Manchmal kommt es anders, als man(n) denkt....
von MiriamBrandl, 4. April 2022
T C Boyles zweiter Roman erschien bereits 1984. Sein Talent, großartig zu schreiben, stellte er damals schon unter Beweis.
Mit eindrucksvoller Fabulierlust und Liebe zu außergewöhnlichen Details erzählt er die Geschichte von drei Männern, die sich im großen Stil ausnützen und austricksen lassen. Sie sollen in einer Art Sommerlager illegal Marihuana anbauen und erwarten sich davon Reichtum.
Zugegeben: es ist eher eine Themenmischung für größere Buben: Träume vom großen Geld, viel Sex und Drogen. Machismo pur.
Aber T C Boyle schafft es immer wieder mich zu amüsieren. Sprachlich grandios und mit überbordender Phantasie charakterisiert er diese drei Verlierer, die das zweifelhafte Talent besitzen, kleine Zwischenfälle in große Katastrophen zu verwandeln. Das gesamte Szenario dieses Romans ist tragisch, komisch, schräg und gleichzeitig humorvoll. Dazu kommt Boyles genialer Sprachwitz – damals noch mit etwas zu häufigen Metaphern versetzt, aber trotzdem klug und durchaus anspruchsvoll.
All das garantiert unterhaltsame und abwechslungsreiche Lesestunden!