ist mit dem Tod alles vorbei?
von Reblaus, 26. November 2014
Jeder Mensch erlebt während seines Lebens den Verlust einer geliebten Person. Der oder die Hinterbliebenen sehen im eigenen Fortleben kaum noch Sinn, der Tod lähmt jede Aktivität.
Für Verwandte, Freunde und Bekannte stellt sich nun die Frage, ob der Trauernde Hilfe sucht oder solche nicht wünscht.
Eine Ablehnung, verbunden mit dem Wunsch, sich im Schmerz zu verkriechen (87), birgt die Gefahr einer Depression. Daher zeigt der Autor einige Wege auf, ihr zu entgehen. Er erinnert zunächst an das alttestamentliche Buch des Weisen Kohelet, für den alles "unter der Sonne" seine Zeit hat; eine Zeit zum Sterben, zum Trauern und auch zum Weiterleben ( 3,1-5). Der Weise verweist also auf die Heilkraft der Zeit (67).
Eine weitere Möglichkeit, der Trauer zu entfliehen, besteht in der Vorstellung: wie würde wohl der Verstorbene reagieren, sähe er meine Untröstlichkeit? Wäre diese in seinem Sinne? Aus Liebe zu ihm könnte versucht werden, zum Leben wieder Ja zu sagen (88).
Weiter überlegt der Autor, ob es gläubigen Menschen leichter fällt, den Tod eines lieben Menschen zu verkraften? Der Schmerz trifft alle gleichermaßen (32f), vermutlich auch die Frage, weshalb Gott das zuließ (9). Doch für den Gläubigen könnte das Lesen in der Hl. Schrift hilfreich sein: Jesus tröstet eine weinende Witwe, deren einziger Sohn starb (Lk 7,11-13).
Im Laufe seiner Darstellungen erzählt der Autor folgende Begebenheit: ein Arbeiter hat Gelegenheit, mit Papst Pius XII. ins Gespräch zu kommen. Dieser erläuterte ihm die Gründe des Glaubens an die unsterbliche Seele im Menschen (103).
Und wegen dieses christlichen Glaubens verlieren die Worte des Weisen Kohelet ihre Bedeutung: ein Leben nach dem Tod kennt keine Zeit mehr, es gibt nur noch die währende Stunde.
Die eingangs gestellte Frage kann also verneint werden. Für einen tief im Glauben verwurzelten Menschen ist das Wissen um diese währende Stunde sicherlich ein Trost.