Spannend mit Wermutstropfen
von Streiflicht, 17. Mai 2020
Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, weil ich bereits die beiden Vorgänger gerne gelesen und geschätzt habe. Ich mochte die Commissaria Maddalena bereits von der ersten Seite an und habe mit ihr mitgefiebert und mitgelitten. Umso neugieriger war ich nun, wie es weitergeht. Leider war ich im letzten Drittel des Buches so traurig, dass ich kaum mehr genießen konnte, wie spannend und packend das Ende ist. Der Tod einer mir lieben Figur war ja in der Kurzbeschreibung quasi schon angekündigt, hat mich aber wirklich mitgenommen. Und bei dem Ende des Romans habe ich mich auch gefragt, ob die Serie hiermit beendet ist. Ich bin gespannt.
Wie auch die anderen Bücher aus dieser Reihe war Grado im Mondschein wieder voller Lokalkolorit, ohne kitschig zu sein, spannend, ohne unrealistisch zu sein und voller Leben, ohne übertrieben zu wirken. Die Figuren sind herrlich gezeichnet, man hat das Gefühl, direkt mit dabei zu sein. Das macht Spaß, denn so ist man mitten im Geschehen und nicht nur daneben.
Andrea Nagele ist auch mit diesem Buch wieder ein spannender Krimi gelungen, der Lust auf mehr macht. Sie versteht die Kunst des Schreibens und die, die Leser mit auf eine unterhaltsame und spannende Reise zu nehmen. Immer wieder gerne.
Im Hochzeitsfieber
von Leserin71, 11. Mai 2020
Im 5. Band um die Gradeser Ermittlerin Maddalena Degrassi dreht sich alles um die Hochzeit ihrer Mutter mit ihrem Chef, was Maddy in vieler Hinsicht beschäftigt. Parallel zu den Hochzeitsvorbereitungen wird eine zweite Handlung eingeflochten, die in Sizilien mit der Flucht einer jungen Frau vor ihrem gewalttätigen Freund beginnt. Die Frage ist nun, ob und vor allem wann diese beiden Handlungsstränge zusammenkommen. Die Spannung wird durch kurze Kapitel aus unterschiedlichen Blickwinkeln immer noch weiter gesteigert.
An Andrea Nageles Krimi schätze ich dieses Kombinieren von unterschiedlichen Sichtweisen zu einem großen Bild. Die Personen haben eine Tiefe, wie ich es sonst selten lesen. Der Autorin gelingen die Einblicke in die Psyche der Charaktere ohne jede Wertung, aber mit Verständnis ohne zuviele Worte, was ihre Erfahrung als Psychotherapeutin widerspiegelt.
Dieses Buch ist wie alle Vorgänger und anderen Bücher der Autorin ein echter Page turner, der mich von Anfang an gefesselt hat. Besonders gut haben mir auch die Beschreibungen der Landschaft um Grado und das Wasserschloss in Grassoldo gefallen, kulinarische und sprachliches Lokalkolorit mit einem Rezept am Ende.
Sehr gerne vergebe ich 5 Sterne und hoffe auf ein Wiedersehen mit Maddalena.
Sehnsuchtsort Grado
von Nicole Koppandi, 6. Mai 2020
Bitte alle lesen die Sehnsucht nach dem Meer haben, nach Italien, nach Pasta und dolce far niente.
Die Vorbereitungen für die Hochzeit von Maddalena Degrassis Mutter mit Commandante Scaramuzza sind im vollen Gang. Ganz standesgemäß soll diese im wunderschönen Schloss Strassoldo stattfinden. Maddalena kann dieser Hochzeit ja nicht unbedingt etwas abgewinnen, schließlich heiratet ihre Mutter ihren Chef und zu dem hat sie ein eher unterkühltes Verhältnis.
Zoli, Degrassis Mitarbeiter, hat tatsächlich eine Freundin – Maria Maddalena, nicht wie alle im Kommissariat dachten, dass dies nur bla bla von ihm ist, eine Erfindung. Maria Maddalena ist aus Sizilien von ihrem Freund in den Norden Italiens zu Zoli geflüchtet und möchte mit ihm zusammenzuleben. Ihr Freund jedoch lässt sich so etwas nicht einfach gefallen, noch dazu besitzt er die Macht, „alte Freunde“ daran zu erinnern, dass sie ihm noch etwas schulden. Zoli und seine Maria Maddalena sind auch zur Hochzeit in Strassoldo eingeladen...und dann folgt der große Show Down...
Der fünfte Grado-Krimi von Andrea Nagele ist wohl der spannendste und für mich das Buch, um mich ein bisschen von der Krise abzulenken.
Mein Sehnsuchtsort Grado liegt ca 180 km von mir daheim entfernt, also keine zwei Autostunden. Ganz oft steigen wir mit Freunden oder der Familie ins Auto, mal spontan, mal geplant und fahren auch für nur einen Tag hinunter. Grado ist so nett, so klein, mit einer atmosphärischen Altstadt, Lagunen, mit lässigen Lokalen und Bars – Grado hat echt Flair. Ein Cappuccino, ein Aperol, eine gute Pasta oder Meeresfrüchte und man hat das Gefühl, man ist ganz weit weg und es fühlt sich wie Urlaub an, auch wenn man nur für einen Tag bleibt. Wir machen das ganz oft, nicht im Sommer, sondern vorher und nachher, wenn nicht viele Touristen dort sind.
Heuer war ich noch nie dort (sonst um diese Jahreszeit war ich immer schon 3, 4 oder 5x dort) und ich vermisse es echt. Mit dem Roman, bei dem ich mein Kopfkino eingeschaltet hatte, bin ich durch Grado spaziert und habe es mir ein bisserl heimgeholt.
Grado im Mondschein
von dorli, 3. Mai 2020
Grado. Es ist soweit - auch wenn Commissaria Maddalena Degrassi nach wie vor nicht begeistert ist - ihre Mutter Sibilla und ihr Vorgesetzter Commandante Scaramuzza heiraten. Doch die im malerischen Wasserschloss von Strassoldo stattfindende Feier findet durch einen brutalen Überfall ein jähes Ende…
„Grado im Mondschein“ ist bereits der fünfte Fall für Maddalena Degrassi, dieser Krimi ist aber auch ohne Kenntnis der vorherigen Bände bestens verständlich.
Andrea Nagele versteht es ganz ausgezeichnet, die Spannung schon nach wenigen Seiten auf ein hohes Level zu katapultieren. Der Krimi wird fesselnd erzählt und entwickelt rasch einen Sog, dem man sich als Leser nicht entziehen kann. Schon im Prolog wird deutlich, dass hier ein Täter agiert, der vor nichts zurückschreckt, wenn er seinen Willen nicht bekommt.
In mehreren Handlungssträngen werden die Akteure dem Leser vorgestellt. Man lernt nicht nur den Alltag jedes Einzelnen gut kennen, sondern erfährt von seinen Ängsten, Sorgen und Problemen. Unterschiedliche Schauplätze und häufige Perspektivwechsel sorgen für ein lebhaftes und abwechslungsreiches Geschehen - während die Vorbereitungen für die Hochzeit auf Hochtouren laufen, erlebt man als Leser hautnah mit, wie die Bedrohung immer näher kommt und die Geschichte nicht nur für die Hochzeitsgesellschaft, sondern auch für Maddalena persönlich einen schrecklichen Verlauf nimmt.
Punkten kann Andrea Nagele darüber hinaus mit einer großen Portion Lokalkolorit – der Landstrich an der Adria-Küste wird mit seinen Besonderheiten interessant dargestellt, so dass ich mir die Schauplätze in Grado, Strassoldo oder auch Punta Sdobba sehr gut vorstellen konnte und von der dort vorherrschenden besonderen Atmosphäre schnell eingefangen wurde.
„Grado im Mondschein“ hat mir sehr gut gefallen - ein abwechslungsreicher, gut durchdachter Krimi, der von der ersten bis zur letzten Seite spannende Unterhaltung bietet.
Traum und Albtraum in Grado
von Bellis-Perennis, 8. März 2020
Nun ist er da, der große Tag für Maddalena Degrassis Mutter Sibilla: Sie heiratet Commandante Scaramuzza, den Vorgesetzten ihrer Tochter, auf dem malerischen Schloss Strassoldo. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren und Maddalena wird auch dazu abkommandiert. Alles sind höchst aufgeregt, nur die Commissaria nicht, oder vielmehr, ist sie angespannt. Denn ihr Verhältnis zu ihrem Vorgesetzten ist mehr als unterkühlt. Soll sie jetzt „Papà“ zu ihm sagen?
Neben der Hochzeit gibt es einen zweiten Handlungsstrang, der sich zwar auch mit der Verwirklichung eines Planes beschäftigt, doch der hat mit einem Rausch von rosa Tüll wenig zu tun...
Meine Meinung:
Dieser nunmehr 5. Fall für Commissaria Maddalena Degrassi hat es in sich. Bereits von der ersten Seite an ist die Spannung kaum auszuhalten. Die Leser werden vom Sog der Ereignisse förmlich mitgerissen.
Eigentlich soll der gewöhnliche Arbeitsalltag für die Mitarbeiter Scaramuzzas mit langwierigen Ermittlungen aus dem letzte Fall weitergehen. Doch irgendwie sind alle mit seiner Hochzeit beschäftigt. Sei es, darum eine passende Begleitung zu finden oder - wie eben bei Maddalena - aktiv bei den Vorbereitungen zu helfen.
Geschickt lässt Andrea Nagele ihre Leser zwischen dem Hochzeitswahnsinn und der Planung eines Verbrechens hin und her wechseln. Damit steigert sie die Spannung ins schier unerträgliche, bis sie sich in der Katastrophe entlädt.
Es ist kaum zu glauben, dass es der Autorin gelingt, den jeweiligen Vorgänger noch zu übertreffen. Doch auch diesmal vollbringt sie die Kunststück.
Mehrere Perspektivenwechsel lassen die Leser hautnah am Geschehen sein und bieten die Möglichkeit in die Haut des Täters zu schlüpfen.
Die Charaktere sind wieder bestens angelegt. Sie haben Ecken und Kanten. Maddalena schwankt zwischen den Gefühlen. Soll sie Franjo heiraten? Den Job aufgeben und zu ihm in den Karst ziehen? Was erwartet sie dort? Die Schwiegermutter, mit sie vermutlich nicht zurecht kommen wird? Oder doch als Commissaria in Grado bleiben? Unter ihrem „Stiefvater“ Commandante Scaramuzza weiterarbeiten als ob nichts wäre? Keine der Optionen scheint der Weisheit letzter Schluss zu sein.
Schön ist zu sehen, dass sich die anderen Charaktere langsam weiterentwickeln.
Es ist zwar möglich, direkt mit diesem Band in die Reihe einzusteigen. Allerdings empfehle ich, mit dem ersten Band zu beginnen, andernfalls bringt man sich um einen spannenden Lesegenuss.
Fazit:
Andrea Nagele ist wieder eine grandioser Krimi gelungen, der bis zur letzten Seite fesselt. Gerne gebe ich 5 Sterne und eine Leseempfehlung.