr widerfahren ist, vergehen ein paar Absätze. In diesen zeigte mir die Autorin bereits gut, wohin die Reise gehen könnte.
Zwischen ihrem Tod und dem Start der ersten Ermittlungen werden wir in die Welt von Schön Cosmetics eingeführt. Inklusive aller wichtigen Charaktere. Börnie selbst war mir direkt sympathisch. Sie nahm nie ein Blatt vor den Mund und ihre Kommentare sorgten bei mir für einige Grinser. Nur ihre optische Erscheinung deutet auf ihre ehemalige wichtige Position hin.
Auch ihre Partnerin und der später auftauchende übersinnliche Charakter wurden gut ausgearbeitet. Glücklicherweise agierten beide, wie auch unsere Protagonistin, selbstständig und trugen mit ihren Ideen und Herangehensweisen viel zum Fortschritt der Handlung bei. So etwas mag ich sehr.
Bis zum Ende des Buches hat es die Autorin geschafft, vom eigentlichen Ende inklusive Plottwist abzulenken und bis dahin ein spannendes Leseerlebnis zu bieten. Generell empfand ich das Zusammenspiel der Charaktere super gelungen. Ebenso die Beschreibung der weniger geliebten Individuen. Aufgrund der eher geringen Anzahl von Seiten und dem Verzicht von Leerläufen las sich das Buch recht flott und dank des lockeren Schreibstiles sehr angenehm.
Noch etwas zum Cover. Eines der wenigen Cover, die mir auf Anhieb ausgezeichnet gefallen haben und perfekt zum Thema passt. Farblich ein Traum. Zugegeben. Ich liebe es, wenn sich Autoren diesbezüglich austoben und etwas Anderes/Neues versuchen. Wer auch immer dieses kleine Kunstwerk entworfen hat, verdient ein großes Lob.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass sich dieses Buch nicht verstecken braucht. Trotz simplem Plot bot es sehr viel Inhalt.
Ich freue mich schon sehr auf die anderen Bücher aus dem Verlag.
Danke an die Tyrolia, die es möglich gemacht haben, dass ich dieses Buch lesen und vor allem entdecken konnte.
Überzeugt euch gerne selbst von „Es gibt ein Sterben nach dem Tod.“
Rezension zu: