Als Kinder der 70er und 80er Jahre war ich gleich in der Geschichte!
19. März 2024
Wieder ein sehr lesenswerter Roman aus der Feder von Christiane Wünsche! Sie verbindet mögliche Einzelschicksale mit historischen Ereignissen.
Rebecca verlässt 1976 ihre Familie. Sie ist 16 Jahre alt und findet durch sehr viel Glück Manu, die sie mit offenen Armen empfängt und ihr somit Halt gibt.
Als Leserin verfolgen wir Rebeccas Leben und hin und wieder gibt es auch andere Perspektiven zu lesen.
Die Geschichte erstreckt sich über 5 Jahrzehnte und beleuchtet verschiedene Leben und die Auswirkungen, die fehlende Kommunikation und Scham auf diese haben.
Die 70er Jahre waren zerrissen. Die alten Werte wurden noch vehement verteidigt, aber die junge Generation wollte ausbrechen. Diese Widersprüche konnten kaum miteinander verwoben werden.
Der Autorin gelingt hier ein Spagat zwischen der Jugend, die ihr Leben selbst bestimmen wollte und den Eltern, die noch sehr in alten Strukturen verhaftet waren.
Eine Story, die keine Schwarz/Weiß Erzählung ist, sondern viele Graustufen beleuchtet. Die Hauptcharaktere wachsen einem ans Herz und man leidet mit ihnen mit. Jedoch schafft es die Geschichte auch sehr viel Hoffnung zu schenken.
Wie bereits die anderen Bücher der Autorin ist auch "Schwestern in einem anderen Leben" ein absoluter Lesetipp!
Rezension zu:
So gar nichts meines
14. März 2024
Die Ausgangssituation finde ich richtig originell und deshalb wollte ich das Buch lesen. Eine Familie, die Season im Nachnamen heißt und vier Töchter hat und sie nach den Jahreszeiten Spring, Summer, Autumn und Winter genannt.
In diesem Buch geht es um Spring, die auf Grund von ein paar richtigen dummen Entscheidungen, Sozialstunden in London ableisten muss. Sie landet bei Sophia, die strenge Regeln hat und in einer scheinbar recht teuren Wohnung wohnt, dieser aber schon recht abgenutzt wirkt.
Spring und Sophia stellen recht bald fest, dass sie beide aus Wales stammen und ihre Familien sogar Berührungspunkte hatten. Beide haben keinen guten Kontakt zu ihrer Familie und so steht recht schnell fest, dass sie gemeinsam nach Wales fahren wollen, um einiges zu klären.
Ich war wirklich sehr gespannt auf dieses Buch und leider konnte mich die Story so gar nicht überzeugen. Obwohl es eine zweite Zeitebene gibt, die mir fast mehr gefallen hat, als die Gegenwartsgeschichte. Spring und ihre Familie hatten eigentlich nur eine Nebenrolle und ihre Eltern waren wirklich eine gewaltige Nummer.
Sophias Story nimmt mehr Platz ein. Damit verwebt sich auch der Vergangenheitsstrang und dennoch wollte der Funke bei mir nicht überspringen. Zu Vorhersehbar und einige Figuren zu s/w gezeichnet.
Viele Themen werden hier erwähnt und leider bekommen sie nicht viel Zeit um sich zu entwickeln. Zu schnell werden Lösungen für Probleme gefunden. Ich brauche nicht ständig großes Drama, aber so glatt und problemlos, wie hier mit den Dingen umgegangen wurde, hat mich sehr gestört.
Dazu kommt der recht einfache Schreibstil. Ich mag es schnörkellos und muss nicht ständig Schachtelsätze lesen. Nur hier war es zu simpel.
Mir hat das Buch keinen Spaß gemacht, ohne der Leserunde hier auf Lovelybooks hätte ich es wahrscheinlich nicht fertig gelesen. Was mir wirklich leid tut, denn ich hatte mir eine nette Geschichte für Zwischendurch erwartet.
Rezension zu:
Berlin 1948: als die Luftbrücke überlebenswichtig war
11. Juli 2023
Als Westberlin von den Sovjets 1948 blockiert wurde, verbündeten sich die Alliierten, um die Stadt und ihre Bewohner mit allem Notwendigen zu versorgen. Die Luftbrücke lieferte Lebensmittel, Medikamente und Brennmaterial. Dazu gab es die Rosinenbomer, die den Kindern damals als wahre Helden in Erinnerung geblieben sind.
Eingebettet in diese historische zeit lebt Nora mit ihren zwei Kindern, ihrer Schwester und ihrer Mutter. Sie leiden unter den harten Bedingungen. Einzig Noras Arbeit hält die Familie über Wasser. Als Übersetzerin arbeitet sie auf dem Flughafen Tempelhof. Dem Zentrum der Luftbrücke. Als sie den Piloten Matt kennenlernt, wird ihr Leben ein wenig leichter und froher. Aber das Schicksal ihrer vermissten Ehemanns schwebt über dieser neuen Liebe.
Ein gelungener Roman mit eindrücklicher Beschreibung dieser Zeit. Für mich hätte es durchaus noch mehr über Berlin und die Umstände dieser Zeit geben können. Aber die letzten 20% des Buches waren sehr emotional und berührend.
Rezension zu:
Pageturner mit aktuellem Thema
26. Juni 2023
Ein Turm, der über Jahrzehnte der Zeit trotzt. Ein Mann, der Rache genommen hat. Drei Männer, die in diesen Turm einbrechen und schließlich als Geißeln enden.
Ephraim Zamir hält die Männer gefangen und beginnt einen Livestream. Die drei sind bekannte Neonazis und an ihnen will er ein Exempel statuieren. Das Publikum soll entscheiden, ob die "Angeklagten" den Tod verdient haben.
Draußen vor dem Turm steht die Polizei und versucht mit dem Geißelnehmer Kontakt aufzunehmen, sich einen Blick über die Lage zu verschaffen und das Leben der drei Männer zu retten.
Mein Fazit:
Wow, was für ein rasanter Thriller! Aus verschiedenen Perspektiven wird die Geschichte erzählt. Als Leser haben wir somit (fast) alle Informationen und können dementsprechend mit fiebern. Es gab großzügige Einblicke in die Vergangenheit der jeweiligen Personen, dadurch konnten die Entwicklungen extrem gut nachvollzogen werden.
Besonders gelungen fand ich die Verknüpfung von realen Ereignissen der BRD der 70iger, 80iger und 90iger Jahre. Die Personen, die so eingeführt wurden, machten das Ganze nochmals zu einer sehr runden und spannenden Angelegenheit.
Vielleicht war die Story ein wenig zu Schwarz/Weiß aufgebaut. Mich hat das überhaupt nicht gestört. Ehrlich brauchte ich dies auch.
Nicht zu vergessen der Schauplatz. Dieser TURM!! Ein Wahnsinn, der hatte seine eigene Rolle. Er war in gewissen Momenten so präsent, dass man glauben konnte, er wäre eine handelnde Person mit eigenem Willen.
Genialer Pageturner, der mich von der ersten bis zu letzten Seite gefesselt hat und mich atemlos zurück gelassen hat.
Rezension zu:
Ein spicy Märchen mit Hollywood Faktor
26. Juni 2023
Mögt ihr immer noch Märchen? Ich auf jeden Fall, wobei sie mitunter schon ein wenig hotter sind als früher ????
"In Love with a star" von Ivy Owens fällt für mich unter die Kategorie modernes Märchen.
Am Flughafen von Seattle gestrandet, wartet Georgia auf ihren Weiterflug nach LA, der aber wegen Schlechtwetters abgesagt wird. Nun ist sie auf der Suche nach einem nahe gelegenen Hotel. Eine aussichtslose Sache, wie es scheint. Wenn sie nicht in der Menge der Wartenden ein bekanntes Gesicht entdeckt. Zwar haben sie einander lange nicht mehr gesehen, aber die Freundschaft als Kinder verbindet sie und da Alex tatsächlich ein wunderschönes Zimmer ergattern konnte, lässt sich Georgia in dieser Nacht auf das Angebot ein, eine Nacht, die sie niemals vergessen wird.
Am nächsten Tag wird ihr klar, dass Alex nicht einfach nur ein Bekannter ist. In LA angekommen erwarten ihn zahllose Fans, denn er ist ein sehr gefragter Schauspieler, der nun in den USA seinen Erfolg fortsetzen will.
Georgia, die als investigative Journalistin gerade eine sehr großen Story auf der Spur ist, hat eigentlich keine Zeit sich um so eine komplizierte Beziehung zu kümmern. Dazu noch der Rummel um Alex als Person. Wird es ein Happy End geben?
Mein Fazit:
Mein erster Schwarm von der Leinwand war Michael J. Fox. Sowohl in seiner TV Serie als auch als Marty McFly in "Zurück in die Zukunft".
Deshalb wusste ich genau, dass ich das Buch kaufen würde, als ich den Klappentext gelesen habe. Dazu kommt noch der richtig schicke Buchschnitt Goldmann Verlag, sehr schön gemacht.
Die Story hat mehr in sich als sich zuerst erahnen lässt. Natürlich ist das Hauptaugenmerk auf die Liebesgeschichte zwischen Georgia und Alex gerichtet, aber der Fall, über den Georgia recherchiert, entpuppt sich als hochexplosiv und aktuell.
Die lockere Schreibweise hat mir gefallen. Es gab jede Menge spicy Szenen, aber gut beschrieben niemals vulgär.
Wenn ich mir auch ein wenig mehr über die journalistische Arbeit erhofft hätte, ist das Buch hauptsächlich eine Liebesgeschichte und ein modernes Märchen und diesem Anspruch wird die Geschichte eindeutig gerecht.
Selbstgekauft bei Tyrolia
Rezension zu:
Endlich ein Historical aus Deutschland
21. Dezember 2022
München 1827: Die Familie von Seybach nimmt Johanna, eine Nichte aus Königsberg bei sich auf. Die Ballsaison soll helfen für sie einen geeignete Partie zu finden. Mit Friedrich Veidt könnte auch schon der geeignete Kandidat gefunden sein. Dieser entpuppt sich aber als windiger Charakter und nach einem Skandal verschwindet er schnell von der Bildfläche und Johanna muss sich dem Tratsch der gehobenen Gesellschaft alleine stellen.
Ihre sehr strenge Großmutter sucht nun mit allen Mitteln einen geeigneten Ehemann für Johanna, ohne überhaupt im geringsten an ihre Bedürfnisse zu denken. Im Hindergrund jedoch ziehen noch ein paar andere die richtigen Fäden, um Johanna zu ihrem Glück zu verhelfen.
Fazit:
Am Beginn sollte ich erwähnen, dass Hannah Conrad ein Zusammenschluss von vier Autorinnen ist:
Laila El Omari, Frieda Bergmann, Monika Pfundmeier und Persephone Haasis! Gemeinsam haben sie während der Lockdowns die Das Lilienpalais Reihe kreiert und insgesamt vier Bücher geschrieben:
Teil 1: Eine fast perfekte Debütantin
Teil 2: Ein Graf auf Abwegen (erscheint am 13.02.23)
Teil 3: Wirbel um die Komtess (erscheint am 11.05.23)
Teil 4: Eine Damen mit Geheimnissen (erscheint am 16.08.23)
Normalerweise spielen die Historicals, die ich lese im Victorianischen England nun konnte ich erstmals in eine deutsche Geschichte schnuppern.
Die Unterschiede entstehen natürlich durch die Sprache, aber auch durch die landesüblichen Eigenarten. Dadurch fehlte für mich ein wenig der Humor bzw. der Wortwitz.
Vor allem die Großmutter der von Seybachs machte es mir schwer. Sie und ihr unsagbar laute Stock, den sie fast überall mitnimmt und auch ständig benutzt, um ihre Autorität zu verstärken und durchzusetzen. Noch nie habe ich einen Gegenstand in einem Roman so gehasst!
Die typischen deutschen Eigenschaften erhalten genug Raum, um sich zu entfalten. Wie auch in England blieb jungen Frauen kaum Entscheidungsfreiheiten. Verfehlungen wurden nur ihnen angekreidet und nicht den Männern, die sie dazu verführt haben. Eine Ungerechtigkeit, die mich in allen Büchern immer so wütend macht.
Aber hier wird versucht ein ausgleichendes Gewicht einzuweben. Im Hintergrund wird eifrig an Lösungen gearbeitet, immer mit den jeweiligen Möglichkeiten, aber meist sehr raffiniert. Das hat mich für gewisse Personen sehr eingenommen. Es gab Augenblicke, da dachte ich, diese Schlammassel könnten nicht entwirrt werden.
Anfangs musste ich mich erst an die Schreibweise oder eher vielleicht an das deutsche Ambiente und die damit einhergehenden Eigenschaften der Personen gewöhnen. Die Strenge, die oft zu spüren ist, fehlt der Geschichte ein wenig die Leichtigkeit, aber ich wollte immer wissen, wie es weitergeht.
Die Erscheinungstermine der Fortsetzungen sind auch bereits notiert und ich freue mich darauf die anderen Mitglieder der Familie und Freunde ein Stück zu begleiten.
Rezension zu:
Der Weg zu sich selbst, ist steinig und schwer
21. Dezember 2022
Sander Warren verletzt sich schwer am Fuß und muss seine aufsteigende NHL Karriere kurzfristig unterbrechen, um die Verletzung im nobelsten aber auch besten Resort in Canada auszutherapieren. Dort angekommen wird Sander gleich mal vergessen und auch sonst erscheint im dieses Resort nicht wirklich geeignet, um ihn in knapp 8 Wochen wieder zurück aufs Eis zu bringen.
Dort arbeitet auch Eliza bis ihr Studium wieder beginnt. Sie führt die mitgereisten Hunde der Gäste aus. Sie liebt diese Möglichkeit, weil sie damit in der Natur sein kann und die Tiere verwöhnen kann. Um die Wünsche ihrer Mutter zu respektieren hat sie ihren Traum von Veterinärmedizin zurückgestellt. Sie widmet sich stattdessen der Wirtschaft.
Als Eliza und Sander sich zufällig begegnen, schweben ganz eigene Schwingungen in der Luft. Sie werden Freunde, die gemeinsam am See sitzen und sich unterhalten und Spaß haben.
Diese Zeit ist aber begrenzt, denn Sander will wieder zurück zu seinem Club, seinen Teamkameraden und seiner Familie. Da bleibt wenig Zeit für eine Freundin auch wenn Eliza an der selben Universität ihr Studium beginnen will. Ein Dilemma, das es zu lösen gilt.
Mein Fazit:
Okay, ich hatte keine großen Erwartungen an dieses Buch (übrigens mit dem wunderschönen Buchschnitt der Bücherbüchse), nachdem mir Teil 2 der Reihe "Crashing back to you" so unglaublich gut gefallen hat.
Aber die Autorin ist einfach so genial. Sie nimmt einen sehr lockeren Charakter - Sander - und bringt ihn in eine sehr schwere Situation. Stark angeschlagen und gehandicapt schlägt er in diesem Nobelresort auf. Alleine und ohne die übliche Unterstützung. Das ist auch für ein so sonniges Gemüt wie Sander unglaublich heftig. Aber mit Eliza findet er eine Verbündete, die ihn ablenkt und ihn von seinen gewohnten Trampelpfaden abbringt.
Anfangs ist Eliza ähnlich fröhlich wie Sander, doch mit Fortdauer der Handlung schaut die LeserIn hinter ihre Fassade. Sie verbirgt einiges vor anderen aber auch vor sich selbst. Sie hält ihre freundliche Mine aufrecht, aber Sander sieht die Risse und hilft ihr sehr einfühlsam sich ihren Ängsten zu stellen, um sie wieder zu ihren Träumen zu führen.
Natürlich gibt es einen riesigen Stolperstein, der alles zum Wanken bringt - vielleicht sogar zum Einstürzen und wie das gelöst wird, MÜSST ihr unbedingt selbst lesen.
Bitte am besten in der richtigen Reihenfolge:
1) Running back to you (Luca & Brayden)
2) Crashing back to you (Alley & Chase)
3) Dreaming back to you (Eliza & Sander)
und wenn brav seid, gibt es auch noch Maze Geschichte im Jahr 2023
Rezension zu:
Warum eine Fake-Beziehung führen? Weil frau auch Hintergedanken hat!
21. Dezember 2022
Everlys Dating Leben entspricht einer riesigen Katastrophe. Ein Blindgänger nach dem anderen, einfach unfassbar. Sie nimmt sich eine Auszeit vom Daten und den Männern. Sie konzentriert sich voll und ganz auf ihren Job, den sie gerne und vor allem sehr gut macht. Sie arbeitet schon länger als jede andere Assistentin von Shepherd Calloway. Er ist fordernd, sehr distanziert aber auch gerecht und schon fast unanständig attraktiv. Das ist ihr bisher nur am Rande aufgefallen.
Bis, ja bis Shepherd Calloway sie um einen großen Gefallen bittet: Sie soll seine Freundin spielen für einige Zeit (noch unbestimmt). Wer lässt sich denn auf so eine Fake-Beziehung ein? Everly überlegt nicht sehr lange, denn auch sie hat eine wichtige Frage an ihn, im Auftrag ihrer Schwester.
Was das genau ist? Keep on Reading :)
Mein Fazit:
Das Buch habe ich schon ein paar Mal auf Booktube und Instagram gesehen und ich war sooo neugierig. Ich scheine im Moment auf Romane mit Fake-Beziehungen zu stehen.
Wie wird Everly zu Shepherds Freundin? Warum und welchen großen Gefallen will Everly von ihm im Gegenzug verlangen? Ich fand die Kombination wirklich sehr gelungen. Vielleicht muss man sich auch einfach darauf einlassen, das würde ich auf jeden Fall empfehlen.
Everly war so eine lustige Hauptfigur. Damit war noch ein weiteres Strickmuster vertreten: Grumpy Charakter trifft auf Sonnenschein. Für mich hat das sehr gut funktioniert und brachte mich an manchen Stellen wirklich zum Schmunzeln, denn das bringt jede Menge lustiger und witziger Situationen mit sich, doch es werden auch schwierigere Themen angesprochen, aber es wird niemals zu schwer oder so heftig. Freut euch auf eine locker flockige Geschichte.
Rezension zu:
Düster, hoffnungslos und unglaublich spannend
21. Dezember 2022
Rosendale ein winziges Ort im Osten der USA, benannt nach der wichtigsten Familie dort. Rund um diese gibt es jede Menge Gerüchte, aber eine wahre Geschichte wirft seit vielen Jahren ihre Schatten. Der Mord am Sohn der Familie, Caspar Rosendale.
Mollys Vater wurde dafür zum Tode verurteilt. Nun steht das Todesdatum fest und Molly schleicht sich als Dienstmädchen in die Familie Rosendale ein, um endlich zu beweisen, dass ihr Vater kein Mörder ist. Fünfunddreißig Tage bleiben ihr sich ein Bild zu machen, um in der Vergangenheit zu wühlen.
Mein Fazit:
Takis Würgers Bücher stehen schon seit "Noah" auf meinem Wunschzettel. Bisher habe ich mich aber nicht daran getraut. Nun durfte ich es als Rezensionsexemplar lesen. Obwohl es schon seit einigen Tagen gelesen hier liegt, versuche ich immer noch die richtigen Worte zu finden.
Ich beginne mit meinem größten Kritikpunkt, wobei das aber ein dramaturgischer Griff ist, der die Handlung verdichtet. Die Zeitspanne von fünfunddreißig Tagen, warum so knapp? Liegt es daran, dass das Datum des Todesdatums so spät erst bekannt gegeben wird? Vielleicht, aber ich verstehe durchaus.
Aus verschiedenen Perspektiven wird die Geschichte erzählt, in die Vergangenheit geblickt. Molly und die Rosendale stehen an komplett gegensätzlichen Seiten der Gesellschaft. Bezeichnet sich Molly als "White Trash" standen die Rosendales mal gemeinsam mit den Rockefellers an der Spitze. Wobei sich dies in den letzten Jahren sehr geändert hat, aber dennoch stehen sie immer noch am Anfang der gesellschaftlichen Nahrungskette.
Molly bohrt in den Wunden der Mitglieder der Familie, damit erfährt sie auch warum ihr Vater als Hausmeister dort gearbeitet hat und wie es dazu kommen konnte, dass er überhaupt verdächtigt wurde. Wahrheiten, denen sie sich eigentlich so nicht stellen wollte. Ob mich das Ende überzeugt hat? Ja, das hat es, obwohl oder vielleicht sogar weil es absehbar oder vorhersehbar ist.
Ich mochte den Schreibstil. In kurzen klaren Sätzen erzählt Takis Würger die Story. Kein Platz für Interpretationen zwischen den Zeilen, aber nicht plump geschrieben. Anfangs fiel es mir ein wenig schwer in die Situation, in der sich Molly befindet, einzufühlen. So düster und auch Ausweglos, hoffnungslos, deprimierend. Ich könnte noch einige Adjektive aufzählen, die hier zutreffen.
Doch trotz dieser dunklen Geschichte musste ich einfach wissen, wie es weitergeht. Welche Geheimnisse Molly ausgräbt und wie diese mit ihr selbst in Verbindung stehen. Es kam der Moment, an dem ich nicht mehr aufhören konnte. Eine Geschichte, die gelesen wurde, um zu bleiben.
Rezension zu:
Ein Jugendroman mit Elementen aus dem Western
12. Dezember 2022
Die 17jährige Scarlett hat viele Talente. Ihre Mitmenschen einzuschätzen und ihre Schwächen herauszufinden gehört dazu. Sie schafft es auch meist sehr mühelos Banken auszurauben. So verdient sie sich ihren Unterhalt. Nach einem Überfall findet sie auf ihrem Weg zurück nach Hause einen Bus und in diesem einen jungen Mann. Arthur Browne scheint ihr anfangs mächtig auf die Nerven zu gehen. Er ist das komplette Gegenteil von ihr, aber wie so oft trügt der erste Eindruck und in Browne steckt sehr viel mehr als zu Beginn ersichtlich.
Aus der Zweckgemeinschaft wird langsam mehr und die beiden verbindet eine enge Freundschaft, die sie durch ein verwüstetes Land und gefährliche Wälder leitet.
Fazit:
Da der Autor in meiner Lieblingsbuchhandlung eine Lesung hatte, wollte ich doch unbedingt etwas von ihm lesen. Seine Reihe Scarlett & Browne klang interessant, deshalb habe ich kurzentschlossen zu Band 1 gegriffen.
Bei der Lesung hat der Autor auch verraten, dass er immer schon einen Western schreiben wollte, der in England spielt. In Scarlett&Browne hat er seiner Fantasie freien Lauf gelassen und viele Elemente aus diesem Genre aufgegriffen. Die zwei Hauptfiguren sind so unterschiedlich. Es dauert einige Zeit, um die zwei ins Herz zu schließen. Ihre Abenteuer führen sie durch gefährliche Wälder, Städte, die scheinbar Schutz bieten, deren Bewohner aber oft finstere Gedanken hegen. Vor allem als klar wird, dass Arthur einiges zu verbergen hat.
Ein richtig tolles Jugendbuch, das mir ein paar super Lesestunden beschert hat.
Rezension zu: