Die einzige Geschichte
von Unsere Magazin Redaktion , 12. April 2019
Ein alter Mann blickt zurück auf sein Verhältnis, das er mit 19 mit einer verheirateten, um vieles älteren Frau hatte. Es beginnt am Tennisplatz einer piefigen Kleinstadt im Nachkriegsengland und könnte Stoff für launig-frivoles Fabulieren sein. Nicht für Julian Barnes, der hier keine pikante Affäre, sondern eine Jahre andauernde und tragisch verlaufende Love Story diskret, aber mit unsentimentaler analytischer Präzision entrollt und die Frage nach dem Verhältnis von Leiden und Leidenschaft stellt.
Die einzige Geschichte
von Florian Lechner , 19. Februar 2019
Julian Barnes ist ein Großmeister der Verknappung. Hier gibt es nichts Unnötiges, kein Dekor und kein Blabla. Seine neue Geschichte beginnt ungewöhnlich heiter, fast übermütig, doch schon bald kommt es zu ersten Eintrübungen, und es dauert nicht lange, bis wir uns in einer veritablen Tragödie befinden. Die Entwicklungen, die die einzelnen Protagonisten durchmachen, werden präzise und anschaulich geschildert, man kann jeden einzelnen Schritt in Richtung Katastrophe gut nachvollziehen. Ein trauriges Buch über das Scheitern von Beziehungen, das den Leser in seinen Bann zieht!