Das Licht der letzten Tage
von Maxie Bantleon , 1. Februar 2016
Als der berühmte Schauspieler Arthur Leander während einer Shakespeare-Aufführung stirbt, ist das der Beginn einer neuen Zeitrechnung. Innerhalb kürzester Zeit rottet die georgische Grippe den größten Teil der Menschheit aus. Im Jahr 20 nach der neuen Zeitrechnung zieht die "Fahrende Symphonie" durch diese fast menschenleere Welt, auf der Suche nach verlorenen Freunden und um den wenigen Überlebenden etwas Hoffnung und Freude zu vermitteln: durch Musik, Theater und Literatur! Durch Rückblenden erfährt man nach und nach immer mehr von den Ereignissen rund um den Tag Null und wie die Schicksale der einzelnen Hauptfiguren miteinander und mit dem Leben von Arthur Leander verknüpft sind. Wer einen actionreichen Endzeit-Roman erwartet, dürfte enttäuscht sein. "Das Licht der letzten Tage" ist ein ganz ruhiger, unaufgeregter Roman. Bei mir hat er durch seine Melancholie und fast schon poetische Sprache lange nachgewirkt.
20. Oktober 2015
Meine Meinung:
?Ich habe etwas ganz anderes erwartet.?
Ich tue mir sehr schwer dieses Buch zu rezensieren. Es war mal etwas ganz anderes. Im positiven, wie auch im negativen Sinne. Also ich versuche euch mal zu erklären, was meine Probleme waren mit dem Buch.
Ich hatte mal wieder zu hohe Erwartungen. Ich hab von einigen Blogger richtig begeistertet Rezensionen gelesen und auch hat mich das Buch sehr neugierig gemacht aufgrund des Covers und dem Statement von George R. Martin. ? Ich habe in dieses Jahr viele gute Romane gelesen, aber einer überstrahlt alle anderen.? Ja, meine Erwartungen waren nicht gerade niedrig an das Buch.
Das Buch wird dem Genre Dystopie eingordnet und da ist es auch richtig, aber wer sich spannende Kämpfe und blutige Szenen erwartet, der liegt falsch. Ich finde es gut, dass sich das Buch abhebt von diesem Genre. Es ist sehr einfühlsam und ruhig. Der Schreibstil hat mir richtig gut gefallen. Er ist ganz besonders.
Was mir aber gefehlt hat, war vor allem die Spannung. Der Schreibstil war zwar sehr angenehm, aber die Geschichte selbst war einfach nicht spannend. Mir hat die gewisse Action gefehlt. Es gab nur eine actionreiche Szene und die war am Ende des Buches. Außerdem blieben mir manche der Charaktere viel zu blass. Mein Lieblingsprotagonist war Miranda. Ich konnte richtig mit ihr mitfühlen bei dem einen Abendessen. Doch leider war sie die einzige mit der ich mich so wirklich identifizieren konnte. Das war glaube ich mein größtes Problem mit dem Buch, dass mir manche Charaktere nicht sympathisch waren und dann dazu auch noch die Spannung/Action gefehlt hat.
Es gibt viele Charaktere in dem Buch und es wird teilweise auch vor dem Grippeausbruch erzählt. Mir hat die Geschichte rund um Arthurs Exfrau Miranda gut gefallen, aber ich habe nicht ganz verstanden warum nicht mehr von der Zeit nach dem Ausbruch erzählt wurde. Am Ende ergibt zwar alles einen Sinn, aber ich hätte mir gewünscht mehr über den Ausbruch zu erfahren. Was ist in jener Nacht geschehen nachdem Arthur auf der Bühne einen Schlaganfall hatte? Ich habe das gesamte Buch über gewartet um zu erfahren was genau in dieser Nacht und in den darauffolgenden Tagen passiert ist.
Es gibt immer wieder Zeitsprünge vor und nach der Epedemie, aber dieser eine Zeitpunkt, wo sämtliche Menschen an dem Virus sterben und das Chaos ausbricht wird nicht gezeigt. Schade, da es mich wirklich interessiert hätte. Am Ende ergeben alle Geschichten und Zeitsprünge der Charaktere einen Sinn außer die Geschichte von Jeevan. Keine Ahnung, warum er nicht eingebunden wurde in diesem wunderbar verstrickten Buch.
Mein Fazit:
Eine Dystopie, die nicht brutal ist. Wer ruhige Bücher mit einen schönen Erzählstil und viele Handlungstränge mag, ist hier genau richtig. Mich lässt das Buch zwiegespalten zurück. Ich vergebe deswegen 3 Herzen, da es mich nicht komplett überzeugen konnte.
Authentischer Endzeitroman
von , 19. Oktober 2015
Zunächst fand ich die einzelnen Handlungsstränge in dem Endzeitroman von Emily St. John Mandel sehr verwirrend, doch gegen Schluss werden alle Fragmente stimmig miteinander verknüpft. Die realistische, nicht überspitzte Darstellung der Katastrophe und deren Folgen empfand ich als durchaus ansprechend.
Enttäuschende Dystopie
18. Oktober 2015
"Das Licht der letzten Tage" ist eine Dystopie. Es geht um den Ausbruch der Gregorianischen Grippe, die dadurch ausgelöste Endzeitstimmung und deren Konsequenzen. Eine Story, die zunächst einmal spannend klingt. ich kenne noch nicht allzu viele Dystopien, und so war ich auf diese hier sehr gerade auch wegen der überaus positiven Kritiken gespannt. Ich habe eine anspruchsvolle Endzeitgeschichte, vielleicht vergleichbar mit Saramagos "Die Stadt der Blinden" erwartet - eine hohe Erwartungshaltung, denn "DIe Stadt der Blinden" gehört zu meinen absoluten Lieblingsbüchern. Leider erwies sie sich als zu hoch.
Der Sprachstil an sich gefällt mir sehr gut. Ebenso gefällt es mir, dass die Geschichte auf zwei Ebenen angesiedelt ist. Eine Perspektive handelt von dem Leben vor dem Ausbruch der Epidemie, die andere von dem Leben danach. Leider habe ich die Erzählung über weite Strecken als sehr langatmig und mühsam empfunden. Mit den Protagonisten hatte ich auch so meine Probleme, insbesondere die Mitglieder der Symphonie waren mir irgendwie zu abstrakt. So fiel es mir sehr schwer, in die Geschichte hineinzufinden. Spannend wurde es, wo es um die konkreten Auswirkungen der Epidemie und den Überlebenskampf der Protagonisten ging. Davon hätte ich sehr gerne mehr gelesen.
Kein schlechtes Buch, aber eines, das mich nicht wie erwartet fesseln konnte. Aufgrund des schönen Sprachstils und der Grundidee würde ich weiteren Büchern der Autorin aber auf jeden Fall eine Chance geben.
Das Ende der Welt wie wir sie kennen - und dann??
von SweetSmile, 13. Oktober 2015
persönliche Wertung:
"Das Licht der letzten Tage" ist ein Buch, dessen Inhalt sich hoffentlich niemals verwirklicht... Das Ende der Zivilisation wie wir sie kennen. Ich persönlich lese ja nicht so gern Bücher mit dem Endzeitthema, aber auf dieses war ich sehr gespannt.
Ich muss sagen, dass mich hier vor allem das Cover sehr angesprochen hat! Dieser super schöne Sternenhimmel und das rötliche Licht über der Skyline - perfekt abgestimmt zum Titel des Buches - einfach toll! :)
In dieser Geschichte haben mich am meisten die Berichte über den Zusammenbruch und das "Danach" begeistert. Sie sind super geschrieben und wirklich spannend. Die Autorin schreibt sehr bildhaft und gibt dem Leser einen tollen Einblick in diese neue Welt!
Interessant fand ich auch, dass die vielen Protagonisten alle irgendwie miteinander verbunden sind. Obwohl es anfangs sehr zusammengewürfelt wirkte, gab es am Ende eine Verbindung.
Leider gab es auch ein Paar Aspekte, die mir nicht so gut gefallen haben, zum Beispiel die Lebensgeschichte von Arthur oder das ständige Hin- und Herspringen zwischen den Zeiten. Prinzipiell habe ich damit eigentlich kein Problem - nur wenn es in einem Kapitel mehrere Zeitsprünge gibt empfinde ich das schon als nervig. Die Erzählungen von Arthur waren für mich irgendwie uninteressant und störten meinen Lesefluss. Meiner Meinung nach hätte man diese deutlich verkürzen können, ohne dass sich die Handlung verändern würde!
Fazit:
Trotz aller Schwierigkeiten, die ich mit dem Buch hatte, bin ich froh, dass ich es bis zum Ende gelesen habe, denn ein großer Teil der Geschichte war wirklich spannend und zum Nachdenken anregend!
[Rezension] Das Licht der letzten Tage
13. Oktober 2015
Niemand konnte ahnen, wie zerbrechlich unsere Welt ist. Ein Wimpernschlag, und sie ging unter. Doch selbst jetzt, während das Licht der letzten Tage langsam schwindet, geben die Überlebenden nicht auf. Sie haben nicht vergessen, wie wunderschön die Welt war. Sie vermissen all das, was einst so wundervoll und selbstverständlich war, und sie weigern sich zu akzeptieren, dass alles für immer verloren sein soll. Auf ihrem Weg werden sie von Hoffnung geleitet ? und Zuversicht. Denn selbst das schwächste Licht erhellt die Dunkelheit. Immer.
Meine Meinung:
Dieses Buch hat hohe Erwartungen in mir erzeugt und nun nach dem Lesen bin ich hin und hergerissen, wie ich das Buch überhaupt bewerten soll.
Der Schreibstil ist wunderschön und zum Teil sogar poetisch. Erzählt wird es durch mehrere Charaktere in verschiedensten Handlungssträngen durch die man hin und herspringt. Mal ist man in der Gegenwart und mal in der Vergangenheit. Teilweise sieht man den roten Faden der Autorin nicht, doch zum Ende hin passen die vielen einzelnen Puzzleteile zusammen und es erklärt sich einiges. Doch manche Dinge bleiben offen und lassen den Leser auch unzufrieden zurück. Hach ich weiß gar nicht, wie ich das richtig beschreiben soll :-)
Es gibt wirklich absolut spannende Abschnitte und dann wechselt man zu anderen, die sich langatmig ziehen wie Kaugummi und überflüssig erscheinen.
Die Charaktere sind interessant gezeichnet und von manchen mag man mehr lesen und von anderen weniger. Vorallem Kirsten, Jeevan, Miranda und Clark sind mir ans Herz gewachsen und von ihnen hätte ich noch viel mehr lesen wollen.
Ich hatte sehr hohe Erwartungen und diese sind nicht erfüllt, da das Buch ganz anders war, als ich es mir vorgestellt habe. Es bedeutet aber nicht, dass ich das Buch schlecht fand. Ich hab es gern gelesen.
Fazit:
Auf jeden Fall empfehlenswert für alle, die keine Lust mehr auf die typischen Dystopien haben ;-) Ich bin hin und hergerissen vom Buch, aber am besten bildet ihr euch eure eigene Meinung!
gut aber anders als erwartet
von SLovesBooks, 12. Oktober 2015
Ich bin mit recht hohen Erwartungen an das Buch herangegangen. Nachdem ich das Buch nun gelesen habe kann ich sagen, dass sie zwar nicht vollkommen erfüllt wurden, aber zum größten Teil. Ich hatte mir unter dem Buch zwar irgendwie eine andere Geschichte mit etwas mehr Endzeitstimmung und Hektik erwartet, aber die bisweilen poetische Herangehensweise der Autorin konnte mich auch begeistern. Leider gibt es immer mal wieder Erzählabschnitte, die ziemlich langatmig sind und auch hätten gekürzt werden können, aber dann folgt wieder ein enorm spannender Abschnitt, der mich vollkommen mitreißen kann.
Die Charaktere sind überwiegend aussagekräftig gestaltet und haben ein gut illustriertes Innenleben. Ihre Gedanken und Gefühle sind nachvollziehbar. Auch die Dialoge vermögen zu überzeugen.
Sprachlich hat das Buch alle meine Erwartungen übertroffen. Ich finde die Lexik der Autorin herausragend. Gerade die inhaltlich guten Stellen sind sehr spannend und somit gelungen geschrieben. Leider sind gewisse Stellen die inhaltlich schwach sind auch durch die Sprache und den Erzählstil nicht mehr zu retten. Eine Kürzung wäre hier keine schlechte Idee gewesen.
Der Erzählstil in Form von drei verschiedenen Erzählsträngen in drei unterschiedlichen Zeitebenen ist zum Teil recht anstrengend zu lesen, da es manchmal etwas verwirrend ist, wenn ein plötzlicher Wechsel eintritt. Aber die Idee hat mir gut gefallen. Das ist auf jeden Fall mal eine andere Art von Dystopie oder Endzeitgeschichte.
Insgesamt gefällt mir die Message des Buches und die Tatsache, dass es zum Nachdenken anregt. Wie würden wir uns angesichts einer Bedrohung für die Menschheit verhalten?
Irgendwie hat das gewisse Etwas im Buch gefehlt
7. Oktober 2015
Zuerst muss ich ehrlich sagen, dass ich auf das Buch wohl niemals aufmerksam geworden wäre, wenn es bei LovelyBooks keine Challenge dazu gegeben hätte. Das Cover ist zwar schön, aber ziemlich unauffällig und auch vom Klappentext her wäre ich in einer Buchhandlung nicht unbedingt neugierig geworden.
Daher bin ich auch ohne große Erwartungen an das Buch gegangen. Ich konnte mir zwar schon denken, dass es nicht ein typisches Endzeit-Buch werden wird, aber dennoch habe ich dem Buch eine Chance gegeben.
Immerhin wurde dies dann auch während des Lesens bestätigt, es war kein typisches Endzeit-Buch. Für meine Verhältnisse ging es viel zu ruhig zu, mir haben die hysterischen Massen gefehlt und die Story konnte mich auch nicht komplett fesseln. Es gab immer mal wieder Stellen, wo Hoffnungen aufkamen, dass es ein richtig gutes Buch wird, aber dann kam doch weniger Spannung auf als erwartet. Aber immerhin war das Buch nicht so schlecht, dass ich es abbrechen musste.
Meiner Meinung nach ging es in dem Buch viel zu viel um "Davor". Ich hätte mir mehr "Danach" gewünscht, ich denke, dann wäre meine Bewertung auch einen Stern günstiger ausgefallen. Aber so konnte ich leider nur 3 Sterne vergeben.
Es war keineswegs schlecht das Buch, aber auch nicht umwerfend gut.
Das Licht der letzten Tage
3. Oktober 2015
Das Licht der letzten Tage war ein Buch, auf das ich mich sehr gefreut hatte, denn die Geschichte klang unglaublich interessant und auch plausibel, denn es wäre ja wirklich möglich, das so etwas wirklich passieren könnte. Leider wurde ich von dem Buch enttäuscht.
Erstmal aber zum Inhalt. Arthur bricht auf einer Theaterbühne zusammen und stirbt, was niemand weiß, nur wenige Tage später, sterben tausende Menschen auf der ganzen Welt. Jeevan ist einer der ersten, der erfährt, dass die Georgische Grippe sich rasend schnell ausbreitet. Einige Flugzeugpassagiere bringen die Krankheit nach Amerika, wo sie sich dann rasend schnell ausbreitet. Die Menschen, die sich mit der Grippe infizieren, sterben unglaublich schnell. Am Ende der Epidemie sind 99% der Bevölkerung gestorben. Er besorgt sich Unmengen an Lebensmitteln und versteckt sich mit seinem Bruder in dessen Wohnung. Dann gibt es auch noch Kirsten. Sie war dabei als Arthur auf der Bühne starb. Damals war sie 8 Jahre alt. Ihre Geschichte spielt 20 Jahre nach dem Ausbruch der Grippe. Sie reist mit einer Symphonie durch die Gegend und führt Theaterstücke auf. Sie lebt in einer Welt, die wir uns gar nicht vorstellen können.
Insgesamt also eine tolle Idee für eine unglaublich interessante und auch spannende Geschichte. Ich finde man hätte so viel aus dieser Idee machen können, was aber leider nicht passiert ist.
Der Schreibstil von Mandel konnte mich leider nicht überzeugen. Es gab für mich kaum Spannung und an einigen Stellen war es sehr langatmig zu lesen.
Mandel wechselt in ihrem Buch oft die Perspektiven und auch die Welten. So erfährt man mehr über die unterschiedlichen Geschichten und auch die Charaktere, die am Ende ein großes Gesamtbild ergeben, jedoch muss ich sagen, dass mich die ständigen Wechsel nur verwirrt und irgendwann auch sehr genervt haben. Ich musste ständig überlegen, bei welchem Charakter und in welcher Zeit ich gerade bin.
Insgesamt handelte es sich, um eine gute Idee, die meiner Meinung nach leider nicht gut umgesetzt wurde. Die Geschichte konnte mich nicht fesseln und mir fehlte die Spannung. Schade!
Das Licht der letzten Tage
2. Oktober 2015
Klappentext:
Niemand konnte ahnen, wie zerbrechlich unsere Welt ist. Ein Wimpernschlag, und sie ging unter. Doch selbst jetzt, während das Licht der letzten Tage langsam schwindet, geben die Überlebenden nicht auf. Sie haben nicht vergessen, wie wunderschön die Welt war. Sie vermissen all das, was einst so wundervoll und selbstverständlich war, und sie weigern sich zu akzeptieren, dass alles für immer verloren sein soll. Auf ihrem Weg werden sie von Hoffnung geleitet ? und Zuversicht. Denn selbst das schwächste Licht erhellt die Dunkelheit. Immer.
Meine Meinung:
Aufgrund des Klappentextes habe ich einen spannenden Endzeitroman erwartet, leider wurden diese Erwartungen nicht erfüllt. Die Geschichte beginnt in Toronto, wo Arthur Leander, der eine zentrale Rolle im Buch einnehmen wird, plötzlich auf der Bühne zusammenbricht und kurz darauf stirbt. Er spielte gerade den König Lear während einer Shakespeare-Aufführung.
Des Weiteren erfahren wir, dass zu eben dieser Zeit eine Grippe ausbricht die sich rasend schnell verbreitet und den Großteil der Bevölkerung auslöscht. Es gibt nur ganz wenig Überlebende, dazu gehört unter anderem eine fahrende Symphonie, eine Gruppe von Schauspielern und Musikern, die sich nach dem Untergang der Welt zusammengeschlossen haben und nun von Ortschaft zu Ortschaft fahren um dort ihre Stücke, insbesondere Shakespeare aufzuführen.
An sich klingt das alles sehr spannend, man möchte unbedingt wissen wie es den Überlebenden geht und wie sie mit ihrer veränderten Lebenssituation (kein Strom, kein Benzin usw.) umgehen.
Leider nimmt die Geschichte um Arthur für meinen Geschmack einen zu großen Teil des Buches ein. Wir erfahren eigentlich alles über Arthur und sein Leben mit Höhen und Tiefen, das Leben ?Danach?, also nach der Epidemie, kommt meiner Meinung nach viel zu kurz.
Ich hatte mit einer völlig anderen Geschichte gerechnet, weswegen mir das Buch vielleicht nicht so gut gefallen hat. Möglicherweise habe ich auch den tieferen Sinn dahinter nicht wirklich verstanden. Jedenfalls blieben viele Dinge, über die im Buch ausschweifend berichtet wurde, völlig ungeklärt und waren deshalb einfach unnütz (Briefe an V., eingeritztes ?t-?, Was wurde aus Elizabeth?).
Die Autorin hat einen angenehmen, wenn auch nicht immer flüssigen Schreibstil, welcher es mir am Anfang recht schwer machte richtig in die Geschichte einzutauchen. Manche Sätze musste ich dreimal lesen um sie zu verinnerlichen. Es wird immer im Wechsel zwischen ?nach der Grippe? und ?vor der Grippe? geschrieben, ich hätte mir jedoch mehr vom ?Danach? gewünscht.
Emily St. John Mandel versucht uns mit viel Einfühlungsvermögen das Ende der Welt darzubringen, aber mir persönlich ging es zu viel um Theater, Shakespeare und Comics. Wen diese Themen nicht abschrecken, wer Lust auf eine einfühlsame und mitfühlende Geschichte über den Weltuntergang fast ohne Blut und Grausamkeiten hat, der wird an diesem Buch sicher seine Freude haben.